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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.

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Achtzehnter Brief.

Wie können Sie nur glauben, ich wünschte
darum nicht, daß meine Briefe in das Französische
übersetzt würden, weil ich fürchte, der Regierung zu
misfallen? Wie sollte ich simpler Bürgersmann die
Anmaßung haben, mich zu fürchten? Das ist jetzt
ein Prärogativ der Krone, ein Regal der Fürsten.
Ich wäre eine Art Falschmünzer, wenn ich mich mit
Fürchten beschäftigte; das könnte mich den Kopf ko¬
sten. Es wäre mir darum unlieb, hier übersetzt zu
werden, weil mir Angst ist, die Arbeit, von irgend
einem ökonomischen Buchhändler aus Gewinnsucht
veranstaltet, möchte in die wohlfeilen Hände eines
Taglöhners fallen, und ich verunstaltet werden. Mein
kleiner weicher Geist ist leicht außer Form gebracht.
Wenn aber ein Mann, wie der Professor Willms
in Straßburg, der Bruchstücke aus meinen ältern

Achtzehnter Brief.

Wie können Sie nur glauben, ich wünſchte
darum nicht, daß meine Briefe in das Franzöſiſche
überſetzt würden, weil ich fürchte, der Regierung zu
misfallen? Wie ſollte ich ſimpler Bürgersmann die
Anmaßung haben, mich zu fürchten? Das iſt jetzt
ein Prärogativ der Krone, ein Regal der Fürſten.
Ich wäre eine Art Falſchmünzer, wenn ich mich mit
Fürchten beſchäftigte; das könnte mich den Kopf ko¬
ſten. Es wäre mir darum unlieb, hier überſetzt zu
werden, weil mir Angſt iſt, die Arbeit, von irgend
einem ökonomiſchen Buchhändler aus Gewinnſucht
veranſtaltet, möchte in die wohlfeilen Hände eines
Taglöhners fallen, und ich verunſtaltet werden. Mein
kleiner weicher Geiſt iſt leicht außer Form gebracht.
Wenn aber ein Mann, wie der Profeſſor Willms
in Straßburg, der Bruchſtücke aus meinen ältern

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[[21]/0035] Achtzehnter Brief. Paris, Mittwoch, den 4. Januar 1832. Wie können Sie nur glauben, ich wünſchte darum nicht, daß meine Briefe in das Franzöſiſche überſetzt würden, weil ich fürchte, der Regierung zu misfallen? Wie ſollte ich ſimpler Bürgersmann die Anmaßung haben, mich zu fürchten? Das iſt jetzt ein Prärogativ der Krone, ein Regal der Fürſten. Ich wäre eine Art Falſchmünzer, wenn ich mich mit Fürchten beſchäftigte; das könnte mich den Kopf ko¬ ſten. Es wäre mir darum unlieb, hier überſetzt zu werden, weil mir Angſt iſt, die Arbeit, von irgend einem ökonomiſchen Buchhändler aus Gewinnſucht veranſtaltet, möchte in die wohlfeilen Hände eines Taglöhners fallen, und ich verunſtaltet werden. Mein kleiner weicher Geiſt iſt leicht außer Form gebracht. Wenn aber ein Mann, wie der Profeſſor Willms in Straßburg, der Bruchſtücke aus meinen ältern

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833, S. [21]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris04_1833/35>, abgerufen am 21.11.2024.