säet, wie ein Same auf. Man kann bekannt- lich diese Augen andern Stämmen inoculiren, oder auch das davon ausgeschossene Reis ein- pfropfen.
§. 192.
Sehr viel Aehnliches mit den Augen haben die Zwiebeln, nur daß die Augen am Stamm der Bäume und also über der Erde, die eigent- lichen an Lilienartigen Gewächsen befindlichen Zwiebeln aber unter der Erde unmittelbar an der Wurzel entstehen; bey jenen der Stamm fort- lebt und den Augen Nahrung gibt; bey diesen hingegen das übrige der alten Pflanze bis auf Wurzel und Zwiebel im Herbste abstirbt.
§. 193.
Weit allgemeiner aber, als alle diese Fort- pflanzungswege und beynahe im ganzen Pflan- zenreiche verbreitet, ist endlich die dritte Art (§. 189.) mittelst der Blüthe, die darnach zum Theil zur Frucht oder auf andre Weise zu Sa- men reift. Diese nähmlich, sie mag übrigens gestaltet seyn wie sie will, sie mag einzeln stehen oder mehrere zusammen in einer Traube oder Aehre oder Kätzchen etc. verbunden seyn, enthält in ihrer Mitte auf dem so genannten Frucht- boden (receptaculum) verschiedne ausgezeich- net gebildete Theile, von welchen einige männ- lich, andre weiblich sind; und diese müssen, wenn die Zeit der Fortpflanzung herbey gekommen
säet, wie ein Same auf. Man kann bekannt- lich diese Augen andern Stämmen inoculiren, oder auch das davon ausgeschossene Reis ein- pfropfen.
§. 192.
Sehr viel Aehnliches mit den Augen haben die Zwiebeln, nur daß die Augen am Stamm der Bäume und also über der Erde, die eigent- lichen an Lilienartigen Gewächsen befindlichen Zwiebeln aber unter der Erde unmittelbar an der Wurzel entstehen; bey jenen der Stamm fort- lebt und den Augen Nahrung gibt; bey diesen hingegen das übrige der alten Pflanze bis auf Wurzel und Zwiebel im Herbste abstirbt.
§. 193.
Weit allgemeiner aber, als alle diese Fort- pflanzungswege und beynahe im ganzen Pflan- zenreiche verbreitet, ist endlich die dritte Art (§. 189.) mittelst der Blüthe, die darnach zum Theil zur Frucht oder auf andre Weise zu Sa- men reift. Diese nähmlich, sie mag übrigens gestaltet seyn wie sie will, sie mag einzeln stehen oder mehrere zusammen in einer Traube oder Aehre oder Kätzchen ꝛc. verbunden seyn, enthält in ihrer Mitte auf dem so genannten Frucht- boden (receptaculum) verschiedne ausgezeich- net gebildete Theile, von welchen einige männ- lich, andre weiblich sind; und diese müssen, wenn die Zeit der Fortpflanzung herbey gekommen
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säet, wie ein Same auf. Man kann bekannt-
lich diese Augen andern Stämmen inoculiren,
oder auch das davon ausgeschossene Reis ein-
pfropfen.
§. 192.
Sehr viel Aehnliches mit den Augen haben
die Zwiebeln, nur daß die Augen am Stamm
der Bäume und also über der Erde, die eigent-
lichen an Lilienartigen Gewächsen befindlichen
Zwiebeln aber unter der Erde unmittelbar an der
Wurzel entstehen; bey jenen der Stamm fort-
lebt und den Augen Nahrung gibt; bey diesen
hingegen das übrige der alten Pflanze bis auf
Wurzel und Zwiebel im Herbste abstirbt.
§. 193.
Weit allgemeiner aber, als alle diese Fort-
pflanzungswege und beynahe im ganzen Pflan-
zenreiche verbreitet, ist endlich die dritte Art
(§. 189.) mittelst der Blüthe, die darnach zum
Theil zur Frucht oder auf andre Weise zu Sa-
men reift. Diese nähmlich, sie mag übrigens
gestaltet seyn wie sie will, sie mag einzeln stehen
oder mehrere zusammen in einer Traube oder
Aehre oder Kätzchen ꝛc. verbunden seyn, enthält
in ihrer Mitte auf dem so genannten Frucht-
boden (receptaculum) verschiedne ausgezeich-
net gebildete Theile, von welchen einige männ-
lich, andre weiblich sind; und diese müssen, wenn
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/514>, abgerufen am 22.11.2024.
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