Die Grauwacke (Fr. gres gris). - Eine Grundmasse von meist grauem, durch Thon-Cä- ment verbundenem Sandstein, in welchem Quarz von ungleichförmigen Geröllen oder Körnern und theils sehr verschiedener Größe, fester oder locke- rer eingemengt liegt. Uebergang in Sandstein, und zwar nahmentlich in denjenigen, welcher bey den Steinkohlenflözen bricht, und deßhalb (zum Unterschied vom gemeinen neuern Flözsand- stein) Kohlensandstein genannt wird. Macht eine Hauptgebirgsart des Oberharzes, wo sie reiche Erzgänge führt, und ins Flözgebirge übergeht.
7. Breschenschiefer.
Die Gemengtheile, wie bey den letzgedachten Arten der Breschen, aber mit schieferigem Gefüge.
So z. B. Grauwacken-Schiefer, der in manchen Gegenden des Oberharzes, z. B. am Burgstetterzug bey Clausthal, schilfähnliche Ab- drücke enthält, die für die Geogenie um so merk- würdiger werden, da es wahrscheinlicher Weise die aller ältesten Spuren von organisirter Schöpfung auf unserm Planeten sind.
8. Sandstein.
Quarz in meist gleichförmigen Körnern dicht zusammen gekittet. Das Cäment ist von ver- schiedener Art: z. B. kalkartig; oder thonartig; oder eisenschüssig; zuweilen aber auch selbst quarz- artig, da dann solcher Sandstein in körnigen ge- meinen Quarz (S. 546) übergeht.
a. Eigentlicher Sandstein.
Theils in mächtigen Lagern; theils mit crystal- linischem Kron; theils mit Abdrücken von Petre-
Die Grauwacke (Fr. grès gris). – Eine Grundmasse von meist grauem, durch Thon-Cä- ment verbundenem Sandstein, in welchem Quarz von ungleichförmigen Geröllen oder Körnern und theils sehr verschiedener Größe, fester oder locke- rer eingemengt liegt. Uebergang in Sandstein, und zwar nahmentlich in denjenigen, welcher bey den Steinkohlenflözen bricht, und deßhalb (zum Unterschied vom gemeinen neuern Flözsand- stein) Kohlensandstein genannt wird. Macht eine Hauptgebirgsart des Oberharzes, wo sie reiche Erzgänge führt, und ins Flözgebirge übergeht.
7. Breschenschiefer.
Die Gemengtheile, wie bey den letzgedachten Arten der Breschen, aber mit schieferigem Gefüge.
So z. B. Grauwacken-Schiefer, der in manchen Gegenden des Oberharzes, z. B. am Burgstetterzug bey Clausthal, schilfähnliche Ab- drücke enthält, die für die Geogenie um so merk- würdiger werden, da es wahrscheinlicher Weise die aller ältesten Spuren von organisirter Schöpfung auf unserm Planeten sind.
8. Sandstein.
Quarz in meist gleichförmigen Körnern dicht zusammen gekittet. Das Cäment ist von ver- schiedener Art: z. B. kalkartig; oder thonartig; oder eisenschüssig; zuweilen aber auch selbst quarz- artig, da dann solcher Sandstein in körnigen ge- meinen Quarz (S. 546) übergeht.
a. Eigentlicher Sandstein.
Theils in mächtigen Lagern; theils mit crystal- linischem Kron; theils mit Abdrücken von Petre-
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Die Grauwacke (Fr. grès gris). – Eine
Grundmasse von meist grauem, durch Thon-Cä-
ment verbundenem Sandstein, in welchem Quarz
von ungleichförmigen Geröllen oder Körnern und
theils sehr verschiedener Größe, fester oder locke-
rer eingemengt liegt. Uebergang in Sandstein,
und zwar nahmentlich in denjenigen, welcher
bey den Steinkohlenflözen bricht, und deßhalb
(zum Unterschied vom gemeinen neuern Flözsand-
stein) Kohlensandstein genannt wird. Macht eine
Hauptgebirgsart des Oberharzes, wo sie reiche
Erzgänge führt, und ins Flözgebirge übergeht.
7. Breschenschiefer.
Die Gemengtheile, wie bey den letzgedachten
Arten der Breschen, aber mit schieferigem
Gefüge.
So z. B. Grauwacken-Schiefer, der in
manchen Gegenden des Oberharzes, z. B. am
Burgstetterzug bey Clausthal, schilfähnliche Ab-
drücke enthält, die für die Geogenie um so merk-
würdiger werden, da es wahrscheinlicher Weise
die aller ältesten Spuren von organisirter Schöpfung
auf unserm Planeten sind.
8. Sandstein.
Quarz in meist gleichförmigen Körnern dicht
zusammen gekittet. Das Cäment ist von ver-
schiedener Art: z. B. kalkartig; oder thonartig;
oder eisenschüssig; zuweilen aber auch selbst quarz-
artig, da dann solcher Sandstein in körnigen ge-
meinen Quarz (S. 546) übergeht.
a. Eigentlicher Sandstein.
Theils in mächtigen Lagern; theils mit crystal-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 633. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/653>, abgerufen am 21.11.2024.
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