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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.

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seyen, die täglich zwei ärztliche Visiten erfordern.
Jede Visite zu 10 Fr. gerechnet, also täglich 20 Fr.,
macht das jährlich 7,900 Fr. Arztlohn. Täglich für
2 Fr. Medizin, beträgt jährlich 730 Fr., also Arzt
und Apotheker zusammen kosten jährlich 8,630 Fr.,
woher nun 80,000? Das ist Verschwendung. --
Livree-Bediente, 200,000 Fr., zu viel. Be¬
soldete Tagediebe von Rang
, 650,000 Fr.,
unerhört! Küche 780,000 Fr., davon werde ich in
meinem künftigen Werke: von den Königs-Ma¬
gen
weitläufiger sprechen. Keller 180,000: die
Flasche zu 5 Fr. gerechnet, käme auf das Jahr
36,000 Flaschen, und auf den Tag 100. Können
Mann und Frau und Schwester und sieben Kinder,
meistens Frauenzimmer, täglich 100 Flaschen Wein
trinken? Und denken Sie nicht etwa, daß darunter
der Gebrauch für fremde Tischgäste mitbegriffen sey,
denn die Ausgabe für diese werden unter dem Arti¬
kel Feten besonders mit 400,000 Fr. berechnet. --
Für 300 Pferde jährlich 900,000 Fr.; also jedes
Pferd 3,000 Fr. Ein Pariser Blatt bemerkte:
Tausende in Paris würden sich glücklich schätzen,
wenn sie zu ihrem Lager das Stroh jener Pferde
hätten. Und erinnern Sie sich noch des herrlichen
Marstalles in Hannover, des dortigen Museums,
das alle Reisende, alle neugierigen Damen besuchen?
Einige hundert Pferde zum Gebrauche eines Königs,

ſeyen, die täglich zwei ärztliche Viſiten erfordern.
Jede Viſite zu 10 Fr. gerechnet, alſo täglich 20 Fr.,
macht das jährlich 7,900 Fr. Arztlohn. Täglich für
2 Fr. Medizin, beträgt jährlich 730 Fr., alſo Arzt
und Apotheker zuſammen koſten jährlich 8,630 Fr.,
woher nun 80,000? Das iſt Verſchwendung. —
Livrée-Bediente, 200,000 Fr., zu viel. Be¬
ſoldete Tagediebe von Rang
, 650,000 Fr.,
unerhört! Küche 780,000 Fr., davon werde ich in
meinem künftigen Werke: von den Königs-Ma¬
gen
weitläufiger ſprechen. Keller 180,000: die
Flaſche zu 5 Fr. gerechnet, käme auf das Jahr
36,000 Flaſchen, und auf den Tag 100. Können
Mann und Frau und Schweſter und ſieben Kinder,
meiſtens Frauenzimmer, täglich 100 Flaſchen Wein
trinken? Und denken Sie nicht etwa, daß darunter
der Gebrauch für fremde Tiſchgäſte mitbegriffen ſey,
denn die Ausgabe für dieſe werden unter dem Arti¬
kel Feten beſonders mit 400,000 Fr. berechnet. —
Für 300 Pferde jährlich 900,000 Fr.; alſo jedes
Pferd 3,000 Fr. Ein Pariſer Blatt bemerkte:
Tauſende in Paris würden ſich glücklich ſchätzen,
wenn ſie zu ihrem Lager das Stroh jener Pferde
hätten. Und erinnern Sie ſich noch des herrlichen
Marſtalles in Hannover, des dortigen Muſeums,
das alle Reiſende, alle neugierigen Damen beſuchen?
Einige hundert Pferde zum Gebrauche eines Königs,

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[34/0048] ſeyen, die täglich zwei ärztliche Viſiten erfordern. Jede Viſite zu 10 Fr. gerechnet, alſo täglich 20 Fr., macht das jährlich 7,900 Fr. Arztlohn. Täglich für 2 Fr. Medizin, beträgt jährlich 730 Fr., alſo Arzt und Apotheker zuſammen koſten jährlich 8,630 Fr., woher nun 80,000? Das iſt Verſchwendung. — Livrée-Bediente, 200,000 Fr., zu viel. Be¬ ſoldete Tagediebe von Rang, 650,000 Fr., unerhört! Küche 780,000 Fr., davon werde ich in meinem künftigen Werke: von den Königs-Ma¬ gen weitläufiger ſprechen. Keller 180,000: die Flaſche zu 5 Fr. gerechnet, käme auf das Jahr 36,000 Flaſchen, und auf den Tag 100. Können Mann und Frau und Schweſter und ſieben Kinder, meiſtens Frauenzimmer, täglich 100 Flaſchen Wein trinken? Und denken Sie nicht etwa, daß darunter der Gebrauch für fremde Tiſchgäſte mitbegriffen ſey, denn die Ausgabe für dieſe werden unter dem Arti¬ kel Feten beſonders mit 400,000 Fr. berechnet. — Für 300 Pferde jährlich 900,000 Fr.; alſo jedes Pferd 3,000 Fr. Ein Pariſer Blatt bemerkte: Tauſende in Paris würden ſich glücklich ſchätzen, wenn ſie zu ihrem Lager das Stroh jener Pferde hätten. Und erinnern Sie ſich noch des herrlichen Marſtalles in Hannover, des dortigen Muſeums, das alle Reiſende, alle neugierigen Damen beſuchen? Einige hundert Pferde zum Gebrauche eines Königs,

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris04_1833/48>, abgerufen am 21.11.2024.