Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.Fünftes Buch. Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterschied- licher Wasserwagen zu den Wasserleitungen, wie auch der Instrumenten, die zur Artillerie gehören. Das erste Capitel. Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterschiedlicher Das erste unter diesen Instrumenten ist eine Wasserwag mit Was- Man giesset gemein oder gefärbtes Wasser bey einem Ende hinein, biß Obwohlen diese Wasserwag sehr simpel ist, so ist sie doch sehr be- Die Wasserwag mit Lust bey B ist ein gläsernes Rohr, das hübsch Von diesen werden einige von unterschiedlicher Länge und Dicke nach Fünftes Buch. Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterſchied- licher Waſſerwagen zu den Waſſerleitungen, wie auch der Inſtrumenten, die zur Artillerie gehören. Das erſte Capitel. Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterſchiedlicher Das erſte unter dieſen Inſtrumenten iſt eine Waſſerwag mit Waſ- Man gieſſet gemein oder gefärbtes Waſſer bey einem Ende hinein, biß Obwohlen dieſe Waſſerwag ſehr ſimpel iſt, ſo iſt ſie doch ſehr be- Die Waſſerwag mit Luſt bey B iſt ein gläſernes Rohr, das hübſch Von dieſen werden einige von unterſchiedlicher Länge und Dicke nach <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0222" n="200"/> <div n="1"> <head>Fünftes Buch.</head><lb/> <head>Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterſchied-<lb/> licher Waſſerwagen zu den Waſſerleitungen, wie auch der<lb/> Inſtrumenten, die zur Artillerie gehören.</head><lb/> <div n="2"> <head>Das erſte Capitel.</head><lb/> <argument> <p>Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterſchiedlicher<lb/> Waſſerwagen.<lb/> Zubereitung einer Waſſerwage, die mit Waſſer<lb/> gemacht iſt.</p> </argument><lb/> <p>Das erſte unter dieſen Inſtrumenten iſt eine Waſſerwag mit Waſ-<lb/> ſer; Dieſe beſtehet aus einem runden Rohr von Kupfer oder ei-<lb/> ner andern Materie, in der Länge von dreyen Schuhen ungefehr,<lb/> und 12. biß 15. Linien im Durchmeſſer. Dieſes iſt an beyden Enden wie<lb/> ein Winkelmaaß umgebogen, um darein zwey gläſerne Röhren von 3. biß<lb/> 4 Zoll lang zu ſtellen, die man mit Wachs oder Maſtix veſt anmachet, un-<lb/> ten daran iſt eine Hülſe in der Mitte angerichtet, damit ſolche auf ein Sta-<lb/> tiv geſtellet werden kann. </p> <note place="left">Tab. XV.</note> <note place="left">Fig. A.</note> <p>Man gieſſet gemein oder gefärbtes Waſſer bey einem Ende hinein, biß<lb/> es genug iſt, daß es in den beyden gläſernen Röhren könne geſehen werden. </p> <p>Obwohlen dieſe Waſſerwag ſehr ſimpel iſt, ſo iſt ſie doch ſehr be-<lb/> quem die mittelmäſſigen Weiten zu nivelliren, oder nach der Waſſer-<lb/> wag zu eraminiren. Dieſe Waſſerwag iſt darauf gegründet, daß ſich<lb/> das Waſſer von ſich ſelbſten waſſerpaß richtet; iſt es alſo nicht nöthig,<lb/> daß ſolches gleichweit von den Enden der zwoen gläſernen Röhren ent-<lb/> fernet ſeye, indeme ſich ſolches ſchon allezeit von gleicher Höhe in Anſehung<lb/> des Erdcentri geben wird. </p> <p>Die Waſſerwag mit Luſt bey B iſt ein gläſernes Rohr, das hübſch<lb/> gerad und in gleicher Dicke und Breite durch und durch iſt. </p> <note place="left">Fig. B.</note> <p>Von dieſen werden einige von unterſchiedlicher Länge und Dicke nach<lb/> Proportion gemacht; man füllet oder thut darein ein wenig von Brand-<lb/> wein, oder einer andern flüſſigen Materie, welche von der Kälte nicht zu-<lb/> ſammen gefrieret. Die Ende von dergleichen Rohr gehen ſpitzig zu, und </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [200/0222]
Fünftes Buch.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterſchied-
licher Waſſerwagen zu den Waſſerleitungen, wie auch der
Inſtrumenten, die zur Artillerie gehören.
Das erſte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterſchiedlicher
Waſſerwagen.
Zubereitung einer Waſſerwage, die mit Waſſer
gemacht iſt.
Das erſte unter dieſen Inſtrumenten iſt eine Waſſerwag mit Waſ-
ſer; Dieſe beſtehet aus einem runden Rohr von Kupfer oder ei-
ner andern Materie, in der Länge von dreyen Schuhen ungefehr,
und 12. biß 15. Linien im Durchmeſſer. Dieſes iſt an beyden Enden wie
ein Winkelmaaß umgebogen, um darein zwey gläſerne Röhren von 3. biß
4 Zoll lang zu ſtellen, die man mit Wachs oder Maſtix veſt anmachet, un-
ten daran iſt eine Hülſe in der Mitte angerichtet, damit ſolche auf ein Sta-
tiv geſtellet werden kann.
Man gieſſet gemein oder gefärbtes Waſſer bey einem Ende hinein, biß
es genug iſt, daß es in den beyden gläſernen Röhren könne geſehen werden.
Obwohlen dieſe Waſſerwag ſehr ſimpel iſt, ſo iſt ſie doch ſehr be-
quem die mittelmäſſigen Weiten zu nivelliren, oder nach der Waſſer-
wag zu eraminiren. Dieſe Waſſerwag iſt darauf gegründet, daß ſich
das Waſſer von ſich ſelbſten waſſerpaß richtet; iſt es alſo nicht nöthig,
daß ſolches gleichweit von den Enden der zwoen gläſernen Röhren ent-
fernet ſeye, indeme ſich ſolches ſchon allezeit von gleicher Höhe in Anſehung
des Erdcentri geben wird.
Die Waſſerwag mit Luſt bey B iſt ein gläſernes Rohr, das hübſch
gerad und in gleicher Dicke und Breite durch und durch iſt.
Von dieſen werden einige von unterſchiedlicher Länge und Dicke nach
Proportion gemacht; man füllet oder thut darein ein wenig von Brand-
wein, oder einer andern flüſſigen Materie, welche von der Kälte nicht zu-
ſammen gefrieret. Die Ende von dergleichen Rohr gehen ſpitzig zu, und
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