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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 6. Paris, 1834.

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"lieh' ihnen meine schwache Hülfe, die Betrügereien
"jener von Motten zerfressenen Legenden, welche
"das Menschengeschlecht so lange betrogen haben,
"an den hellen Tag zu bringen." (O! hätten wir
statt Rotteck und Welcker, den einzigen Trelawney
auf unserer Seite.)

"Ach! diese edlen und hochherzigen Menschen
"sind nicht mehr! Sie fielen als Schlachtopfer
"jener erhabenen Sache, die sie mit einer bewunde¬
"rungswürdigen Kraft vertheidigt; doch dauernde
"Denkmäler haben sie zurückgelassen, und ihre
"Namen werden ewig leben. Ach! lebten sie jetzt,
"hätten sie den Baum, den sie pflanzen halfen
"blühen gesehen! -- -- -- hätten sie das Jahr
"1830 und dann das ihm so glorreich folgende
"Jahr 1831 erlebt, wie würden sie gejauchzt haben,
"die Reihe der Tyrannen durchbrochen, ihre Dumm¬
"gläubigen gemaulkorbt, und die Verschwörung,
"welche die Freiheit der Völker ersticken sollte, ver¬
"eitelt zu sehen.

"Ja! die Sonne der Freiheit, erhebt sich über
"den feilen Sklaven Europens, sie wird sie aus
"ihrem langen Todesschlafe erwecken. Der Geist
"der Freiheit schwebt wie ein Adler über der Erde,
"und die Seelen der Menschen strahlen den Glanz

„lieh' ihnen meine ſchwache Hülfe, die Betrügereien
„jener von Motten zerfreſſenen Legenden, welche
„das Menſchengeſchlecht ſo lange betrogen haben,
„an den hellen Tag zu bringen.“ (O! hätten wir
ſtatt Rotteck und Welcker, den einzigen Trelawney
auf unſerer Seite.)

„Ach! dieſe edlen und hochherzigen Menſchen
„ſind nicht mehr! Sie fielen als Schlachtopfer
„jener erhabenen Sache, die ſie mit einer bewunde¬
„rungswürdigen Kraft vertheidigt; doch dauernde
„Denkmäler haben ſie zurückgelaſſen, und ihre
„Namen werden ewig leben. Ach! lebten ſie jetzt,
„hätten ſie den Baum, den ſie pflanzen halfen
„blühen geſehen! — — — hätten ſie das Jahr
„1830 und dann das ihm ſo glorreich folgende
„Jahr 1831 erlebt, wie würden ſie gejauchzt haben,
„die Reihe der Tyrannen durchbrochen, ihre Dumm¬
„gläubigen gemaulkorbt, und die Verſchwörung,
„welche die Freiheit der Völker erſticken ſollte, ver¬
„eitelt zu ſehen.

„Ja! die Sonne der Freiheit, erhebt ſich über
„den feilen Sklaven Europens, ſie wird ſie aus
„ihrem langen Todesſchlafe erwecken. Der Geiſt
„der Freiheit ſchwebt wie ein Adler über der Erde,
„und die Seelen der Menſchen ſtrahlen den Glanz

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[186/0198] „lieh' ihnen meine ſchwache Hülfe, die Betrügereien „jener von Motten zerfreſſenen Legenden, welche „das Menſchengeſchlecht ſo lange betrogen haben, „an den hellen Tag zu bringen.“ (O! hätten wir ſtatt Rotteck und Welcker, den einzigen Trelawney auf unſerer Seite.) „Ach! dieſe edlen und hochherzigen Menſchen „ſind nicht mehr! Sie fielen als Schlachtopfer „jener erhabenen Sache, die ſie mit einer bewunde¬ „rungswürdigen Kraft vertheidigt; doch dauernde „Denkmäler haben ſie zurückgelaſſen, und ihre „Namen werden ewig leben. Ach! lebten ſie jetzt, „hätten ſie den Baum, den ſie pflanzen halfen „blühen geſehen! — — — hätten ſie das Jahr „1830 und dann das ihm ſo glorreich folgende „Jahr 1831 erlebt, wie würden ſie gejauchzt haben, „die Reihe der Tyrannen durchbrochen, ihre Dumm¬ „gläubigen gemaulkorbt, und die Verſchwörung, „welche die Freiheit der Völker erſticken ſollte, ver¬ „eitelt zu ſehen. „Ja! die Sonne der Freiheit, erhebt ſich über „den feilen Sklaven Europens, ſie wird ſie aus „ihrem langen Todesſchlafe erwecken. Der Geiſt „der Freiheit ſchwebt wie ein Adler über der Erde, „und die Seelen der Menſchen ſtrahlen den Glanz

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 6. Paris, 1834, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris06_1834/198>, abgerufen am 27.11.2024.