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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

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ein Fünfeck, oder ein Polygonum, das 5. Seiten hat. Hexagonum ein
Sechseck, oder ein Polygonum von sechs Seiten, Decagonum ein Zehneck,
oder ein Polygonum von zehn Seiten, Dodecagonum, ein Zwölfeck, oder Po-
lygonum von zwölf Seiten, und so auch bey denen übrigen.

Man nennet im Deutschen wie im Griechischen, die Figuren nach der Zahl
der Winkel; im Lateinischen aber nach der Zahl der Seiten.

Die Figuren, deren Seiten und Winkel gleich, gleichwie die vorhergehen-
den gewesen, nennet man (Polygona regularia) regulaire Vielecke.

Die Figuren aber, deren Seiten und Winkel ungleich sind, werden (Poly-
gona irregularia) irregulaire Vielecke genennet.

Die Dreyecke (Triangula) werden mit besondern Namen belegt, nachde-
me sie entweder nach ihren Seiten, oder nach ihren Winkeln betrachtet
werden.

Ein Dreyeck, welches drey gleiche Seiten hat, wird ein gleichseitiges Drey-
eck (Triangulum aequilaterum) genennet

Fig. 25.

Ein Dreyeck, welches nur zwo gleiche Seiten hat, nennet man ein Gleich-
schenklichtes Dreyeck (Triangulum aequicrurum seu Isosceles).

Fig. 26.

Ein Dreyeck, da keine Seite der andern gleich ist, wird ein ungleichseitiges
Dreyeck, (Triangulum scalenum) genennet.

Fig. 27.

In Ansehung derer Winkel, ist

Ein Dreyeck, welches einen geraden oder rechten Winkel hat, ein rechtwink-
lichter Triangel (Triangulum rectangulum.) Die dem rechten Winkel gera-
de gegen überstehende Seite, wird die Hypothenusa genennet.

Fig. 28.

Ein Dreyeck, so einen stumpfen Winkeldabey hat, wird ein stumpfwinklich-
ter Triangel, (Triangulum obtusangulum) genennet.

Fig. 29.

Endlich wird dasjenige Dreyeck so drey spitzige Winkel hat, ein spitzwinklich-
tes Dreyeck (triangulum acutangulum) genennet.

Fig. 30.

Die Figuren, welche von vier Seiten eingeschlossen werden, haben verschie-
dene Namen.

Ein Quadrat, hat vier gleiche Seiten, und eben so viel rechte Winkel.

Fig. 31.

Ein Rechteck, (rectangulum, seu quadratum oblongum) hat vier rechte Win-
kel, aber ungleiche Seiten.

Fig. 32.

Die gerade Linie A B vieser Figur, welche aus der Spitze A nach B gezogen
worden, heist die Diagonallinie.

Wenn die Figur vier gleiche Seiten, und lauter schiefe Winkel hat; wird
sie eine Rautenvierung (Rhombus) genennet.

Tab. II.
Fig. 1.

Sind nur zwo gegen überstehende Seiten einander gleich, und die vier Win-
kel schief, so wird es eine länglichte Rautenvierung Rhomboides) genennet.

Fig. 2.

Also hat das Quadrat vier gleiche Seiten, und vier rechte Winkel.

Das Rechteck, vier rechte Winkel, aber nur zwo gleiche Seiten. Die

ein Fünfeck, oder ein Polygonum, das 5. Seiten hat. Hexagonum ein
Sechseck, oder ein Polygonum von ſechs Seiten, Decagonum ein Zehneck,
oder ein Polygonum von zehn Seiten, Dodecagonum, ein Zwölfeck, oder Po-
lygonum von zwölf Seiten, und ſo auch bey denen übrigen.

Man nennet im Deutſchen wie im Griechiſchen, die Figuren nach der Zahl
der Winkel; im Lateiniſchen aber nach der Zahl der Seiten.

Die Figuren, deren Seiten und Winkel gleich, gleichwie die vorhergehen-
den geweſen, nennet man (Polygona regularia) regulaire Vielecke.

Die Figuren aber, deren Seiten und Winkel ungleich ſind, werden (Poly-
gona irregularia) irregulaire Vielecke genennet.

Die Dreyecke (Triangula) werden mit beſondern Namen belegt, nachde-
me ſie entweder nach ihren Seiten, oder nach ihren Winkeln betrachtet
werden.

Ein Dreyeck, welches drey gleiche Seiten hat, wird ein gleichſeitiges Drey-
eck (Triangulum aequilaterum) genennet

Fig. 25.

Ein Dreyeck, welches nur zwo gleiche Seiten hat, nennet man ein Gleich-
ſchenklichtes Dreyeck (Triangulum aequicrurum ſeu Iſoſceles).

Fig. 26.

Ein Dreyeck, da keine Seite der andern gleich iſt, wird ein ungleichſeitiges
Dreyeck, (Triangulum ſcalenum) genennet.

Fig. 27.

