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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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nach Ost-Jndien.

Tamarinden-Bäume siehet man gleichfalls viel
in Java; die Blätter seynd der Pimpernelle gleich:
Die Blüthen röthlich/ als der Pfirschen-Bäume
ihre/ endlich werden sie weiß/ und formiret sich dar-
aus die Frucht.

Wenn die Sonne untergehet/ so schließen
sich die Blätter rings um die Frucht herum/
um selbige vor der Kälte zu bedecken: So bald sie
aber des morgens wieder hervor strahlet/ öffnen sie
sich wiederum. Diese Frucht schmäcket wie ge-
trocknete Pflaumen/ und siehet ascherfarben und
röthlich aus. Die Medici brauchen dieselbe vor
das hitzige Fieber/ vor die Verstopffung des Leibes;
auch wider die hitzige Leber und Nieren. Man
macht sie mit Saltz oder Zucker ein/ und schicket sie
also in Europa.

Der Name Tamarinden kömmt aus dem Arabi-
schen/ denn in selbiger Sprache heissen die Datteln
Tamar; und weil die Araber befinden/ daß die Ta-
marinden
denen Datteln am ähnlichsten kommen/
so nennen sie auch dieselben Tamarindi, das ist: Jn-
dianische Datteln.

Die Bäume/ darauf sie wachsen/ kommen denen
Kastanien-Bäumen sehr gleich/ und sind sehr Blät-
ter-reich: An denen Zweigen hengen die Früchte
als Messer-Scheiden/ nur daß sie unten gekrüm-
met sind.

Nach diesen beschreibet der Autor p. 430. das
Rohr/ oder vielmehr die Bäume/ welche an denen
Küsten von Malabar, sonderlich aber zu Coroman-
del, Bisnagar
und Malacca in Menge wachsen/ und

in
nach Oſt-Jndien.

Tamarinden-Baͤume ſiehet man gleichfalls viel
in Java; die Blaͤtter ſeynd der Pimpernelle gleich:
Die Bluͤthen roͤthlich/ als der Pfirſchen-Baͤume
ihre/ endlich werden ſie weiß/ und formiret ſich dar-
aus die Frucht.

Wenn die Sonne untergehet/ ſo ſchließen
ſich die Blaͤtter rings um die Frucht herum/
um ſelbige vor der Kaͤlte zu bedecken: So bald ſie
aber des morgens wieder hervor ſtrahlet/ oͤffnen ſie
ſich wiederum. Dieſe Frucht ſchmaͤcket wie ge-
trocknete Pflaumen/ und ſiehet aſcherfarben und
roͤthlich aus. Die Medici brauchen dieſelbe vor
das hitzige Fieber/ vor die Verſtopffung des Leibes;
auch wider die hitzige Leber und Nieren. Man
macht ſie mit Saltz oder Zucker ein/ und ſchicket ſie
alſo in Europa.

Der Name Tamarinden koͤmmt aus dem Arabi-
ſchen/ denn in ſelbiger Sprache heiſſen die Datteln
Tamar; und weil die Araber befinden/ daß die Ta-
marinden
denen Datteln am aͤhnlichſten kommen/
ſo nennen ſie auch dieſelben Tamarindi, das iſt: Jn-
dianiſche Datteln.

Die Baͤume/ darauf ſie wachſen/ kommen denen
Kaſtanien-Baͤumen ſehr gleich/ und ſind ſehr Blaͤt-
ter-reich: An denen Zweigen hengen die Fruͤchte
als Meſſer-Scheiden/ nur daß ſie unten gekruͤm-
met ſind.

Nach dieſen beſchreibet der Autor p. 430. das
Rohr/ oder vielmehr die Baͤume/ welche an denen
Kuͤſten von Malabar, ſonderlich aber zu Coroman-
del, Bisnagar
und Malacca in Menge wachſen/ und

in
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[157/0177] nach Oſt-Jndien. Tamarinden-Baͤume ſiehet man gleichfalls viel in Java; die Blaͤtter ſeynd der Pimpernelle gleich: Die Bluͤthen roͤthlich/ als der Pfirſchen-Baͤume ihre/ endlich werden ſie weiß/ und formiret ſich dar- aus die Frucht. Wenn die Sonne untergehet/ ſo ſchließen ſich die Blaͤtter rings um die Frucht herum/ um ſelbige vor der Kaͤlte zu bedecken: So bald ſie aber des morgens wieder hervor ſtrahlet/ oͤffnen ſie ſich wiederum. Dieſe Frucht ſchmaͤcket wie ge- trocknete Pflaumen/ und ſiehet aſcherfarben und roͤthlich aus. Die Medici brauchen dieſelbe vor das hitzige Fieber/ vor die Verſtopffung des Leibes; auch wider die hitzige Leber und Nieren. Man macht ſie mit Saltz oder Zucker ein/ und ſchicket ſie alſo in Europa. Der Name Tamarinden koͤmmt aus dem Arabi- ſchen/ denn in ſelbiger Sprache heiſſen die Datteln Tamar; und weil die Araber befinden/ daß die Ta- marinden denen Datteln am aͤhnlichſten kommen/ ſo nennen ſie auch dieſelben Tamarindi, das iſt: Jn- dianiſche Datteln. Die Baͤume/ darauf ſie wachſen/ kommen denen Kaſtanien-Baͤumen ſehr gleich/ und ſind ſehr Blaͤt- ter-reich: An denen Zweigen hengen die Fruͤchte als Meſſer-Scheiden/ nur daß ſie unten gekruͤm- met ſind. Nach dieſen beſchreibet der Autor p. 430. das Rohr/ oder vielmehr die Baͤume/ welche an denen Kuͤſten von Malabar, ſonderlich aber zu Coroman- del, Bisnagar und Malacca in Menge wachſen/ und in

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/177>, abgerufen am 22.12.2024.