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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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Holländische Reisen
Zeiget die Patente von seiner Hoheit dem Printz von
Uranien, eine Allianz zu schliessen: Diese werden
ins Portugiesische und Arabische übersetzet: Der
Hof verspricht/ so bald die Holländer wiederkäh-
men/ ihnen alle Versicherung des Handels schrift-
lich zu geben p. 310.

Eben selbigen Tag kömmt zu Bantam ein gros-
ser Herr an/ welchem die Portugiesen den Käyser-
Titul geben/ weil dessen Vater über die meisten Kö-
nige von Java eine absolute Herrschafft geführet.
Aber diesen will man nicht wohl davor erkennen/ weil
er allzuviel Affection vor die Portugiesen hat/
vor denen man zu sehr in Sorgen ist/ daß sie möch-
ten das Land sich mit der Zeit unterthan machen.
Jndeß wird er doch überall wohl empfangen/ und
die Könige selbst/ wann sie mit ihm reden/ falten die
Hände zusammen; als es sonst die Sclaven ge-
wohnet/ wann sie mit ihren Herren reden.
p. 311.

Dieser Herr nun kömmt den andern Julii auf
das Schiff Mauritius, und besiehet solches mit sei-
nen beyden Söhnen: Jst in ein sauber Baum-
wollen Zeug gekleidet/ mit Golde durchwircket.
Man erweiset ihm alle Höfligkeit: Er wird aber
durch die Portugiesen verleitet/ daß er die Hollän-
dischen Schiffe anfallen will. Die Holländer
werden von dem Gouverneur durch den Sabander
gewarnet; rüsten sich/ und laßen alle Canonen
scharff laden; als der Käyser mercket/ daß der
Anschlag verrathen/ läßt er sich entschuldigen/ daß
man ihn nicht in solchem Verdacht haben möchte/

als

Hollaͤndiſche Reiſen
Zeiget die Patente von ſeiner Hoheit dem Printz von
Uranien, eine Allianz zu ſchlieſſen: Dieſe werden
ins Portugieſiſche und Arabiſche uͤberſetzet: Der
Hof verſpricht/ ſo bald die Hollaͤnder wiederkaͤh-
men/ ihnen alle Verſicherung des Handels ſchrift-
lich zu geben p. 310.

Eben ſelbigen Tag koͤmmt zu Bantam ein groſ-
ſer Herr an/ welchem die Portugieſen den Kaͤyſer-
Titul geben/ weil deſſen Vater uͤber die meiſten Koͤ-
nige von Java eine abſolute Herrſchafft gefuͤhret.
Aber dieſen will man nicht wohl davor eꝛkennen/ weil
er allzuviel Affection vor die Portugieſen hat/
vor denen man zu ſehr in Sorgen iſt/ daß ſie moͤch-
ten das Land ſich mit der Zeit unterthan machen.
Jndeß wird er doch uͤberall wohl empfangen/ und
die Koͤnige ſelbſt/ wann ſie mit ihm reden/ falten die
Haͤnde zuſammen; als es ſonſt die Sclaven ge-
wohnet/ wann ſie mit ihren Herren reden.
p. 311.

Dieſer Herr nun koͤmmt den andern Julii auf
das Schiff Mauritius, und beſiehet ſolches mit ſei-
nen beyden Soͤhnen: Jſt in ein ſauber Baum-
wollen Zeug gekleidet/ mit Golde durchwircket.
Man erweiſet ihm alle Hoͤfligkeit: Er wird aber
durch die Portugieſen verleitet/ daß er die Hollaͤn-
diſchen Schiffe anfallen will. Die Hollaͤnder
werden von dem Gouverneur durch den Sabander
gewarnet; ruͤſten ſich/ und laßen alle Canonen
ſcharff laden; als der Kaͤyſer mercket/ daß der
Anſchlag verrathen/ laͤßt er ſich entſchuldigen/ daß
man ihn nicht in ſolchem Verdacht haben moͤchte/

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[146/0166] Hollaͤndiſche Reiſen Zeiget die Patente von ſeiner Hoheit dem Printz von Uranien, eine Allianz zu ſchlieſſen: Dieſe werden ins Portugieſiſche und Arabiſche uͤberſetzet: Der Hof verſpricht/ ſo bald die Hollaͤnder wiederkaͤh- men/ ihnen alle Verſicherung des Handels ſchrift- lich zu geben p. 310. Eben ſelbigen Tag koͤmmt zu Bantam ein groſ- ſer Herr an/ welchem die Portugieſen den Kaͤyſer- Titul geben/ weil deſſen Vater uͤber die meiſten Koͤ- nige von Java eine abſolute Herrſchafft gefuͤhret. Aber dieſen will man nicht wohl davor eꝛkennen/ weil er allzuviel Affection vor die Portugieſen hat/ vor denen man zu ſehr in Sorgen iſt/ daß ſie moͤch- ten das Land ſich mit der Zeit unterthan machen. Jndeß wird er doch uͤberall wohl empfangen/ und die Koͤnige ſelbſt/ wann ſie mit ihm reden/ falten die Haͤnde zuſammen; als es ſonſt die Sclaven ge- wohnet/ wann ſie mit ihren Herren reden. p. 311. Dieſer Herr nun koͤmmt den andern Julii auf das Schiff Mauritius, und beſiehet ſolches mit ſei- nen beyden Soͤhnen: Jſt in ein ſauber Baum- wollen Zeug gekleidet/ mit Golde durchwircket. Man erweiſet ihm alle Hoͤfligkeit: Er wird aber durch die Portugieſen verleitet/ daß er die Hollaͤn- diſchen Schiffe anfallen will. Die Hollaͤnder werden von dem Gouverneur durch den Sabander gewarnet; ruͤſten ſich/ und laßen alle Canonen ſcharff laden; als der Kaͤyſer mercket/ daß der Anſchlag verrathen/ laͤßt er ſich entſchuldigen/ daß man ihn nicht in ſolchem Verdacht haben moͤchte/ als

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/166>, abgerufen am 22.12.2024.