Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.Der indische Sardonyx, woraus hingegen die köstlich- Gehalt des Carneols (nach Bindheim) =94 Kieseler- 4) Heliotrop. Dunkel lauchgrün, meist mit blutrothen Puncten ; wenig- Vermuthlich gehört auch zu dieser Gattung das Plasma, 5) Chrysopras. Meist apfelgrün, theils ins Blauliche spielend; hat seine Achat ist, wie gesagt, ein Gemengsel von mehreren der *) Ausführlicher habe ich von dieser merkwürdigen (von neuern
Schriftstellern oft mit andern verwechselten) Steinart gehandelt im Specimen historiae naturalis antiquae artis operibus illustratae p. 30 u. f. Der indische Sardonyx, woraus hingegen die köstlich- Gehalt des Carneols (nach Bindheim) =94 Kieseler- 4) Heliotrop. Dunkel lauchgrün, meist mit blutrothen Puncten ; wenig- Vermuthlich gehört auch zu dieser Gattung das Plasma, 5) Chrysopras. Meist apfelgrün, theils ins Blauliche spielend; hat seine Achat ist, wie gesagt, ein Gemengsel von mehreren der *) Ausführlicher habe ich von dieser merkwürdigen (von neuern
Schriftstellern oft mit andern verwechselten) Steinart gehandelt im Specimen historiae naturalis antiquae artis operibus illustratae p. 30 u. f. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0381" xml:id="pb371_0001" n="371"/> <p rendition="#l1em">Der indische <hi rendition="#g">Sardonyx</hi>, woraus hingegen die köstlich-<lb/> sten antiken Cameen gearbeitet worden, ist meist hornbrau-<lb/> ner Carneol mit Chalcedonschichten.</p> <p rendition="#l1em">Gehalt des Carneols (nach <hi rendition="#g">Bindheim</hi>) =94 Kieseler-<lb/> de, 3,50 Alaunerde, 0,75 Eisenoxyd.</p> <p rendition="#indent-2">4) <hi rendition="#g">Heliotrop</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Dunkel lauchgrün, meist mit blutrothen Puncten ; wenig-<lb/> stens an den Kanten durchscheinend; Fettglanz; muscheliger<lb/> Bruch; ungeformt. Gewicht = 2633. Gehalt (nach <hi rendition="#g">Bran-<lb/> de</hi>) = 96,25 Kieselerde, 0,83 Alaunerde, 1,25 Eisenoxyd,<lb/> 1,05 Wasser. Fundort vorzüglich in Aegypten. Häufig unter<lb/> den antiken Intaglios.</p> <p rendition="#l1em">Vermuthlich gehört auch zu dieser Gattung das <hi rendition="#g">Plasma</hi>,<lb/> oder der <hi rendition="#g">Smaragd-praser</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">prime d'Emerau-<lb/> de</hi></hi>. <hi rendition="#g">Ital</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">plasma di smeraldo gemmario</hi></hi>). – Licht<lb/> lauchgrün, meist mit weißen oder geldlichen kleinen Flecken;<lb/> durchscheinend. Fundort jetzt unbekannt, doch vermuthlich<lb/> Aegypten; häufig von den alten Römischen Künstlern zu Pet-<lb/> schirsteinen ꝛc. verarbeitet<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ausführlicher habe ich von dieser merkwürdigen (von neuern<lb/> Schriftstellern oft mit andern verwechselten) Steinart gehandelt im<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Specimen historiae naturalis antiquae artis operibus illustratae</hi><lb/></hi><hi rendition="#aq">p</hi>. 30 u. f.</p></note>. Von der Art sind auch viele<lb/> antike so genannte Smaragde.