Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 2. Hamburg, 1832.empfangen, die ich sehr lächerlich fand und die mich 14*
empfangen, die ich ſehr lächerlich fand und die mich 14*
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empfangen, die ich ſehr lächerlich fand und die mich
ärgerte. Wie mochte man den Napoleon empfangen
haben, wenn er von ſeinen Siegen heimkehrte?
Menſchliche Hände ertragen kein ſtärkeres Klatſchen.
In ihrer Theaterſucht erſcheinen mir die Franzoſen
oft ſehr kindiſch; denn des Lebens ganzen Ernſt wen¬
den und verſchwenden ſie daran. Es iſt ein großes
Glück für ſie, ihre Seligkeit und für die ganze Welt,
daß Freiheit, Vaterlandsliebe, Heldenmuth, Todes¬
verachtung, etwas Theatraliſches haben; denn ich
glaube, nur um dieſes Etwas willen, lieben und
üben die Franzoſen jene Tugenden. Ihre Theater¬
ſucht iſt eine wahre Nervenſchwäche, ſie bekommen
Krämpfe, wenn man ſie an dieſem Punkte reizt. Ein
weggelaſſenes Lied, eine Rollenverwechſelung, eine
Aenderung der angekündigten Stücke, erregt einen
wüthenden Sturm, der gefährlich ſeyn muß, weil ſich
ſelbſt die Polizei fürchtet, ihn zu beſchwichtigen, oft
den ungerechteſten Anmaßungen nachgibt, und nie
wagt, eine Gewalt zu gebrauchen, vor der ſie ſich
doch außer dem Theater nicht ſcheut. Die Franzo¬
ſen, ſonſt im geſelligen Leben ſo höflich, zuvorkom¬
mend, nachſichtlich und verſöhnlich, ſind im Theater
grob, unverſöhnlich und bitter. Wer ſie auch nur
im mindeſten, auch ohne Vorſatz und Schuld in ihrer
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