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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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nach Ost-Jndien.
der dahin gefahren/ um Zähne von Meer-Kühen/
und was man von Wallfischen brauchen kan/ zu ho-
len. Wie denn die Rußische Gesellschaft/ so zu
Londen ist/ solche Fischerey treibet. Allein nach-
dem seynd auch die Holländer/ Frantzosen/ und aus
Biscaia dahin gefahren. Die Engländer nennen
es Groenland, die Holländer aber heissen es Spitz-
berg;
und ist die Charte davon bey dem Aurore p.
37. zu sehen.

Von diesem Lande wird ferner gemeldet/ daß da-
selbst gantzer sechs Monat an einander Tag sey. Aber
in den übrigen sechs Monaten giebt es auch dermas-
sen lange Nächte/ daß man zwey gantzer Monate
nichts anders/ als nur aller vier und zwantzig Stun-
den/ die Morgenröthe statt des Tages hervor bli-
cken siehet.

Wie lange aber auch die Sonne an einander
darinnen scheinet/ ist es dennoch nicht warm/ son-
dern auch im Sommer kalt: Die Ursache dessen ist/
daß die Sonne niemahls an dem Horizont allda hö-
her als bis auf den drey und dreyßigsten Grad stei-
get/ weniger viertzig Minuten: Also thre Strahlen
nie anders als seitswärts solches Land berühren. p.
39. Ubrigens ist auch selbiges hin und wieder mit ho-
hen Bergen bedecket/ auf welchen unaufhörlich
Schnee lieget.

Die weissen Bären/ so man auf selbiger Jnsul
antrifft/ seynd viel grösser/ als die Ochsen: Die
Rennthiere aber kommen viel denen Hirschen bey/
nur daß sie etwas kleiner seynd/ und ihre Geweyhe
nicht so wohl zusammen gefüget. Es giebt auch all-

da
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nach Oſt-Jndien.
der dahin gefahren/ um Zaͤhne von Meer-Kuͤhen/
und was man von Wallfiſchen brauchen kan/ zu ho-
len. Wie denn die Rußiſche Geſellſchaft/ ſo zu
Londen iſt/ ſolche Fiſcherey treibet. Allein nach-
dem ſeynd auch die Hollaͤnder/ Frantzoſen/ und aus
Biſcaia dahin gefahren. Die Englaͤnder nennen
es Grœnland, die Hollaͤnder aber heiſſen es Spitz-
berg;
und iſt die Charte davon bey dem Aurore p.
37. zu ſehen.

Von dieſem Lande wird ferner gemeldet/ daß da-
ſelbſt gantzer ſechs Monat an einander Tag ſey. Aber
in den uͤbrigen ſechs Monaten giebt es auch dermaſ-
ſen lange Naͤchte/ daß man zwey gantzer Monate
nichts anders/ als nur aller vier und zwantzig Stun-
den/ die Morgenroͤthe ſtatt des Tages hervor bli-
cken ſiehet.

Wie lange aber auch die Sonne an einander
darinnen ſcheinet/ iſt es dennoch nicht warm/ ſon-
dern auch im Sommer kalt: Die Urſache deſſen iſt/
daß die Sonne niemahls an dem Horizont allda hoͤ-
her als bis auf den drey und dreyßigſten Grad ſtei-
get/ weniger viertzig Minuten: Alſo thre Strahlen
nie anders als ſeitswaͤrts ſolches Land beruͤhren. p.
39. Ubrigens iſt auch ſelbiges hin und wieder mit ho-
hen Bergen bedecket/ auf welchen unaufhoͤrlich
Schnee lieget.

Die weiſſen Baͤren/ ſo man auf ſelbiger Jnſul
antrifft/ ſeynd viel groͤſſer/ als die Ochſen: Die
Rennthiere aber kommen viel denen Hirſchen bey/
nur daß ſie etwas kleiner ſeynd/ und ihre Geweyhe
nicht ſo wohl zuſammen gefuͤget. Es giebt auch all-

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[119/0139] nach Oſt-Jndien. der dahin gefahren/ um Zaͤhne von Meer-Kuͤhen/ und was man von Wallfiſchen brauchen kan/ zu ho- len. Wie denn die Rußiſche Geſellſchaft/ ſo zu Londen iſt/ ſolche Fiſcherey treibet. Allein nach- dem ſeynd auch die Hollaͤnder/ Frantzoſen/ und aus Biſcaia dahin gefahren. Die Englaͤnder nennen es Grœnland, die Hollaͤnder aber heiſſen es Spitz- berg; und iſt die Charte davon bey dem Aurore p. 37. zu ſehen. Von dieſem Lande wird ferner gemeldet/ daß da- ſelbſt gantzer ſechs Monat an einander Tag ſey. Aber in den uͤbrigen ſechs Monaten giebt es auch dermaſ- ſen lange Naͤchte/ daß man zwey gantzer Monate nichts anders/ als nur aller vier und zwantzig Stun- den/ die Morgenroͤthe ſtatt des Tages hervor bli- cken ſiehet. Wie lange aber auch die Sonne an einander darinnen ſcheinet/ iſt es dennoch nicht warm/ ſon- dern auch im Sommer kalt: Die Urſache deſſen iſt/ daß die Sonne niemahls an dem Horizont allda hoͤ- her als bis auf den drey und dreyßigſten Grad ſtei- get/ weniger viertzig Minuten: Alſo thre Strahlen nie anders als ſeitswaͤrts ſolches Land beruͤhren. p. 39. Ubrigens iſt auch ſelbiges hin und wieder mit ho- hen Bergen bedecket/ auf welchen unaufhoͤrlich Schnee lieget. Die weiſſen Baͤren/ ſo man auf ſelbiger Jnſul antrifft/ ſeynd viel groͤſſer/ als die Ochſen: Die Rennthiere aber kommen viel denen Hirſchen bey/ nur daß ſie etwas kleiner ſeynd/ und ihre Geweyhe nicht ſo wohl zuſammen gefuͤget. Es giebt auch all- da H 4

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/139>, abgerufen am 22.12.2024.