In Anſehung derer Winkel, iſt

Ein Dreyeck, welches einen geraden oder rechten Winkel hat, ein rechtwink-
lichter Triangel (Triangulum rectangulum.) Die dem rechten Winkel gera-
de gegen überſtehende Seite, wird die Hypothenuſa genennet.

Fig. 28.

Ein Dreyeck, ſo einen ſtumpfen Winkeldabey hat, wird ein ſtumpfwinklich-
ter Triangel, (Triangulum obtuſangulum) genennet.

Fig. 29.

Endlich wird dasjenige Dreyeck ſo drey ſpitzige Winkel hat, ein ſpitzwinklich-
tes Dreyeck (triangulum acutangulum) genennet.

Fig. 30.

Die Figuren, welche von vier Seiten eingeſchloſſen werden, haben verſchie-
dene Namen.

Ein Quadrat, hat vier gleiche Seiten, und eben ſo viel rechte Winkel.

Fig. 31.

Ein Rechteck, (rectangulum, ſeu quadratum oblongum) hat vier rechte Win-
kel, aber ungleiche Seiten.

Fig. 32.

Die gerade Linie A B vieſer Figur, welche aus der Spitze A nach B gezogen
worden, heiſt die Diagonallinie.

Wenn die Figur vier gleiche Seiten, und lauter ſchiefe Winkel hat; wird
ſie eine Rautenvierung (Rhombus) genennet.

Tab. II.
Fig. 1.

Sind nur zwo gegen überſtehende Seiten einander gleich, und die vier Win-
kel ſchief, ſo wird es eine länglichte Rautenvierung Rhomboides) genennet.

Fig. 2.

Alſo hat das Quadrat vier gleiche Seiten, und vier rechte Winkel.

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[6/0028] ein Fünfeck, oder ein Polygonum, das 5. Seiten hat. Hexagonum ein Sechseck, oder ein Polygonum von ſechs Seiten, Decagonum ein Zehneck, oder ein Polygonum von zehn Seiten, Dodecagonum, ein Zwölfeck, oder Po- lygonum von zwölf Seiten, und ſo auch bey denen übrigen. Man nennet im Deutſchen wie im Griechiſchen, die Figuren nach der Zahl der Winkel; im Lateiniſchen aber nach der Zahl der Seiten. Die Figuren, deren Seiten und Winkel gleich, gleichwie die vorhergehen- den geweſen, nennet man (Polygona regularia) regulaire Vielecke. Die Figuren aber, deren Seiten und Winkel ungleich ſind, werden (Poly- gona irregularia) irregulaire Vielecke genennet. Die Dreyecke (Triangula) werden mit beſondern Namen belegt, nachde- me ſie entweder nach ihren Seiten, oder nach ihren Winkeln betrachtet werden. Ein Dreyeck, welches drey gleiche Seiten hat, wird ein gleichſeitiges Drey- eck (Triangulum aequilaterum) genennet Ein Dreyeck, welches nur zwo gleiche Seiten hat, nennet man ein Gleich- ſchenklichtes Dreyeck (Triangulum aequicrurum ſeu Iſoſceles). Ein Dreyeck, da keine Seite der andern gleich iſt, wird ein ungleichſeitiges Dreyeck, (Triangulum ſcalenum) genennet. In Anſehung derer Winkel, iſt Ein Dreyeck, welches einen geraden oder rechten Winkel hat, ein rechtwink- lichter Triangel (Triangulum rectangulum.) Die dem rechten Winkel gera- de gegen überſtehende Seite, wird die Hypothenuſa genennet. Ein Dreyeck, ſo einen ſtumpfen Winkeldabey hat, wird ein ſtumpfwinklich- ter Triangel, (Triangulum obtuſangulum) genennet. Endlich wird dasjenige Dreyeck ſo drey ſpitzige Winkel hat, ein ſpitzwinklich- tes Dreyeck (triangulum acutangulum) genennet. Die Figuren, welche von vier Seiten eingeſchloſſen werden, haben verſchie- dene Namen. Ein Quadrat, hat vier gleiche Seiten, und eben ſo viel rechte Winkel. Ein Rechteck, (rectangulum, ſeu quadratum oblongum) hat vier rechte Win- kel, aber ungleiche Seiten. Die gerade Linie A B vieſer Figur, welche aus der Spitze A nach B gezogen worden, heiſt die Diagonallinie. Wenn die Figur vier gleiche Seiten, und lauter ſchiefe Winkel hat; wird ſie eine Rautenvierung (Rhombus) genennet. Sind nur zwo gegen überſtehende Seiten einander gleich, und die vier Win- kel ſchief, ſo wird es eine länglichte Rautenvierung Rhomboides) genennet. Alſo hat das Quadrat vier gleiche Seiten, und vier rechte Winkel. Das Rechteck, vier rechte Winkel, aber nur zwo gleiche Seiten. Die

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/28>, abgerufen am 03.12.2024.