und auf Schiffen, nieder, um Malzeit oder Rasttag zu halten; bis er denn endlich an dem Ort seiner Bestimmung, in Aegypten, auf Guinea, etc. angelangt ist. So bald dieß geschehen, zerstreut sich die Gesellschaft bis aufs Wiedersehen zur Zeit der Rückkehr im nächsten Frühjahr: jeder Vogel geht seinem eigenen Beruf, seiner Nahrung nach, nistet aber nicht, begattet sich nicht, und be- trägt sich in allem wie ein Pilger und Gast, der in diese Gegenden zum Besuch und zur Retirade, aber nicht zum beständigen Auf- enthalt gekommen ist.
§. 68.
Zu Ende des Aprils, oder im Anfang des Mays, wenn die Schöpfung durch die Frühlings-Sonne vom neuen belebt zu wer- den anfängt, sieht man diese Emigranten wieder ihrem Vaterlande und ihrer Heimat zueilen; aber weder in so grossen noch in so regelmässigen Zügen, in welchen sie vor ei- nem halben Jahre abreisten. Sie fülen, daß die besten Tage im Jahr, die Tage da sie die Freuden der Liebe geniessen sollen, vor der Thüre sind; und von diesem Triebe beseelt, trennt sich allmälich ein Pärgen nach dem andern vom grossen Trupp, und fliegt mit verdoppelten Kräften zu seinem alten Busch, und zu seinem alten Neste, um nun
und auf Schiffen, nieder, um Malzeit oder Rasttag zu halten; bis er denn endlich an dem Ort seiner Bestimmung, in Aegypten, auf Guinea, ꝛc. angelangt ist. So bald dieß geschehen, zerstreut sich die Gesellschaft bis aufs Wiedersehen zur Zeit der Rückkehr im nächsten Frühjahr: jeder Vogel geht seinem eigenen Beruf, seiner Nahrung nach, nistet aber nicht, begattet sich nicht, und be- trägt sich in allem wie ein Pilger und Gast, der in diese Gegenden zum Besuch und zur Retirade, aber nicht zum beständigen Auf- enthalt gekommen ist.
§. 68.
Zu Ende des Aprils, oder im Anfang des Mays, wenn die Schöpfung durch die Frühlings-Sonne vom neuen belebt zu wer- den anfängt, sieht man diese Emigranten wieder ihrem Vaterlande und ihrer Heimat zueilen; aber weder in so grossen noch in so regelmässigen Zügen, in welchen sie vor ei- nem halben Jahre abreisten. Sie fülen, daß die besten Tage im Jahr, die Tage da sie die Freuden der Liebe geniessen sollen, vor der Thüre sind; und von diesem Triebe beseelt, trennt sich allmälich ein Pärgen nach dem andern vom grossen Trupp, und fliegt mit verdoppelten Kräften zu seinem alten Busch, und zu seinem alten Neste, um nun
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und auf Schiffen, nieder, um Malzeit oder
Rasttag zu halten; bis er denn endlich an
dem Ort seiner Bestimmung, in Aegypten,
auf Guinea, ꝛc. angelangt ist. So bald
dieß geschehen, zerstreut sich die Gesellschaft
bis aufs Wiedersehen zur Zeit der Rückkehr
im nächsten Frühjahr: jeder Vogel geht
seinem eigenen Beruf, seiner Nahrung nach,
nistet aber nicht, begattet sich nicht, und be-
trägt sich in allem wie ein Pilger und Gast,
der in diese Gegenden zum Besuch und zur
Retirade, aber nicht zum beständigen Auf-
enthalt gekommen ist.
§. 68.
Zu Ende des Aprils, oder im Anfang
des Mays, wenn die Schöpfung durch die
Frühlings-Sonne vom neuen belebt zu wer-
den anfängt, sieht man diese Emigranten
wieder ihrem Vaterlande und ihrer Heimat
zueilen; aber weder in so grossen noch in so
regelmässigen Zügen, in welchen sie vor ei-
nem halben Jahre abreisten. Sie fülen,
daß die besten Tage im Jahr, die Tage
da sie die Freuden der Liebe geniessen sollen,
vor der Thüre sind; und von diesem Triebe
beseelt, trennt sich allmälich ein Pärgen nach
dem andern vom grossen Trupp, und fliegt
mit verdoppelten Kräften zu seinem alten
Busch, und zu seinem alten Neste, um nun
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/169>, abgerufen am 29.11.2024.
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