Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 6. Paris, 1834.können. Daraus hätte man Geld, Flinten, Säbel, Nicht blos das Blut der Soldaten im Kriege, können. Daraus hätte man Geld, Flinten, Säbel, Nicht blos das Blut der Soldaten im Kriege, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0106" n="94"/> können. Daraus hätte man Geld, Flinten, Säbel,<lb/> Bomben, Kanonen bereitet. Und lacht nicht verächt¬<lb/> lich und ſagt: das ſei doch nur Eiſen! Iſt denn<lb/> eine Kanone von Eiſen? Sie iſt vom reinſten Golde,<lb/> denn damit holt man's. Ein Potoſi habt ihr ver¬<lb/> ſchleudert! und das iſt noch gar nichts .... O!<lb/> Herr geheimer Finanzrath, ich war ein Dummkopf.<lb/> Mit meinem Plane hätte ich den ganzen Rheinkreis,<lb/> Siebenpfeifer, Wirth, Behr, Kurz, Wiedemann und<lb/> die hundert von andern Schlachtopfern Eurer monar¬<lb/> chiſch-ariſtokratiſch-jeſuitiſchen Tyrannei loskaufen<lb/> können. Ich habe mich übereilt, doch es iſt zu ſpät;<lb/> ein ehrlicher Mann muß auch dem Teufel Wort<lb/> halten.</p><lb/> <p>Nicht blos das Blut der Soldaten im Kriege,<lb/> ſondern auch das Blut aller Bürger in Friedenszei¬<lb/> ten, kann zur Metallbereitung benutzt und können<lb/> dadurch die Fürſtlichen Kaſſen unerſchöpflich gemacht<lb/> werden. Wie viele Millionen Bauern giebt es nicht<lb/> in Europa, die ihre Steuern nicht mehr bezahlen<lb/><supplied>k</supplied>önnen. Man lege ihnen eine Blutſteuer auf, man<lb/> laſſe ſie zur Ader. Wenn ein Bürger ſeine Geld¬<lb/> buße nicht entrichten kann, laſſe man ihm zur Ader.<lb/> Wie herrlich könnte man das Aderlaſſen benutzen,<lb/> Preßvergehen zu verhindern oder zu beſtrafen. Ein<lb/> deutſcher Journaliſt hat gewöhnlich weder Gut noch<lb/> Geld um Caution zu leiſten. Man ſetze tauſend<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [94/0106]
können. Daraus hätte man Geld, Flinten, Säbel,
Bomben, Kanonen bereitet. Und lacht nicht verächt¬
lich und ſagt: das ſei doch nur Eiſen! Iſt denn
eine Kanone von Eiſen? Sie iſt vom reinſten Golde,
denn damit holt man's. Ein Potoſi habt ihr ver¬
ſchleudert! und das iſt noch gar nichts .... O!
Herr geheimer Finanzrath, ich war ein Dummkopf.
Mit meinem Plane hätte ich den ganzen Rheinkreis,
Siebenpfeifer, Wirth, Behr, Kurz, Wiedemann und
die hundert von andern Schlachtopfern Eurer monar¬
chiſch-ariſtokratiſch-jeſuitiſchen Tyrannei loskaufen
können. Ich habe mich übereilt, doch es iſt zu ſpät;
ein ehrlicher Mann muß auch dem Teufel Wort
halten.
Nicht blos das Blut der Soldaten im Kriege,
ſondern auch das Blut aller Bürger in Friedenszei¬
ten, kann zur Metallbereitung benutzt und können
dadurch die Fürſtlichen Kaſſen unerſchöpflich gemacht
werden. Wie viele Millionen Bauern giebt es nicht
in Europa, die ihre Steuern nicht mehr bezahlen
können. Man lege ihnen eine Blutſteuer auf, man
laſſe ſie zur Ader. Wenn ein Bürger ſeine Geld¬
buße nicht entrichten kann, laſſe man ihm zur Ader.
Wie herrlich könnte man das Aderlaſſen benutzen,
Preßvergehen zu verhindern oder zu beſtrafen. Ein
deutſcher Journaliſt hat gewöhnlich weder Gut noch
Geld um Caution zu leiſten. Man ſetze tauſend
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