Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite

Rautenvierung bak vier gleiche Seiten, aber ungleiche Winkel. Die länglichte
Rautenvierung, hat weder gleiche Seiten, noch gleiche Winkel.

Ein Viereck, darinnen nur zwo Linien miteinander parallel gehen, heisset man ein Tra-
pezion (fig. 3.)

Fig. 3.

Ein solches Viereck aber, da keine Seite mit der andern parallel lauft, heist ein Tra-
pezoides.

Ein Kreis (Circulus) ist eine ebene Fläche, welche von einer solchen krummen Linie ein-
geschlossen wird, davon jeder Punct gleichweit vom Mittelpunct abstehet, und wel-
che des Kreises Umfang (peripheria, circumferentia) genennet wird.

Fig. 4.

Der balbe Kreis (semicirculus) ist eine Figur, welche von dem Durchmesser (Diame-
ter) und dem halben Umkreis (semi peripheria) eingeschlossen wird.

Fig. 5.

Ein Abschnitt des Kreises, (segmentum) ist eine vermischtlinigte Figur, welche aus
dem Bogen undder Sehue des Kreises zusammen geschlossen ist.

Fig. 4.

Die Fläche die zwischen zween Halbmessern und ihren Bogen enthalten ist, heist ein
Ausschnitt (sector.)

Fig. 6.

Die Elliprische, oder ablangrunde Fläche, (Ellipsis) ist, welche länger als
breit ist, und in welcher die zwo grösten Linien, welche man in geraden Winkeln (ad
angulos rectos) ziehen kan, die Axtlinien (axes ellipseos) der elliptischen Figur ge-
nennet werden.

Fig. 7.

Concentrische Kreise, (circuli concentrici) sind die, welche einerley gemeinschaftlichen
Mittelpunct haben.

Fig. 8.

Eccentrische Kreise (circuli eccentrici) sind, die keinen gemeinschaftlichen Mittelpunct
haben

Fig. 9.

Aehnliche Figuren (figurae similes) sind die, welche in allen Stücken miteinander über-
einkommen, und nur der Grösse nach von einander unterschieden sind. Die Figur
a B c d, ist ähnlich der Figur A B C D. Das Zeichen der Aehnlichkeit ist. (***) In
welcher Verhältiß die Seite a b, mit der Seite A B stehet, in der Verhältnis ste-
hen die übrigen Seiten der kleinen Figur mit den Seiten dev grossen Figur. Die
Seiten, welche ineiner Proportion miteinander stehen, werden latera homologa ge-
nennet

Fig. 10.

Gleiche Figuren (figurae aequales) sind, die ohngeschadet ihrer Grösse für einander
gesetzt werden. Das Zeichen der Gleichheit ist. (=)

Es gibt also Figuren, die einander gleich und ähnlich sind, Andere die zwar einan-
der gleich, aber unähnlich sind. Und andere die ähnlich, aber nicht gleich sind.

Figurae isoperimetrae heissen, deren Umfang gleich groß ist. Z. E. Das gleichseitige
Dreyeck A B C, und das Viereck A B C D, sind solche Figuren, dann die Seite A B
des Dreyecks hält 8, wie die Seite A C, und C B, mithin der ganze Umfang 24.
Die Seite A B des Quadrats hält 6 mithin alle vier Seiten 24, und also ist der
Umfang beeder Figuren gleich groß.

Fig. 11.

Ein Cörper (corpus seu solidum) ist eine Grösse, dessen Theile in die Länge, Brelte,
und Höhe oder Tiefe (in longitudinem, latitudinem et profunditatem) stehen: Dasist,
etwas, das lang, breit, und dicke ist.

Die Kugel (Globus seu Sphaera) ist ein Cörper, der entsteher, wenn sich eine halbe
Circulfläche um ihren Durchmesser herum bewegt.

Fig. 12.

Die platte Kugel (Sphaeroides) ist ein Cörper, der entstehet, wenn sich eine halbe El-
lipsis um ihre kürzeste Axe beweget, oder ganz herum wender.

Fig. 13.

Ein zugespitzter Cörper, Pyramide (Pyramis) entstehet, wenn man sich eine geradli-
nigte Grundfläche, die sich in die Höhe beweget, vorstellet, doch so, daß sie immer
der untersten Grundfläche ähnlich bleibet, bis sie sich nach und nach in dem ober-
sten Punct zusammen ziehet. Ist die Fläche ein Dreyeck, so entstehet eine dreyeckich-
te Pyramide, ist die Grundfläche ein Viereck, eine viereckichte Pyramide und so
ferner.

Fig. 14.

Rautenvierung bak vier gleiche Seiten, aber ungleiche Winkel. Die länglichte
Rautenvierung, hat weder gleiche Seiten, noch gleiche Winkel.

Ein Viereck, darinnen nur zwo Linien miteinander parallel gehen, heiſſet man ein Tra-
pezion (fig. 3.)

Fig. 3.

Ein ſolches Viereck aber, da keine Seite mit der andern parallel lauft, heiſt ein Tra-
pezoides.

Ein Kreis (Circulus) iſt eine ebene Fläche, welche von einer ſolchen krummen Linie ein-
geſchloſſen wird, davon jeder Punct gleichweit vom Mittelpunct abſtehet, und wel-
che des Kreiſes Umfang (peripheria, circumferentia) genennet wird.

Fig. 4.

Der balbe Kreis (ſemicirculus) iſt eine Figur, welche von dem Durchmeſſer (Diame-
ter) und dem halben Umkreis (ſemi peripheria) eingeſchloſſen wird.

Fig. 5.

Ein Abſchnitt des Kreiſes, (ſegmentum) iſt eine vermiſchtlinigte Figur, welche aus
dem Bogen undder Sehue des Kreiſes zuſammen geſchloſſen iſt.

Fig. 4.

Die Fläche die zwiſchen zween Halbmeſſern und ihren Bogen enthalten iſt, heiſt ein
Ausſchnitt (ſector.)

Fig. 6.

Die Ellipriſche, oder ablangrunde Fläche, (Ellipſis) iſt, welche länger als
breit iſt, und in welcher die zwo gröſten Linien, welche man in geraden Winkeln (ad
angulos rectos) ziehen kan, die Axtlinien (axes ellipſeos) der elliptiſchen Figur ge-
nennet werden.

Fig. 7.

Concentriſche Kreiſe, (circuli concentrici) ſind die, welche einerley gemeinſchaftlichen
Mittelpunct haben.

Fig. 8.

Eccentriſche Kreiſe (circuli eccentrici) ſind, die keinen gemeinſchaftlichen Mittelpunct
haben

Fig. 9.

Aehnliche Figuren (figurae ſimiles) ſind die, welche in allen Stücken miteinander über-
einkommen, und nur der Gröſſe nach von einander unterſchieden ſind. Die Figur
a B c d, iſt ähnlich der Figur A B C D. Das Zeichen der Aehnlichkeit iſt. (***) In
welcher Verhältiß die Seite a b, mit der Seite A B ſtehet, in der Verhältnis ſte-
hen die übrigen Seiten der kleinen Figur mit den Seiten dev groſſen Figur. Die
Seiten, welche ineiner Proportion miteinander ſtehen, werden latera homologa ge-
nennet

Fig. 10.

Gleiche Figuren (figurae aequales) ſind, die ohngeſchadet ihrer Gröſſe für einander
geſetzt werden. Das Zeichen der Gleichheit iſt. (=)

Es gibt alſo Figuren, die einander gleich und ähnlich ſind, Andere die zwar einan-
der gleich, aber unähnlich ſind. Und andere die ähnlich, aber nicht gleich ſind.

Figurae iſoperimetrae heiſſen, deren Umfang gleich groß iſt. Z. E. Das gleichſeitige
Dreyeck A B C, und das Viereck A B C D, ſind ſolche Figuren, dann die Seite A B
des Dreyecks hält 8, wie die Seite A C, und C B, mithin der ganze Umfang 24.
Die Seite A B des Quadrats hält 6 mithin alle vier Seiten 24, und alſo iſt der
Umfang beeder Figuren gleich groß.

Fig. 11.

Ein Cörper (corpus ſeu ſolidum) iſt eine Gröſſe, deſſen Theile in die Länge, Brelte,
und Höhe oder Tiefe (in longitudinem, latitudinem et profunditatem) ſtehen: Dasiſt,
etwas, das lang, breit, und dicke iſt.

Die Kugel (Globus ſeu Sphaera) iſt ein Cörper, der entſteher, wenn ſich eine halbe
Circulfläche um ihren Durchmeſſer herum bewegt.

Fig. 12.

Die platte Kugel (Sphaeroides) iſt ein Cörper, der entſtehet, wenn ſich eine halbe El-
lipſis um ihre kürzeſte Axe beweget, oder ganz herum wender.

Fig. 13.

Ein zugeſpitzter Cörper, Pyramide (Pyramis) entſtehet, wenn man ſich eine geradli-
nigte Grundfläche, die ſich in die Höhe beweget, vorſtellet, doch ſo, daß ſie immer
der unterſten Grundfläche ähnlich bleibet, bis ſie ſich nach und nach in dem ober-
ſten Punct zuſammen ziehet. Iſt die Fläche ein Dreyeck, ſo entſtehet eine dreyeckich-
te Pyramide, iſt die Grundfläche ein Viereck, eine viereckichte Pyramide und ſo
ferner.

Fig. 14.
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div>
        <p><pb facs="#f0029" n="7"/>
Rautenvierung bak vier gleiche Seiten, aber ungleiche                     Winkel. Die länglichte<lb/>
Rautenvierung, hat weder gleiche Seiten, noch                     gleiche Winkel. </p>
        <p>Ein Viereck, darinnen nur zwo Linien miteinander parallel gehen, hei&#x017F;&#x017F;et man ein                     Tra-<lb/>
pezion (fig. 3.) </p>
        <note place="right">Fig. 3.</note>
        <p>Ein &#x017F;olches Viereck aber, da keine Seite mit der andern parallel lauft, hei&#x017F;t ein                     Tra-<lb/>
pezoides. </p>
        <p>Ein Kreis (Circulus) i&#x017F;t eine ebene Fläche, welche von einer &#x017F;olchen krummen                     Linie ein-<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en wird, davon jeder Punct gleichweit vom Mittelpunct                     ab&#x017F;tehet, und wel-<lb/>
che des Krei&#x017F;es Umfang (peripheria, circumferentia)                     genennet wird. </p>
        <note place="right">Fig. 4.</note>
        <p>Der balbe Kreis (&#x017F;emicirculus) i&#x017F;t eine Figur, welche von dem Durchme&#x017F;&#x017F;er                     (Diame-<lb/>
ter) und dem halben Umkreis (&#x017F;emi peripheria) einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en wird. </p>
        <note place="right">Fig. 5.</note>
        <p>Ein Ab&#x017F;chnitt des Krei&#x017F;es, (&#x017F;egmentum) i&#x017F;t eine vermi&#x017F;chtlinigte Figur, welche                     aus<lb/>
dem Bogen undder Sehue des Krei&#x017F;es zu&#x017F;ammen ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t. </p>
        <note place="right">Fig. 4.</note>
        <p>Die Fläche die zwi&#x017F;chen zween Halbme&#x017F;&#x017F;ern und ihren Bogen enthalten i&#x017F;t, hei&#x017F;t                     ein<lb/>
Aus&#x017F;chnitt (&#x017F;ector.) </p>
        <note place="right">Fig. 6.</note>
        <p>Die Ellipri&#x017F;che, oder ablangrunde Fläche, (Ellip&#x017F;is) i&#x017F;t, welche länger als<lb/>
breit i&#x017F;t, und in welcher die zwo grö&#x017F;ten Linien, welche man in geraden Winkeln                     (ad<lb/>
angulos rectos) ziehen kan, die Axtlinien (axes ellip&#x017F;eos) der                     ellipti&#x017F;chen Figur ge-<lb/>
nennet werden. </p>
        <note place="right">Fig. 7.</note>
        <p>Concentri&#x017F;che Krei&#x017F;e, (circuli concentrici) &#x017F;ind die, welche einerley                     gemein&#x017F;chaftlichen<lb/>
Mittelpunct haben. </p>
        <note place="right">Fig. 8.</note>
        <p>Eccentri&#x017F;che Krei&#x017F;e (circuli eccentrici) &#x017F;ind, die keinen gemein&#x017F;chaftlichen                     Mittelpunct<lb/>
haben</p>
        <note place="right">Fig. 9.</note>
        <p>Aehnliche Figuren (figurae &#x017F;imiles) &#x017F;ind die, welche in allen Stücken miteinander                     über-<lb/>
einkommen, und nur der Grö&#x017F;&#x017F;e nach von einander unter&#x017F;chieden &#x017F;ind.                     Die Figur<lb/>
