Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.Allbekannt ist übrigens hierbey, daß auch den Schwieriger ist es indeß, den Grund anzugeben, Daß 112) In Engels Philosoph für die Welt. Th. 2. S. 146. 113) Voyage en Syrie et en Egypte. Th. 1. S. 74.
"Wirklich beobachte ich, daß die Züge der Neger genau jenen Zustand von Verzie- hung des Gesichts dar stellen, welche es au- nimmt, wenn es vom Lichte und den star- ken Strahlen einer Flamme geblendet wird: Die Stirn runzelt sich dann, die Wange zieht sich in die Höhe, das Augen- lied schließt sich, der Mund wird aufge- worfen. Diese Verziehung des Gesichts, welche in den nackten und heißen Ländern der Neger unaufhörlich vorkommt, muß- te endlich ihrer Physiognomie eigen- thümlich und charakteristisch an ihr wer- den?" Q q) Allbekannt iſt uͤbrigens hierbey, daß auch den Schwieriger iſt es indeß, den Grund anzugeben, Daß 112) In Engels Philoſoph fuͤr die Welt. Th. 2. S. 146. 113) Voyage en Syrie et en Egypte. Th. 1. S. 74.
„Wirklich beobachte ich, daß die Zuͤge der Neger genau jenen Zuſtand von Verzie- hung des Geſichts dar ſtellen, welche es au- nimmt, wenn es vom Lichte und den ſtar- ken Strahlen einer Flamme geblendet wird: Die Stirn runzelt ſich dann, die Wange zieht ſich in die Hoͤhe, das Augen- lied ſchließt ſich, der Mund wird aufge- worfen. Dieſe Verziehung des Geſichts, welche in den nackten und heißen Laͤndern der Neger unaufhoͤrlich vorkommt, muß- te endlich ihrer Phyſiognomie eigen- thuͤmlich und charakteriſtiſch an ihr wer- den?“ Q q) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0172" n="138"/> <p>Allbekannt iſt uͤbrigens hierbey, daß auch den<lb/> ehelichen Verbindungen zwiſchen verſchiednen Voͤlkern<lb/> vieles beyzumeſſen ſey, und ich ſelbſt werde bald ei-<lb/> niges von der Macht derſelben auf die Umaͤnderung<lb/> des Nationalgeſichts vortragen. Ja es wird ſogar<lb/> ſehr wahrſcheinlich, daß das Klima ſchon an und<lb/> fuͤr ſich eine große Gewalt auf ſie habe, hauptſaͤch-<lb/> lich wenn man ſie mit dem zuſammenſtellt, was wir<lb/> oben von den Urſachen und Arten der <hi rendition="#fr">Degeneration<lb/> der</hi> Thiere erinnert haben.</p><lb/> <p>Schwieriger iſt es indeß, den Grund anzugeben,<lb/> warum ein Klima dieſes und ein anderes jenes Na-<lb/> tionalgeſicht bilde; und doch haben die ſcharfſinnig-<lb/> ſten Maͤnner den Verſuch gemacht, die Verſchieden-<lb/> heit der Nationalgeſichter zu erklaͤren; wie Kant des<lb/> mongoliſchen <note place="foot" n="112)">In Engels <hi rendition="#g">Philoſoph fuͤr die Welt</hi>. Th.<lb/> 2. S. 146.</note>; Volney des aͤthiopiſchen <note place="foot" n="113)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Voyage en Syrie et en Egypte</hi>.</hi> Th. 1. S. 74.<lb/> „<hi rendition="#g">Wirklich beobachte ich, daß die Zuͤge der<lb/> Neger genau jenen Zuſtand von Verzie-<lb/> hung des Geſichts dar ſtellen, welche es au-<lb/> nimmt, wenn es vom Lichte und den ſtar-<lb/> ken Strahlen einer Flamme geblendet<lb/> wird: Die Stirn runzelt ſich dann, die<lb/> Wange zieht ſich in die Hoͤhe, das Augen-<lb/> lied ſchließt ſich, der Mund wird aufge-<lb/> worfen. Dieſe Verziehung des Geſichts,<lb/> welche in den nackten und heißen Laͤndern<lb/> der Neger unaufhoͤrlich vorkommt, muß-<lb/> te endlich ihrer Phyſiognomie eigen-<lb/> thuͤmlich und charakteriſtiſch an ihr wer-<lb/> den?</hi>“ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Q q</hi>)</hi></note>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Daß</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138/0172]
Allbekannt iſt uͤbrigens hierbey, daß auch den
ehelichen Verbindungen zwiſchen verſchiednen Voͤlkern
vieles beyzumeſſen ſey, und ich ſelbſt werde bald ei-
niges von der Macht derſelben auf die Umaͤnderung
des Nationalgeſichts vortragen. Ja es wird ſogar
ſehr wahrſcheinlich, daß das Klima ſchon an und
fuͤr ſich eine große Gewalt auf ſie habe, hauptſaͤch-
lich wenn man ſie mit dem zuſammenſtellt, was wir
oben von den Urſachen und Arten der Degeneration
der Thiere erinnert haben.
Schwieriger iſt es indeß, den Grund anzugeben,
warum ein Klima dieſes und ein anderes jenes Na-
tionalgeſicht bilde; und doch haben die ſcharfſinnig-
ſten Maͤnner den Verſuch gemacht, die Verſchieden-
heit der Nationalgeſichter zu erklaͤren; wie Kant des
mongoliſchen 112); Volney des aͤthiopiſchen 113).
Daß
112) In Engels Philoſoph fuͤr die Welt. Th.
2. S. 146.
113) Voyage en Syrie et en Egypte. Th. 1. S. 74.
„Wirklich beobachte ich, daß die Zuͤge der
Neger genau jenen Zuſtand von Verzie-
hung des Geſichts dar ſtellen, welche es au-
nimmt, wenn es vom Lichte und den ſtar-
ken Strahlen einer Flamme geblendet
wird: Die Stirn runzelt ſich dann, die
Wange zieht ſich in die Hoͤhe, das Augen-
lied ſchließt ſich, der Mund wird aufge-
worfen. Dieſe Verziehung des Geſichts,
welche in den nackten und heißen Laͤndern
der Neger unaufhoͤrlich vorkommt, muß-
te endlich ihrer Phyſiognomie eigen-
thuͤmlich und charakteriſtiſch an ihr wer-
den?“ Q q)
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