</p> <p rendition="#indent-2">5) <hi rendition="#g">Chrysopras</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Meist apfelgrün, theils ins Blauliche spielend; hat seine<lb/> schöne aber im Feuer sehr vergängliche Farbe vom Nickel-<lb/> kalk; ist durchscheinend; ungeformt. Gehalt (nach <hi rendition="#g">Klap-<lb/> roth</hi>) = 96, 16 Kieselerde, 1 Nickeloxyd. Fundort vor-<lb/> züglich bei Kosemitz in Schlesien.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p rendition="#l1em"><hi rendition="#g">Achat</hi> ist, wie gesagt, ein Gemengsel von mehreren der<lb/> vorigen Arten, außerdem aber auch zuweilen von Quarz<lb/> (zumal Amethyst), Jaspis ꝛc. in endloser Mannigfaltigkeit der<lb/> Zusammensetzung, Farben und Zeichnung. Daher die man-<lb/> cherlei Benennungen, von <hi rendition="#g">Achatonyx, Jaspachat</hi>,<lb/><hi rendition="#g">Bandachat, Kreisachat</hi>, <hi rendition="#g">Punctachat, Festungs-<lb/> achat</hi> ꝛc. – <hi rendition="#g">Trümmerachat</hi>, der Bruchstücke von je-<lb/> nen Steinarten enthält, die durch Quarzcäment zusammen<lb/> verbunden sind. <hi rendition="#g">Regenbogenachat</hi>, mit buntem Far-<lb/> benspiel bei durchfallendem Lichte. Ueberhaupt häufig in Ku-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [371/0381]
Der indische Sardonyx, woraus hingegen die köstlich-
sten antiken Cameen gearbeitet worden, ist meist hornbrau-
ner Carneol mit Chalcedonschichten.
Gehalt des Carneols (nach Bindheim) =94 Kieseler-
de, 3,50 Alaunerde, 0,75 Eisenoxyd.
4) Heliotrop.
Dunkel lauchgrün, meist mit blutrothen Puncten ; wenig-
stens an den Kanten durchscheinend; Fettglanz; muscheliger
Bruch; ungeformt. Gewicht = 2633. Gehalt (nach Bran-
de) = 96,25 Kieselerde, 0,83 Alaunerde, 1,25 Eisenoxyd,
1,05 Wasser. Fundort vorzüglich in Aegypten. Häufig unter
den antiken Intaglios.
Vermuthlich gehört auch zu dieser Gattung das Plasma,
oder der Smaragd-praser. (Fr. prime d'Emerau-
de. Ital. plasma di smeraldo gemmario). – Licht
lauchgrün, meist mit weißen oder geldlichen kleinen Flecken;
durchscheinend. Fundort jetzt unbekannt, doch vermuthlich
Aegypten; häufig von den alten Römischen Künstlern zu Pet-
schirsteinen ꝛc. verarbeitet *). Von der Art sind auch viele
antike so genannte Smaragde.
5) Chrysopras.
Meist apfelgrün, theils ins Blauliche spielend; hat seine
schöne aber im Feuer sehr vergängliche Farbe vom Nickel-
kalk; ist durchscheinend; ungeformt. Gehalt (nach Klap-
roth) = 96, 16 Kieselerde, 1 Nickeloxyd. Fundort vor-
züglich bei Kosemitz in Schlesien.
Achat ist, wie gesagt, ein Gemengsel von mehreren der
vorigen Arten, außerdem aber auch zuweilen von Quarz
(zumal Amethyst), Jaspis ꝛc. in endloser Mannigfaltigkeit der
Zusammensetzung, Farben und Zeichnung. Daher die man-
cherlei Benennungen, von Achatonyx, Jaspachat,
Bandachat, Kreisachat, Punctachat, Festungs-
achat ꝛc. – Trümmerachat, der Bruchstücke von je-
nen Steinarten enthält, die durch Quarzcäment zusammen
verbunden sind. Regenbogenachat, mit buntem Far-
benspiel bei durchfallendem Lichte. Ueberhaupt häufig in Ku-
*) Ausführlicher habe ich von dieser merkwürdigen (von neuern
Schriftstellern oft mit andern verwechselten) Steinart gehandelt im
Specimen historiae naturalis antiquae artis operibus illustratae
p. 30 u. f.
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