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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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II. Die Angriffswaffen.
bemerkbar und es ist nicht unmöglich, dass das Vorbild hierzu von
den Orientalen gegeben worden ist, unter welchen wir schon sehr
früh die Reiteraxt antreffen.

Eine ausschlaggebende Bedeutung hat aber die Streitaxt nur als
Waffe des Fussvolkes und bei den Völkern des Nordens erhalten.
Es spricht sich dieses schon in den eigenartigen Formen aus, die
bei bestimmten Völkern auftreten, so die Lochaberaxt bei dem
schottischen Bergvolke (Fig. 436), die dänische, schwedische, die
Schweizer-Axt, jene der Polen und Russen etc.

[Abbildung] Fig. 434.

Englischer Fusskämpfer mit der Streitaxt.
Aus dem Teppich von Bayeux. 11. Jahrhundert, Ende.

Gerade zu jenem Zeitpunkte, als man anfing, dem gemeinen
Spiess eine erweiterte Verwendung durch Beigabe von Beil und Haken
zu geben und denselben zur Helmbarte gestaltete, am Beginne des
13. Jahrhunderts, begann man auch die Streitaxt am Rücken mit
einem hammerartigen Ansatze, einem spitzigen Stachel oder einem
schnabelförmigen Haken zu versehen; am Ende des 14. Jahrhunderts

II. Die Angriffswaffen.
bemerkbar und es ist nicht unmöglich, daſs das Vorbild hierzu von
den Orientalen gegeben worden ist, unter welchen wir schon sehr
früh die Reiteraxt antreffen.

Eine ausschlaggebende Bedeutung hat aber die Streitaxt nur als
Waffe des Fuſsvolkes und bei den Völkern des Nordens erhalten.
Es spricht sich dieses schon in den eigenartigen Formen aus, die
bei bestimmten Völkern auftreten, so die Lochaberaxt bei dem
schottischen Bergvolke (Fig. 436), die dänische, schwedische, die
Schweizer-Axt, jene der Polen und Russen etc.

[Abbildung] Fig. 434.

Englischer Fuſskämpfer mit der Streitaxt.
Aus dem Teppich von Bayeux. 11. Jahrhundert, Ende.

Gerade zu jenem Zeitpunkte, als man anfing, dem gemeinen
Spieſs eine erweiterte Verwendung durch Beigabe von Beil und Haken
zu geben und denselben zur Helmbarte gestaltete, am Beginne des
13. Jahrhunderts, begann man auch die Streitaxt am Rücken mit
einem hammerartigen Ansatze, einem spitzigen Stachel oder einem
schnabelförmigen Haken zu versehen; am Ende des 14. Jahrhunderts

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[368/0386] II. Die Angriffswaffen. bemerkbar und es ist nicht unmöglich, daſs das Vorbild hierzu von den Orientalen gegeben worden ist, unter welchen wir schon sehr früh die Reiteraxt antreffen. Eine ausschlaggebende Bedeutung hat aber die Streitaxt nur als Waffe des Fuſsvolkes und bei den Völkern des Nordens erhalten. Es spricht sich dieses schon in den eigenartigen Formen aus, die bei bestimmten Völkern auftreten, so die Lochaberaxt bei dem schottischen Bergvolke (Fig. 436), die dänische, schwedische, die Schweizer-Axt, jene der Polen und Russen etc. [Abbildung Fig. 434. Englischer Fuſskämpfer mit der Streitaxt. Aus dem Teppich von Bayeux. 11. Jahrhundert, Ende. ] Gerade zu jenem Zeitpunkte, als man anfing, dem gemeinen Spieſs eine erweiterte Verwendung durch Beigabe von Beil und Haken zu geben und denselben zur Helmbarte gestaltete, am Beginne des 13. Jahrhunderts, begann man auch die Streitaxt am Rücken mit einem hammerartigen Ansatze, einem spitzigen Stachel oder einem schnabelförmigen Haken zu versehen; am Ende des 14. Jahrhunderts

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/386>, abgerufen am 22.11.2024.