Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.Triumpfe herumgeführt, vor mir hergingen wie Ha¬ Alexis: "Ihm zitterte das Herz unter sei¬ lV. 12
Triumpfe herumgeführt, vor mir hergingen wie Ha¬ Alexis: „Ihm zitterte das Herz unter ſei¬ lV. 12
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Triumpfe herumgeführt, vor mir hergingen wie Ha¬
man vor dem Mardochai, und ausriefen: ſo ehrt
Ahasverus den Mann, der über die Son¬
tag geſchrieben! — dieſe Menſchen, die mir tau¬
ſend und zwölf Talente angeſchmeichelt und meine
Seele mit einem Pfannkuchen verglichen — machen
mir jetzt die größten Grobheiten, aus Todesfurcht,
Herr von Arnim, der Polizei-Präſident möchte es er¬
fahren, daß ſie bei einem Eſſen, das ſie mir im
Kaffe Fran ç ais unter den Linden gegeben, allen
Königen den Tod zugetrunken!
Alexis: „Ihm zitterte das Herz unter ſei¬
„ner Bruſt, und die Brücke unter ſeinem Geſäß
„beim Gedanken, daß auf derſelben Brücke der erſte
„Freiheits-Kämpfer des July gefallen.“ .... Ach,
die Naſe! Die Königsnaſe — darauf ſitzen jetzt
ſchon dreihundert Mücken! .... Meinen Jammer,
daß „deutſche Genies“ hungern mußten, den lobt
und billigt der Philiſter; doch das iſt ſeine einzige
Unpartheilichkeit .... „Man kann ihm keine größere
Freude machen, als wenn man ihm deutſche Dumm¬
heiten mittheilt.“ Danke, lieber Herr! — „Der
Patriot fingirt, daß ihm jemand aus Oeſterreich
folgendes ſchreibt.“ Das haben die andern Philiſter
auch geſagt: ich hätte den Brief erdichtet, denn ich
hätte den Muth nicht gehabt, in meinem eigenen
Namen gegen Göthe zu ſchreiben; ſie wollen mich
lV. 12
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