a B c d, i&#x017F;t ähnlich der Figur A B C D. Das Zeichen der                     Aehnlichkeit i&#x017F;t. (***) In<lb/>
welcher Verhältiß die Seite a b, mit der Seite A                     B &#x017F;tehet, in der Verhältnis &#x017F;te-<lb/>
hen die übrigen Seiten der kleinen Figur                     mit den Seiten dev gro&#x017F;&#x017F;en Figur. Die<lb/>
Seiten, welche ineiner Proportion                     miteinander &#x017F;tehen, werden latera homologa ge-<lb/>
nennet</p>
        <note place="right">Fig. 10.</note>
        <p>Gleiche Figuren (figurae aequales) &#x017F;ind, die ohnge&#x017F;chadet ihrer Grö&#x017F;&#x017F;e für                     einander<lb/>
ge&#x017F;etzt werden. Das Zeichen der Gleichheit i&#x017F;t. (=)</p>
        <p>Es gibt al&#x017F;o Figuren, die einander gleich und ähnlich &#x017F;ind, Andere die zwar                     einan-<lb/>
der gleich, aber unähnlich &#x017F;ind. Und andere die ähnlich, aber nicht                     gleich &#x017F;ind. </p>
        <p>Figurae i&#x017F;operimetrae hei&#x017F;&#x017F;en, deren Umfang gleich groß i&#x017F;t. Z. E. Das                     gleich&#x017F;eitige<lb/>
Dreyeck A B C, und das Viereck A B C D, &#x017F;ind &#x017F;olche Figuren,                     dann die Seite A B<lb/>
des Dreyecks hält 8, wie die Seite A C, und C B, mithin                     der ganze Umfang 24.<lb/>
Die Seite A B des Quadrats hält 6 mithin alle vier                     Seiten 24, und al&#x017F;o i&#x017F;t der<lb/>
Umfang beeder Figuren gleich groß. </p>
        <note place="right">Fig. 11.</note>
        <p>Ein Cörper (corpus &#x017F;eu &#x017F;olidum) i&#x017F;t eine Grö&#x017F;&#x017F;e, de&#x017F;&#x017F;en Theile in die Länge,                     Brelte,<lb/>
und Höhe oder Tiefe (in longitudinem, latitudinem et profunditatem)                     &#x017F;tehen: Dasi&#x017F;t,<lb/>
etwas, das lang, breit, und dicke i&#x017F;t. </p>
        <p>Die Kugel (Globus &#x017F;eu Sphaera) i&#x017F;t ein Cörper, der ent&#x017F;teher, wenn &#x017F;ich eine                     halbe<lb/>
Circulfläche um ihren Durchme&#x017F;&#x017F;er herum bewegt. </p>
        <note place="right">Fig. 12.</note>
        <p>Die platte Kugel (Sphaeroides) i&#x017F;t ein Cörper, der ent&#x017F;tehet, wenn &#x017F;ich eine                     halbe El-<lb/>
lip&#x017F;is um ihre kürze&#x017F;te Axe beweget, oder ganz herum wender. </p>
        <note place="right">Fig. 13.</note>
        <p>Ein zuge&#x017F;pitzter Cörper, Pyramide (Pyramis) ent&#x017F;tehet, wenn man &#x017F;ich eine                     geradli-<lb/>
nigte Grundfläche, die &#x017F;ich in die Höhe beweget, vor&#x017F;tellet, doch                     &#x017F;o, daß &#x017F;ie immer<lb/>
der unter&#x017F;ten Grundfläche ähnlich bleibet, bis &#x017F;ie &#x017F;ich                     nach und nach in dem ober-<lb/>
&#x017F;ten Punct zu&#x017F;ammen ziehet. I&#x017F;t die Fläche ein                     Dreyeck, &#x017F;o ent&#x017F;tehet eine dreyeckich-<lb/>
te Pyramide, i&#x017F;t die Grundfläche ein                     Viereck, eine viereckichte Pyramide und &#x017F;o<lb/>
ferner. </p>
        <note place="right">Fig. 14.</note>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[7/0029] Rautenvierung bak vier gleiche Seiten, aber ungleiche Winkel. Die länglichte Rautenvierung, hat weder gleiche Seiten, noch gleiche Winkel. Ein Viereck, darinnen nur zwo Linien miteinander parallel gehen, heiſſet man ein Tra- pezion (fig. 3.) Ein ſolches Viereck aber, da keine Seite mit der andern parallel lauft, heiſt ein Tra- pezoides. Ein Kreis (Circulus) iſt eine ebene Fläche, welche von einer ſolchen krummen Linie ein- geſchloſſen wird, davon jeder Punct gleichweit vom Mittelpunct abſtehet, und wel- che des Kreiſes Umfang (peripheria, circumferentia) genennet wird. Der balbe Kreis (ſemicirculus) iſt eine Figur, welche von dem Durchmeſſer (Diame- ter) und dem halben Umkreis (ſemi peripheria) eingeſchloſſen wird. Ein Abſchnitt des Kreiſes, (ſegmentum) iſt eine vermiſchtlinigte Figur, welche aus dem Bogen undder Sehue des Kreiſes zuſammen geſchloſſen iſt. Die Fläche die zwiſchen zween Halbmeſſern und ihren Bogen enthalten iſt, heiſt ein Ausſchnitt (ſector.) Die Ellipriſche, oder ablangrunde Fläche, (Ellipſis) iſt, welche länger als breit iſt, und in welcher die zwo gröſten Linien, welche man in geraden Winkeln (ad angulos rectos) ziehen kan, die Axtlinien (axes ellipſeos) der elliptiſchen Figur ge- nennet werden. Concentriſche Kreiſe, (circuli concentrici) ſind die, welche einerley gemeinſchaftlichen Mittelpunct haben. Eccentriſche Kreiſe (circuli eccentrici) ſind, die keinen gemeinſchaftlichen Mittelpunct haben Aehnliche Figuren (figurae ſimiles) ſind die, welche in allen Stücken miteinander über- einkommen, und nur der Gröſſe nach von einander unterſchieden ſind. Die Figur a B c d, iſt ähnlich der Figur A B C D. Das Zeichen der Aehnlichkeit iſt. (***) In welcher Verhältiß die Seite a b, mit der Seite A B ſtehet, in der Verhältnis ſte- hen die übrigen Seiten der kleinen Figur mit den Seiten dev groſſen Figur. Die Seiten, welche ineiner Proportion miteinander ſtehen, werden latera homologa ge- nennet Gleiche Figuren (figurae aequales) ſind, die ohngeſchadet ihrer Gröſſe für einander geſetzt werden. Das Zeichen der Gleichheit iſt. (=) Es gibt alſo Figuren, die einander gleich und ähnlich ſind, Andere die zwar einan- der gleich, aber unähnlich ſind. Und andere die ähnlich, aber nicht gleich ſind. Figurae iſoperimetrae heiſſen, deren Umfang gleich groß iſt. Z. E. Das gleichſeitige Dreyeck A B C, und das Viereck A B C D, ſind ſolche Figuren, dann die Seite A B des Dreyecks hält 8, wie die Seite A C, und C B, mithin der ganze Umfang 24. Die Seite A B des Quadrats hält 6 mithin alle vier Seiten 24, und alſo iſt der Umfang beeder Figuren gleich groß. Ein Cörper (corpus ſeu ſolidum) iſt eine Gröſſe, deſſen Theile in die Länge, Brelte, und Höhe oder Tiefe (in longitudinem, latitudinem et profunditatem) ſtehen: Dasiſt, etwas, das lang, breit, und dicke iſt. Die Kugel (Globus ſeu Sphaera) iſt ein Cörper, der entſteher, wenn ſich eine halbe Circulfläche um ihren Durchmeſſer herum bewegt. Die platte Kugel (Sphaeroides) iſt ein Cörper, der entſtehet, wenn ſich eine halbe El- lipſis um ihre kürzeſte Axe beweget, oder ganz herum wender. Ein zugeſpitzter Cörper, Pyramide (Pyramis) entſtehet, wenn man ſich eine geradli- nigte Grundfläche, die ſich in die Höhe beweget, vorſtellet, doch ſo, daß ſie immer der unterſten Grundfläche ähnlich bleibet, bis ſie ſich nach und nach in dem ober- ſten Punct zuſammen ziehet. Iſt die Fläche ein Dreyeck, ſo entſtehet eine dreyeckich- te Pyramide, iſt die Grundfläche ein Viereck, eine viereckichte Pyramide und ſo ferner.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

ECHO: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-10-09T11:08:35Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-10-09T11:08:35Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde beibehalten.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
  • Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/29
Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/29>, abgerufen am 05.05.2024.