Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.Daher endlich die Einwirkung von dem allen, Obschon diese große und ununterbrochene Macht Nichts desto weniger ist es doch bey Untersuchung Judeß dürfte ich doch ein oder anderes Beyspiel dem *) Wenn ich hier den lateinischen Ausdruck beybehalte,
so mag der Herr Verfasser mich selbst vertreten, wel- cher in seinen Beyträgen zur Naturgeschichte S. 49. sagt: "ich bediene mich dieser beyden (stimuli) in der Physiologie der organisirten Körper so allgemein angenommener und allgemein verständli- cher Kunstwörter ohne sie zu verteutschen, da sie, so wie das Wort organisirte Körper selbst u. a. m. gewiß durch die Verteutschung an Deutlichkeit ver- lieren würden t)." Daher endlich die Einwirkung von dem allen, Obſchon dieſe große und ununterbrochene Macht Nichts deſto weniger iſt es doch bey Unterſuchung Judeß duͤrfte ich doch ein oder anderes Beyſpiel dem *) Wenn ich hier den lateiniſchen Ausdruck beybehalte,
ſo mag der Herr Verfaſſer mich ſelbſt vertreten, wel- cher in ſeinen Beytraͤgen zur Naturgeſchichte S. 49. ſagt: „ich bediene mich dieſer beyden (ſtimuli) in der Phyſiologie der organiſirten Koͤrper ſo allgemein angenommener und allgemein verſtaͤndli- cher Kunſtwoͤrter ohne ſie zu verteutſchen, da ſie, ſo wie das Wort organiſirte Koͤrper ſelbſt u. a. m. gewiß durch die Verteutſchung an Deutlichkeit ver- lieren wuͤrden t).“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0109" n="75"/> <p>Daher endlich die Einwirkung von dem allen,<lb/> gleichſam als von eben ſo viel reizenden Eindruͤcken<lb/> auf das dichte <hi rendition="#aq">ſolidum-vivum</hi> <note place="foot" n="*)">Wenn ich hier den lateiniſchen Ausdruck beybehalte,<lb/> ſo mag der Herr Verfaſſer mich ſelbſt vertreten, wel-<lb/> cher in ſeinen Beytraͤgen zur Naturgeſchichte S. 49.<lb/> ſagt: „ich bediene mich dieſer beyden (<hi rendition="#aq">ſtimuli</hi>) <hi rendition="#g">in<lb/> der Phyſiologie der organiſirten</hi> Koͤrper<lb/> ſo allgemein angenommener und allgemein verſtaͤndli-<lb/> cher Kunſtwoͤrter ohne ſie zu verteutſchen, da ſie, ſo<lb/> wie das Wort <hi rendition="#g">organiſirte Koͤrper</hi> ſelbſt u. a.<lb/> m. gewiß durch die Verteutſchung an Deutlichkeit ver-<lb/> lieren wuͤrden <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">t</hi></hi>).“</note>, und die davon<lb/> abhaͤngige Ruͤckwirkung dieſes wirkſamen <hi rendition="#aq">ſolidi,</hi> und<lb/> was unſere Unterſuchung zunaͤchſt betrift — die Rich-<lb/> tung und Beſtimmung des <hi rendition="#fr">Bildungstriebes</hi>.</p><lb/> <p>Obſchon dieſe große und ununterbrochene Macht<lb/> des Klima auf die thieriſche Oekonomie, Haltung<lb/> und Bildung des Koͤrpers von aufmerkſamen Be-<lb/> obachtern zu allen Zeiten iſt anerkannt worden, hat<lb/> man ſie doch hauptſaͤchlich zu unſern Zeiten, theils<lb/> durch die großen Fortſchritte, welche man in der Che-<lb/> mie gemacht hat, theils durch ein genaueres Stu-<lb/> dium der Phyſiologie, erſt in ihr Licht geſetzt und<lb/> gewuͤrdigt.</p><lb/> <p>Nichts deſto weniger iſt es doch bey Unterſuchung<lb/> der Varietaͤten oft nur zu ſchwierig genau zu beſtim-<lb/> men, wie viel davon bloß dem Klima, oder viel-<lb/> mehr andern Urſachen der Ausartung, und wie viel<lb/> endlich dem Zuſammentreffen dieſer beyden zuzuſchrei-<lb/> ben ſey.</p><lb/> <p>Judeß duͤrfte ich doch ein oder anderes Beyſpiel<lb/> von Ausartung anfuͤhren, welches offenbarer von<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [75/0109]
Daher endlich die Einwirkung von dem allen,
gleichſam als von eben ſo viel reizenden Eindruͤcken
auf das dichte ſolidum-vivum *), und die davon
abhaͤngige Ruͤckwirkung dieſes wirkſamen ſolidi, und
was unſere Unterſuchung zunaͤchſt betrift — die Rich-
tung und Beſtimmung des Bildungstriebes.
Obſchon dieſe große und ununterbrochene Macht
des Klima auf die thieriſche Oekonomie, Haltung
und Bildung des Koͤrpers von aufmerkſamen Be-
obachtern zu allen Zeiten iſt anerkannt worden, hat
man ſie doch hauptſaͤchlich zu unſern Zeiten, theils
durch die großen Fortſchritte, welche man in der Che-
mie gemacht hat, theils durch ein genaueres Stu-
dium der Phyſiologie, erſt in ihr Licht geſetzt und
gewuͤrdigt.
Nichts deſto weniger iſt es doch bey Unterſuchung
der Varietaͤten oft nur zu ſchwierig genau zu beſtim-
men, wie viel davon bloß dem Klima, oder viel-
mehr andern Urſachen der Ausartung, und wie viel
endlich dem Zuſammentreffen dieſer beyden zuzuſchrei-
ben ſey.
Judeß duͤrfte ich doch ein oder anderes Beyſpiel
von Ausartung anfuͤhren, welches offenbarer von
dem
*) Wenn ich hier den lateiniſchen Ausdruck beybehalte,
ſo mag der Herr Verfaſſer mich ſelbſt vertreten, wel-
cher in ſeinen Beytraͤgen zur Naturgeſchichte S. 49.
ſagt: „ich bediene mich dieſer beyden (ſtimuli) in
der Phyſiologie der organiſirten Koͤrper
ſo allgemein angenommener und allgemein verſtaͤndli-
cher Kunſtwoͤrter ohne ſie zu verteutſchen, da ſie, ſo
wie das Wort organiſirte Koͤrper ſelbſt u. a.
m. gewiß durch die Verteutſchung an Deutlichkeit ver-
lieren wuͤrden t).“
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