6. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. Fer oli- giste, fer speculaire, fer noir.)
Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen; von starkem metallischen Glanze; sowohl unge- formt als crystallisirt; letzteres z. B. in doppelt dreyseitigen Pyramiden, die dann in Linsenform übergehen; oder in sechsseitigen Tafeln etc. Ge- wicht = 5158. Eisengehalt (nach Kirwan) = 60- 80 por Cent; ist meist retractorisch. Fund- ort vorzüglichst in großer Mannigfaltigkeit und Schönheit der Crystallisationen auf der Insel Elba.
Der Eisenglimmer ist mehr eisenschwarz; von blätterigem Gefüge; sowohl ungeformt als crystallisirt in kleinen sechsseitigen Tafeln, die theils zellig zusammengehäuft sind. Fundort unter andern zuweiten im Holzstein vom Kief- häuserberg, und in manchen vesuvischen Laven.
7. Roth- Eisenstein. Fer oxyde rouge.
Meist bräunlichroth, einerseits bis ins Kirsch- rothe, anderseits bis fast ins Strahlgraue.
Davon drey Arten:
1) Roth-Eisenram.
Mulmig, zerreiblich: fettig anzufühlen; stark abfärbend; theils derb; theils als Ueberzug über andere Eisenerze dieser Gattung; sehr leicht.
2) Dichter Roth- Eisenstein.
Meist ungeformt; theils crystallisirt, cubisch; (so. z. B. am Cap) meist abfärbend; gibt blut- rothen Strich.
Erdig und zerreiblich wird er Roth-Eisen- ocher genannt.
6. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. Fer oli- giste, fer speculaire, fer noir.)
Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen; von starkem metallischen Glanze; sowohl unge- formt als crystallisirt; letzteres z. B. in doppelt dreyseitigen Pyramiden, die dann in Linsenform übergehen; oder in sechsseitigen Tafeln ꝛc. Ge- wicht = 5158. Eisengehalt (nach Kirwan) = 60- 80 por Cent; ist meist retractorisch. Fund- ort vorzüglichst in großer Mannigfaltigkeit und Schönheit der Crystallisationen auf der Insel Elba.
Der Eisenglimmer ist mehr eisenschwarz; von blätterigem Gefüge; sowohl ungeformt als crystallisirt in kleinen sechsseitigen Tafeln, die theils zellig zusammengehäuft sind. Fundort unter andern zuweiten im Holzstein vom Kief- häuserberg, und in manchen vesuvischen Laven.
7. Roth- Eisenstein. Fer oxydé rouge.
Meist bräunlichroth, einerseits bis ins Kirsch- rothe, anderseits bis fast ins Strahlgraue.
Davon drey Arten:
1) Roth-Eisenram.
Mulmig, zerreiblich: fettig anzufühlen; stark abfärbend; theils derb; theils als Ueberzug über andere Eisenerze dieser Gattung; sehr leicht.
2) Dichter Roth- Eisenstein.
Meist ungeformt; theils crystallisirt, cubisch; (so. z. B. am Cap) meist abfärbend; gibt blut- rothen Strich.
Erdig und zerreiblich wird er Roth-Eisen- ocher genannt.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000030"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0712"xml:id="pb688_0001"n="688"/><prendition="#indent-1">6. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Fer oli-<lb/>
giste, fer speculaire, fer noir</hi></hi>.)</p><prendition="#l1em">Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen;<lb/>
von starkem metallischen Glanze; sowohl unge-<lb/>
formt als crystallisirt; letzteres z. B. in doppelt<lb/>
dreyseitigen Pyramiden, die dann in Linsenform<lb/>
übergehen; oder in sechsseitigen Tafeln ꝛc. Ge-<lb/>
wicht = 5158. Eisengehalt (nach Kirwan) =<lb/>
60- 80 por Cent; ist meist retractorisch. Fund-<lb/>
ort vorzüglichst in großer Mannigfaltigkeit und<lb/>
Schönheit der Crystallisationen auf der Insel Elba.</p><prendition="#l1em">Der Eisenglimmer ist mehr eisenschwarz;<lb/>
von blätterigem Gefüge; sowohl ungeformt als<lb/>
crystallisirt in kleinen sechsseitigen Tafeln, die<lb/>
theils zellig zusammengehäuft sind. Fundort<lb/>
unter andern zuweiten im Holzstein vom Kief-<lbtype="inWord"/>
häuserberg, und in manchen vesuvischen Laven.</p><prendition="#indent-1">7. Roth- Eisenstein. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Fer oxydé rouge.</hi></hi></p><prendition="#l1em">Meist bräunlichroth, einerseits bis ins Kirsch-<lbtype="inWord"/>
rothe, anderseits bis fast ins Strahlgraue.</p><prendition="#l1em">Davon drey Arten:</p><prendition="#indent-2">1) Roth-Eisenram.</p><prendition="#l1em">Mulmig, zerreiblich: fettig anzufühlen; stark<lb/>
abfärbend; theils derb; theils als Ueberzug über<lb/>
andere Eisenerze dieser Gattung; sehr leicht.</p><prendition="#indent-2">2) Dichter Roth- Eisenstein.</p><prendition="#l1em">Meist ungeformt; theils crystallisirt, cubisch;<lb/>
(so. z. B. am Cap) meist abfärbend; gibt blut-<lbtype="inWord"/>
rothen Strich.</p><prendition="#l1em">Erdig und zerreiblich wird er Roth-Eisen-<lbtype="inWord"/>
ocher genannt.</p></div></div></div></body></text></TEI>
[688/0712]
6. Eisenglanz, Spiegeleisen. (Fr. Fer oli-
giste, fer speculaire, fer noir.)
Stahlgrau; theils taubenhälsig angelaufen;
von starkem metallischen Glanze; sowohl unge-
formt als crystallisirt; letzteres z. B. in doppelt
dreyseitigen Pyramiden, die dann in Linsenform
übergehen; oder in sechsseitigen Tafeln ꝛc. Ge-
wicht = 5158. Eisengehalt (nach Kirwan) =
60- 80 por Cent; ist meist retractorisch. Fund-
ort vorzüglichst in großer Mannigfaltigkeit und
Schönheit der Crystallisationen auf der Insel Elba.
Der Eisenglimmer ist mehr eisenschwarz;
von blätterigem Gefüge; sowohl ungeformt als
crystallisirt in kleinen sechsseitigen Tafeln, die
theils zellig zusammengehäuft sind. Fundort
unter andern zuweiten im Holzstein vom Kief-
häuserberg, und in manchen vesuvischen Laven.
7. Roth- Eisenstein. Fer oxydé rouge.
Meist bräunlichroth, einerseits bis ins Kirsch-
rothe, anderseits bis fast ins Strahlgraue.
Davon drey Arten:
1) Roth-Eisenram.
Mulmig, zerreiblich: fettig anzufühlen; stark
abfärbend; theils derb; theils als Ueberzug über
andere Eisenerze dieser Gattung; sehr leicht.
2) Dichter Roth- Eisenstein.
Meist ungeformt; theils crystallisirt, cubisch;
(so. z. B. am Cap) meist abfärbend; gibt blut-
rothen Strich.
Erdig und zerreiblich wird er Roth-Eisen-
ocher genannt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/712>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.