Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.Holländische Reisen das Pinnas, und geben so starck Feuer/ daß bey hun-dert Bantainer verwundet oder getödtet werden. Endlich wird wiederum Friede gemacht und Ca- Die Bantamer seynd denen Holländern gefolget/ Hier-
Hollaͤndiſche Reiſen das Pinnas, und geben ſo ſtarck Feuer/ daß bey hun-dert Bantainer verwundet oder getoͤdtet werden. Endlich wird wiederum Friede gemacht und Ca- Die Bantamer ſeynd denen Hollaͤndern gefolget/ Hier-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0168" n="148"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Hollaͤndiſche Reiſen</hi></fw><lb/> das <hi rendition="#aq">Pinnas,</hi> und geben ſo ſtarck Feuer/ daß bey hun-<lb/> dert <hi rendition="#aq">Bantainer</hi> verwundet oder getoͤdtet werden.</p><lb/> <p>Endlich wird wiederum Friede gemacht und <hi rendition="#aq">Ca-<lb/> pitain Hutman</hi> nebſt denen andern Gefangenen<lb/> wieder los gelaſſen; es muͤſſen aber ſelbige zwey<lb/> tauſend Stuͤck von Achten zur <hi rendition="#aq">Ranzion</hi> geben.<lb/> Hierauff handeln ſie wieder und kauffen viel Pfef-<lb/> fer und Muſkaten-Nuͤſſe ein. Doch die Schaͤl-<lb/> ſucht und das Mißtrauen hebet bald alle Einigkeit<lb/> wieder auff. Die Hollaͤnder ſeegeln alſo von <hi rendition="#aq">Ban-<lb/> tam</hi> hinweg/ und begeben ſich auff einen Fluß <hi rendition="#aq">Tan-<lb/> junjava</hi> genannt/ und langen den 13. <hi rendition="#aq">Novembris</hi><lb/> unter der Stadt <hi rendition="#aq">Jaccatra</hi> an. Man nimmt ſie<lb/> daſelbſt ſehr freundlich auff/ verkauft ihnen aller-<lb/> hand Fruͤchte und Lebens-Mittel. Der Koͤnig<lb/> koͤmmt den 16. <hi rendition="#aq">November</hi> ſelbſt an ihren Bord/ <hi rendition="#aq">vi-<lb/> ſiti</hi>ret alle Schiffe der Hollaͤnder/ und im Wiederab-<lb/> fahren dancket er vor alle erwieſene Ehre/ und ver-<lb/> ſpricht ihnen ſeine <hi rendition="#aq">Protection.</hi></p><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">Bantamer</hi> ſeynd denen Hollaͤndern gefolget/<lb/> und kommen mit einigen Jndianiſchen Schiffen/<lb/> ſich ſtellend/ als ob ſie mit ihnen handeln wolten:<lb/> Da ſie auff dem einen Schiffe/ ſtoſſen ſie/ ehe ſichs<lb/> die Hollaͤnder verſehen/ mit ihren Dolchen auff ſel-<lb/> bige los; verwunden und toͤdten auch anfangs un-<lb/> terſchiedliche: Allein es wird darauf Lermen in den<lb/> Hollaͤndiſchen <hi rendition="#aq">Chaloupen,</hi> und greiffen ſie die<lb/> Jndianer dermaſſen an/ daß derſelbigen bey die<lb/> hundert und funftzig getoͤdtet werden; von denen<lb/> Hollaͤndern aber ſeynd zwoͤlffe eingebuͤſſet.<lb/><hi rendition="#aq">p</hi> 363.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Hier-</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [148/0168]
Hollaͤndiſche Reiſen
das Pinnas, und geben ſo ſtarck Feuer/ daß bey hun-
dert Bantainer verwundet oder getoͤdtet werden.
Endlich wird wiederum Friede gemacht und Ca-
pitain Hutman nebſt denen andern Gefangenen
wieder los gelaſſen; es muͤſſen aber ſelbige zwey
tauſend Stuͤck von Achten zur Ranzion geben.
Hierauff handeln ſie wieder und kauffen viel Pfef-
fer und Muſkaten-Nuͤſſe ein. Doch die Schaͤl-
ſucht und das Mißtrauen hebet bald alle Einigkeit
wieder auff. Die Hollaͤnder ſeegeln alſo von Ban-
tam hinweg/ und begeben ſich auff einen Fluß Tan-
junjava genannt/ und langen den 13. Novembris
unter der Stadt Jaccatra an. Man nimmt ſie
daſelbſt ſehr freundlich auff/ verkauft ihnen aller-
hand Fruͤchte und Lebens-Mittel. Der Koͤnig
koͤmmt den 16. November ſelbſt an ihren Bord/ vi-
ſitiret alle Schiffe der Hollaͤnder/ und im Wiederab-
fahren dancket er vor alle erwieſene Ehre/ und ver-
ſpricht ihnen ſeine Protection.
Die Bantamer ſeynd denen Hollaͤndern gefolget/
und kommen mit einigen Jndianiſchen Schiffen/
ſich ſtellend/ als ob ſie mit ihnen handeln wolten:
Da ſie auff dem einen Schiffe/ ſtoſſen ſie/ ehe ſichs
die Hollaͤnder verſehen/ mit ihren Dolchen auff ſel-
bige los; verwunden und toͤdten auch anfangs un-
terſchiedliche: Allein es wird darauf Lermen in den
Hollaͤndiſchen Chaloupen, und greiffen ſie die
Jndianer dermaſſen an/ daß derſelbigen bey die
hundert und funftzig getoͤdtet werden; von denen
Hollaͤndern aber ſeynd zwoͤlffe eingebuͤſſet.
p 363.
Hier-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDiese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |