Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.nach Ost-Jndien. sechs bis sieben Jahren; dieses Kind/ da es mercket/daß Capitain Hutman mehr Autorität hat/ als die andern/ wirfft sich zu seinen Füssen/ und bittet mit größter Ehrerbiethung um des Dolmetschers und der andern Gefangenen ihre Loslassung; wor- innen man ihm den auch willfahret; allen zu essen giebt/ und sie hernach in die Jnsul auf einer ihrer Pi- rogen läßet zurückfahren. Nach dieser neuen Streitigkeit müssen sie ihren Den 25. December 1596. stirbt der Ober-Ver- Das Schif Amsterdam ist an vielen Orten sie L 2
nach Oſt-Jndien. ſechs bis ſieben Jahren; dieſes Kind/ da es mercket/daß Capitain Hutman mehr Autoritaͤt hat/ als die andern/ wirfft ſich zu ſeinen Fuͤſſen/ und bittet mit groͤßter Ehrerbiethung um des Dolmetſchers und der andern Gefangenen ihre Loslaſſung; wor- innen man ihm den auch willfahret; allen zu eſſen giebt/ und ſie hernach in die Jnſul auf einer ihrer Pi- rogen laͤßet zuruͤckfahren. Nach dieſer neuen Streitigkeit muͤſſen ſie ihren Den 25. December 1596. ſtirbt der Ober-Ver- Das Schif Amſterdam iſt an vielen Orten ſie L 2
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nach Oſt-Jndien.
ſechs bis ſieben Jahren; dieſes Kind/ da es mercket/
daß Capitain Hutman mehr Autoritaͤt hat/ als
die andern/ wirfft ſich zu ſeinen Fuͤſſen/ und bittet
mit groͤßter Ehrerbiethung um des Dolmetſchers
und der andern Gefangenen ihre Loslaſſung; wor-
innen man ihm den auch willfahret; allen zu eſſen
giebt/ und ſie hernach in die Jnſul auf einer ihrer Pi-
rogen laͤßet zuruͤckfahren.
Nach dieſer neuen Streitigkeit muͤſſen ſie ihren
Lauff weiter nehmen/ und kommen an die Jnſul
Luboc oder klein Matura, etwan zwoͤlf bis dreyzehn
Meilen von Java, handeln allda etwas von Fruͤchten
und Huͤnern/ und geben Eiſen und Bley davor.
Den 25. December 1596. ſtirbt der Ober-Ver-
weſer auff dem Schif Mauritius gantz gehling/ wird
ſeciret/ und weiſen ſich ſtarcke Zeichen/ daß er Gift
bekommen. Cornelius Hutman, welcher ſich ſtets
mit ihm gezancket/ ja gar geſchlagen/ faͤllt in Ver-
dacht/ daß er ihm das Gift beygebracht/ und wird
in Banden geſchlagen/ doch drey Tage darauf wie-
der los gelaſſen: Wie wol noch bey vielen der Arg-
wohn bleibet/ daß er allerdinges an dieſem Tode
ſchuldig.
Das Schif Amſterdam iſt an vielen Orten
ſchadhaft/ und muß man ſtets das hineindringende
Waſſer heraus plumpen/ demnach laͤßt man alles
davon herab auf die andern Schiffe bringen/ und
verbrennet hernach das ſchadhafte den 11. Januarii
1597. Die Einwohner der Jnſul/ da ſie das
brennende Schif ſehen/ machen ſich mit ihren Fahr-
Zeugen hinzu/ ziehen es bis auff eine Banck/ damit
ſie
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