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Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896.

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vertragen wollen. Hat man mehrere Farben aufgesprengt
und zuletzt Braun, so kommt es vor, dass dieses mit der
schwarzen Farbe verläuft, während es in den anderen Farben
gut steht und nicht verläuft; gewöhnlich ist in solchen Fällen
nicht Braun, sondern das Schwarz die Ursache des Fehlers
und vertauscht man dann die Reihenfolge dieser beiden
Farben, oder wenn diese Farben einander nicht direct folgten,
so lege man zwischen Braun und Schwarz noch eine Farbe.
Auch im Verdünnen der schwarzen Farbe kann der Fehler bestehen.

Bei Spinnschnitten (Schmaladermarmor) sehe man
besonders auf eine geeignete Verdünnung der Farben, da
sonst die Adern zu dick zusammengetrieben werden und dadurch
theilweise ablaufen, auch ist es nicht einerlei, ob man in
dünnen oder dicken Tropfen aufsprengt. Dicke Tropfen in
mehreren Farben geben deshalb keinen schönen Marmor,
weil die Zeichnung der Adern nicht genügend durcheinander-
läuft, was aber zur Schönheit des Schnittes unbedingt
erforderlich ist.

Adam giebt die folgenden Grundregeln für die Be-
schaffenheit mit Anwendung der Farben:

1. je kräftiger die Farbe stehen soll, desto dicker muß
der Grund sein;

2. je dünner der Grund ist, desto dünner müssen die
Farben sein;

3. untersinkende Farben kommen von zu dicker Farbe,
fehlender Galle, zu dünnem oder verdorbenem Grunde;

4. gefranste, sternförmige Ränder der einzelnen Tropfen
kommen von zu dickem oder (bei Traganth) nicht völlig
aufgelöstem Grunde;

5. nicht genügendes Treiben der Farben beruht auf
zu dickem Grund oder fehlender Galle;

6. ablaufende Farben kommen von altem, von zu
dünnem oder auch verdorbenem Grunde, oder von zu dick
oder zu dicht aufgetragener Farbe;

7. blasse Farben kommen von zu dünnem Grunde oder
zu dünnen Farben;

8. eingetrocknete Farben müssen frisch gerieben werden,
dasselbe gilt von grießlich aussehenden Farben.


vertragen wollen. Hat man mehrere Farben aufgesprengt
und zuletzt Braun, so kommt es vor, dass dieses mit der
schwarzen Farbe verlaͤuft, waͤhrend es in den anderen Farben
gut steht und nicht verlaͤuft; gewoͤhnlich ist in solchen Faͤllen
nicht Braun, sondern das Schwarz die Ursache des Fehlers
und vertauscht man dann die Reihenfolge dieser beiden
Farben, oder wenn diese Farben einander nicht direct folgten,
so lege man zwischen Braun und Schwarz noch eine Farbe.
Auch im Verduͤnnen der schwarzen Farbe kann der Fehler bestehen.

Bei Spinnschnitten (Schmaladermarmor) sehe man
besonders auf eine geeignete Verduͤnnung der Farben, da
sonst die Adern zu dick zusammengetrieben werden und dadurch
theilweise ablaufen, auch ist es nicht einerlei, ob man in
duͤnnen oder dicken Tropfen aufsprengt. Dicke Tropfen in
mehreren Farben geben deshalb keinen schoͤnen Marmor,
weil die Zeichnung der Adern nicht genuͤgend durcheinander-
laͤuft, was aber zur Schoͤnheit des Schnittes unbedingt
erforderlich ist.

Adam giebt die folgenden Grundregeln fuͤr die Be-
schaffenheit mit Anwendung der Farben:

1. je kraͤftiger die Farbe stehen soll, desto dicker muß
der Grund sein;

2. je duͤnner der Grund ist, desto duͤnner muͤssen die
Farben sein;

3. untersinkende Farben kommen von zu dicker Farbe,
fehlender Galle, zu duͤnnem oder verdorbenem Grunde;

4. gefranste, sternfoͤrmige Raͤnder der einzelnen Tropfen
kommen von zu dickem oder (bei Traganth) nicht voͤllig
aufgeloͤstem Grunde;

5. nicht genuͤgendes Treiben der Farben beruht auf
zu dickem Grund oder fehlender Galle;

6. ablaufende Farben kommen von altem, von zu
duͤnnem oder auch verdorbenem Grunde, oder von zu dick
oder zu dicht aufgetragener Farbe;

7. blasse Farben kommen von zu duͤnnem Grunde oder
zu duͤnnen Farben;

8. eingetrocknete Farben muͤssen frisch gerieben werden,
dasselbe gilt von grießlich aussehenden Farben.


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[20/0030] vertragen wollen. Hat man mehrere Farben aufgesprengt und zuletzt Braun, so kommt es vor, dass dieses mit der schwarzen Farbe verlaͤuft, waͤhrend es in den anderen Farben gut steht und nicht verlaͤuft; gewoͤhnlich ist in solchen Faͤllen nicht Braun, sondern das Schwarz die Ursache des Fehlers und vertauscht man dann die Reihenfolge dieser beiden Farben, oder wenn diese Farben einander nicht direct folgten, so lege man zwischen Braun und Schwarz noch eine Farbe. Auch im Verduͤnnen der schwarzen Farbe kann der Fehler bestehen. Bei Spinnschnitten (Schmaladermarmor) sehe man besonders auf eine geeignete Verduͤnnung der Farben, da sonst die Adern zu dick zusammengetrieben werden und dadurch theilweise ablaufen, auch ist es nicht einerlei, ob man in duͤnnen oder dicken Tropfen aufsprengt. Dicke Tropfen in mehreren Farben geben deshalb keinen schoͤnen Marmor, weil die Zeichnung der Adern nicht genuͤgend durcheinander- laͤuft, was aber zur Schoͤnheit des Schnittes unbedingt erforderlich ist. Adam giebt die folgenden Grundregeln fuͤr die Be- schaffenheit mit Anwendung der Farben: 1. je kraͤftiger die Farbe stehen soll, desto dicker muß der Grund sein; 2. je duͤnner der Grund ist, desto duͤnner muͤssen die Farben sein; 3. untersinkende Farben kommen von zu dicker Farbe, fehlender Galle, zu duͤnnem oder verdorbenem Grunde; 4. gefranste, sternfoͤrmige Raͤnder der einzelnen Tropfen kommen von zu dickem oder (bei Traganth) nicht voͤllig aufgeloͤstem Grunde; 5. nicht genuͤgendes Treiben der Farben beruht auf zu dickem Grund oder fehlender Galle; 6. ablaufende Farben kommen von altem, von zu duͤnnem oder auch verdorbenem Grunde, oder von zu dick oder zu dicht aufgetragener Farbe; 7. blasse Farben kommen von zu duͤnnem Grunde oder zu duͤnnen Farben; 8. eingetrocknete Farben muͤssen frisch gerieben werden, dasselbe gilt von grießlich aussehenden Farben.

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Zitationshilfe: Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896/30>, abgerufen am 23.11.2024.