Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

wandtschaft zeigt, scharf anzufühlen. Ueberaus
leicht, so daß er auf dem Wasser schwimmt.
Zu mancherley Gebrauch für Handwerker, und
in den Bädern bey den Morgenländern so wie
ehedem bey den Alten die Haut damit zu reiben.

13. arenarivs. Sandstein. (Fr. gres. Engl.
freestone.) - Kieselsand mit Kalk oder
Thon oder Eisen etc. zusammengeküttet.

Dieses und die nächstfolgenden drey Geschlech-
ter sind zusammengebackne Steinalten, wo
Kiesel in größern oder kleinern - mehr oder
weniger gleichförmigen - rundlichen Körnern
oder eckichten Brocken, entweder blos unter sich
oder mit andern Steinarten zusammeng küttet,
oder auch in eine andre Grundmasse wie einge-
knetet ist.

Hier, der Sandstein besteht aus Aggregaten
von feinern oder gröbern Sandkörnern, (an
welchen zuweilen noch die Spuren der Quarz-
crystallisation zu erkennen sind) von verschiedner
Farbe, die durch die angegebnen veschiednen
Arten von Cäment zusammengebacken sind.

Durch was für Revolutionen aber der Quarz
erst zu Sand zerrieben - und dieser dann wie-
der zu Sandstein [und zwar in theils Gegenden
zu ganzen großen Gebirgen dieser Art*)] zu-
sammengebacken worden, bleibt bis jetzt ein
cosmogentsches Problem.

*) s. z. B. Gottfr. Langhanß Beschreibung des Aders-
bachischen Steingebirges. Breslau 1733. 4. mit
Kupfern.

wandtschaft zeigt, scharf anzufühlen. Ueberaus
leicht, so daß er auf dem Wasser schwimmt.
Zu mancherley Gebrauch für Handwerker, und
in den Bädern bey den Morgenländern so wie
ehedem bey den Alten die Haut damit zu reiben.

13. arenarivs. Sandstein. (Fr. grés. Engl.
freestone.) – Kieselsand mit Kalk oder
Thon oder Eisen ꝛc. zusammengeküttet.

Dieses und die nächstfolgenden drey Geschlech-
ter sind zusammengebackne Steinalten, wo
Kiesel in größern oder kleinern – mehr oder
weniger gleichförmigen – rundlichen Körnern
oder eckichten Brocken, entweder blos unter sich
oder mit andern Steinarten zusammeng küttet,
oder auch in eine andre Grundmasse wie einge-
knetet ist.

Hier, der Sandstein besteht aus Aggregaten
von feinern oder gröbern Sandkörnern, (an
welchen zuweilen noch die Spuren der Quarz-
crystallisation zu erkennen sind) von verschiedner
Farbe, die durch die angegebnen veschiednen
Arten von Cäment zusammengebacken sind.

Durch was für Revolutionen aber der Quarz
erst zu Sand zerrieben – und dieser dann wie-
der zu Sandstein [und zwar in theils Gegenden
zu ganzen großen Gebirgen dieser Art*)] zu-
sammengebacken worden, bleibt bis jetzt ein
cosmogentsches Problem.

*) s. z. B. Gottfr. Langhanß Beschreibung des Aders-
bachischen Steingebirges. Breslau 1733. 4. mit
Kupfern.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0627" xml:id="pb607_0001" n="607"/>
wandtschaft zeigt, scharf anzufühlen.                             Ueberaus<lb/>
leicht, so daß er auf dem Wasser schwimmt.<lb/>
Zu                             mancherley Gebrauch für Handwerker, und<lb/>
in den Bädern bey den                             Morgenländern so wie<lb/>
ehedem bey den Alten die Haut damit zu                             reiben.</p>
            <p rendition="#indent-1">13. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">arenarivs</hi></hi>. Sandstein. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">grés</hi></hi>. Engl.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">freestone</hi></hi>.) &#x2013; Kieselsand mit Kalk oder<lb/>
Thon                             oder Eisen &#xA75B;c. zusammengeküttet.</p>
            <p rendition="#l1em">Dieses und die nächstfolgenden drey Geschlech-<lb type="inWord"/>
ter sind zusammengebackne Steinalten, wo<lb/>
Kiesel in                             größern oder kleinern &#x2013; mehr oder<lb/>
weniger gleichförmigen &#x2013;                             rundlichen Körnern<lb/>
oder eckichten Brocken, entweder blos unter                             sich<lb/>
oder mit andern Steinarten zusammeng küttet,<lb/>
oder auch in                             eine andre Grundmasse wie einge-<lb/>
knetet ist.</p>
            <p rendition="#l1em">Hier, der Sandstein besteht aus Aggregaten<lb/>
von                             feinern oder gröbern Sandkörnern, (an<lb/>
welchen zuweilen noch die                             Spuren der Quarz-<lb/>
crystallisation zu erkennen sind)                             von verschiedner<lb/>
Farbe, die durch die angegebnen                             veschiednen<lb/>
Arten von Cäment zusammengebacken sind.</p>
            <p rendition="#l1em">Durch was für Revolutionen aber der Quarz<lb/>
erst zu                             Sand zerrieben &#x2013; und dieser dann wie-<lb/>
der zu Sandstein                             [und zwar in theils Gegenden<lb/>
zu ganzen großen Gebirgen dieser                             Art<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>s. z. B. Gottfr. Langhanß                             Beschreibung des Aders-<lb/>
bachischen Steingebirges.                             Breslau 1733. 4. mit<lb/>
Kupfern.</p></note>] zu-<lb/>
sammengebacken worden, bleibt bis jetzt ein<lb/>
cosmogentsches                             Problem.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[607/0627] wandtschaft zeigt, scharf anzufühlen. Ueberaus leicht, so daß er auf dem Wasser schwimmt. Zu mancherley Gebrauch für Handwerker, und in den Bädern bey den Morgenländern so wie ehedem bey den Alten die Haut damit zu reiben. 13. arenarivs. Sandstein. (Fr. grés. Engl. freestone.) – Kieselsand mit Kalk oder Thon oder Eisen ꝛc. zusammengeküttet. Dieses und die nächstfolgenden drey Geschlech- ter sind zusammengebackne Steinalten, wo Kiesel in größern oder kleinern – mehr oder weniger gleichförmigen – rundlichen Körnern oder eckichten Brocken, entweder blos unter sich oder mit andern Steinarten zusammeng küttet, oder auch in eine andre Grundmasse wie einge- knetet ist. Hier, der Sandstein besteht aus Aggregaten von feinern oder gröbern Sandkörnern, (an welchen zuweilen noch die Spuren der Quarz- crystallisation zu erkennen sind) von verschiedner Farbe, die durch die angegebnen veschiednen Arten von Cäment zusammengebacken sind. Durch was für Revolutionen aber der Quarz erst zu Sand zerrieben – und dieser dann wie- der zu Sandstein [und zwar in theils Gegenden zu ganzen großen Gebirgen dieser Art *)] zu- sammengebacken worden, bleibt bis jetzt ein cosmogentsches Problem. *) s. z. B. Gottfr. Langhanß Beschreibung des Aders- bachischen Steingebirges. Breslau 1733. 4. mit Kupfern.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/627
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/627>, abgerufen am 25.11.2024.