Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.Felix ist mein Sohn! Es war eine fürch¬ Im letzten Akte erscheint die Gräfin gefaßt. Felix iſt mein Sohn! Es war eine fuͤrch¬ Im letzten Akte erſcheint die Graͤfin gefaßt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <p><pb facs="#f0314" n="300"/><hi rendition="#g">Felix iſt mein Sohn</hi>! Es war eine fuͤrch¬<lb/> terliche Scene. Ich erleichterte mir ſehr das<lb/> Herz, indem ich die alberne Figur betrachtete,<lb/> die der friſche Ehemann machte, als ihm die<lb/> lebendige Mitgift ſeiner Frau vorgezaͤhlt wurde.<lb/> Der alte Vater geraͤth in Verzweiflung. Er<lb/> zieht den Degen und will ſeine Tochter durch¬<lb/> bohren, die ihn entehrt hat. Er reicht den<lb/> Degen dem Baron und bittet ihn, in ſeinem<lb/> Blute die erlittene Beſchimpfung abzuwaſchen.<lb/> Die Graͤfin ſinkt ohnmaͤchtig nieder und der<lb/> Vorhang faͤllt. —</p><lb/> <p>Im letzten Akte erſcheint die Graͤfin gefaßt.<lb/> Sie hatte den Schmerz ausgeleert, und es<lb/> blieb ihr nur noch ihre Pflicht uͤbrig. Sie<lb/> hat beſchloſſen in ein Kloſter zu gehen, und<lb/> von allen Sorgen des Lebens nur noch die<lb/> fuͤr ihren Felix zu behalten. Sie ſchreibt ihrem<lb/> Vater einen Brief, ihm die dunkle traurige<lb/> Geſchichte zu erklaͤren. Sie erwartet den Be¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [300/0314]
Felix iſt mein Sohn! Es war eine fuͤrch¬
terliche Scene. Ich erleichterte mir ſehr das
Herz, indem ich die alberne Figur betrachtete,
die der friſche Ehemann machte, als ihm die
lebendige Mitgift ſeiner Frau vorgezaͤhlt wurde.
Der alte Vater geraͤth in Verzweiflung. Er
zieht den Degen und will ſeine Tochter durch¬
bohren, die ihn entehrt hat. Er reicht den
Degen dem Baron und bittet ihn, in ſeinem
Blute die erlittene Beſchimpfung abzuwaſchen.
Die Graͤfin ſinkt ohnmaͤchtig nieder und der
Vorhang faͤllt. —
Im letzten Akte erſcheint die Graͤfin gefaßt.
Sie hatte den Schmerz ausgeleert, und es
blieb ihr nur noch ihre Pflicht uͤbrig. Sie
hat beſchloſſen in ein Kloſter zu gehen, und
von allen Sorgen des Lebens nur noch die
fuͤr ihren Felix zu behalten. Sie ſchreibt ihrem
Vater einen Brief, ihm die dunkle traurige
Geſchichte zu erklaͤren. Sie erwartet den Be¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |