Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.ser Art auf iedweden Ober-Flügel zwey schwartze Flecken haben/ die man auch von unten sehen kan / und die Tüpgen (welches ein ieder gemein hat) sind auch schwartz: Der unterste Flügel hatte einen Fleck auf seiner obern Seite/ andere hatten diese Flecken nur an der untern Seite der obern Flügel; und waren oben weiß; Ich muthmasse daß dieses Weibgen und keine Mängen gewesen seyn. VI. Ich sahe denselben Tag einen auskommen/ und befand eben dasselbe was ich an der kleinen Aurelia observiret/ nehmlich daß es der Rücken von der Raupe war / welcher das Gesicht der Nymphae zu seyn schien/ und welches das Angesicht von der Nympha vorstellete/ war wieder der Rücken des Schmetterlinges. Man solte gesagt haben/ es wäre unmöglich/ daß ein so grosser Schmetterling in einer so kleinen Nympha solte gewesen seyn; da er erstlich auskroch/ war der Cörper sehr ineinander gedrungen und darumb dick. Die Flügel waren nicht allein sehr schlaff / wie naß Papier/ sondern als in einander geschrumpelt; Allein da der Schmetterling so lange haußen gewesen als man 50. zehlet/ so breitete er seine Flügel aus/ und der Leib wurde lang und groß/ als ob alles von der Lufft noch mehr wäre auff- ser Art auf iedweden Ober-Flügel zwey schwartze Flecken haben/ die man auch von unten sehen kan / und die Tüpgen (welches ein ieder gemein hat) sind auch schwartz: Der unterste Flügel hatte einen Fleck auf seiner obern Seite/ andere hatten diese Flecken nur an der untern Seite der obern Flügel; und waren oben weiß; Ich muthmasse daß dieses Weibgen und keine Mängen gewesen seyn. VI. Ich sahe denselben Tag einen auskommen/ und befand eben dasselbe was ich an der kleinen Aurelia observiret/ nehmlich daß es der Rücken von der Raupe war / welcher das Gesicht der Nymphae zu seyn schien/ und welches das Angesicht von der Nympha vorstellete/ war wieder der Rücken des Schmetterlinges. Man solte gesagt haben/ es wäre unmöglich/ daß ein so grosser Schmetterling in einer so kleinen Nympha solte gewesen seyn; da er erstlich auskroch/ war der Cörper sehr ineinander gedrungen und darumb dick. Die Flügel waren nicht allein sehr schlaff / wie naß Papier/ sondern als in einander geschrumpelt; Allein da der Schmetterling so lange haußen gewesen als man 50. zehlet/ so breitete er seine Flügel aus/ und der Leib wurde lang und groß/ als ob alles von der Lufft noch mehr wäre auff- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0043" n="21"/> ser Art auf iedweden Ober-Flügel zwey schwartze Flecken haben/ die man auch von unten sehen kan / und die Tüpgen (welches ein ieder gemein hat) sind auch schwartz: Der unterste Flügel hatte einen Fleck auf seiner obern Seite/ andere hatten diese Flecken nur an der untern Seite der obern Flügel; und waren oben weiß; Ich muthmasse daß dieses Weibgen und keine Mängen gewesen seyn.</p> <p>VI. Ich sahe denselben Tag einen auskommen/ und befand eben dasselbe was ich an der kleinen Aurelia observiret/ nehmlich daß es der Rücken von der Raupe war / welcher das Gesicht der Nymphae zu seyn schien/ und welches das Angesicht von der Nympha vorstellete/ war wieder der Rücken des Schmetterlinges. Man solte gesagt haben/ es wäre unmöglich/ daß ein so grosser Schmetterling in einer so kleinen Nympha solte gewesen seyn; da er erstlich auskroch/ war der Cörper sehr ineinander gedrungen und darumb dick. Die Flügel waren nicht allein sehr schlaff / wie naß Papier/ sondern als in einander geschrumpelt; Allein da der Schmetterling so lange haußen gewesen als man 50. zehlet/ so breitete er seine Flügel aus/ und der Leib wurde lang und groß/ als ob alles von der Lufft noch mehr wäre auff- </p> </div> </body> </text> </TEI> [21/0043]
ser Art auf iedweden Ober-Flügel zwey schwartze Flecken haben/ die man auch von unten sehen kan / und die Tüpgen (welches ein ieder gemein hat) sind auch schwartz: Der unterste Flügel hatte einen Fleck auf seiner obern Seite/ andere hatten diese Flecken nur an der untern Seite der obern Flügel; und waren oben weiß; Ich muthmasse daß dieses Weibgen und keine Mängen gewesen seyn.
VI. Ich sahe denselben Tag einen auskommen/ und befand eben dasselbe was ich an der kleinen Aurelia observiret/ nehmlich daß es der Rücken von der Raupe war / welcher das Gesicht der Nymphae zu seyn schien/ und welches das Angesicht von der Nympha vorstellete/ war wieder der Rücken des Schmetterlinges. Man solte gesagt haben/ es wäre unmöglich/ daß ein so grosser Schmetterling in einer so kleinen Nympha solte gewesen seyn; da er erstlich auskroch/ war der Cörper sehr ineinander gedrungen und darumb dick. Die Flügel waren nicht allein sehr schlaff / wie naß Papier/ sondern als in einander geschrumpelt; Allein da der Schmetterling so lange haußen gewesen als man 50. zehlet/ so breitete er seine Flügel aus/ und der Leib wurde lang und groß/ als ob alles von der Lufft noch mehr wäre auff-
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