Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite

Krieg der Eloquenz
andre Printzen nur Falconetten, Feldschlangen/
und dergleichen führen.

Vor allen diesen Troupen marchirete der Printz
Galimatias, von seiner Compagnie Mousquetai-
res/ so in Acrostichen a) bestunde umgeben; diese
rangireten sich allemahl vor sein Gezelt/ und hilten
Reihenweise Wache. Der Angeber dieser Miliz,
und der sie vor diesem sehr in Gang gebracht/ hiesse
Rabanus. b) Sie waren aber sehr schwer in Ord-
nung zu bringen/ denn sie offt wider ihren Obristen
revoltireten/ und ihm grosse Mühe macheten/ zu-
mahl/ wenn er ihre Reihen wolte verdoppeln und
eine Bataillon daraus machen/ die man Penta-
crostiche
c) nennete. Auch hatte er eine Compa-
gnie Anagrammata.
d) Jhr Capitain hieß Billon,
und der Lieutenant Douet, e) welche daß gantze
Reich der Grammatic durchstöhret/ ohne daß sie
was rechts hätten angetroffen.

Endlich sahe man vor diesem Printzen das Haupt-

Panir
a) Eine Art Verse/ da sich ieder von einem sonder-
lichen Buchstaben eines Worts anhebet/
so man die Seite herunter vom Anfange der
Zeilen ausführen will.
b) Ertzbischoff zu
Mayntz.
c) Wenn man in iedem Verse fünff
mahl den Buchstaben repetiret/ der im An-
fange der Zeile ist.
d) Wenn man durch
Versetzung der Buchstaben eines Namens
etwas anders heraus bringet.
e) Diese beyde
haben gantze Bücher voll Anagrammata
geschrieben.

Krieg der Eloquenz
andre Printzen nur Falconetten, Feldſchlangen/
und dergleichen fuͤhren.

Vor allen dieſen Troupen marchirete der Printz
Galimatias, von ſeiner Compagnie Mousquetai-
res/ ſo in Acroſtichen a) beſtunde umgeben; dieſe
rangireten ſich allemahl vor ſein Gezelt/ und hilten
Reihenweiſe Wache. Der Angeber dieſer Miliz,
und der ſie vor dieſem ſehr in Gang gebracht/ hieſſe
Rabanus. b) Sie waren aber ſehr ſchwer in Ord-
nung zu bringen/ denn ſie offt wider ihren Obriſten
revoltireten/ und ihm groſſe Muͤhe macheten/ zu-
mahl/ wenn er ihre Reihen wolte verdoppeln und
eine Bataillon daraus machen/ die man Penta-
croſtiche
c) nennete. Auch hatte er eine Compa-
gnie Anagrammata.
d) Jhr Capitain hieß Billon,
und der Lieutenant Douet, e) welche daß gantze
Reich der Grammatic durchſtoͤhret/ ohne daß ſie
was rechts haͤtten angetroffen.

Endlich ſahe man vor dieſem Printzen das Haupt-

Panir
a) Eine Art Verſe/ da ſich ieder von einem ſonder-
lichen Buchſtaben eines Worts anhebet/
ſo man die Seite herunter vom Anfange der
Zeilen ausfuͤhren will.
b) Ertzbiſchoff zu
Mayntz.
c) Wenn man in iedem Verſe fuͤnff
mahl den Buchſtaben repetiret/ der im An-
fange der Zeile iſt.
d) Wenn man durch
Verſetzung der Buchſtaben eines Namens
etwas anders heraus bringet.
e) Dieſe beyde
haben gantze Buͤcher voll Anagrammata
geſchrieben.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0202" n="182"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Krieg der</hi><hi rendition="#aq">Eloquenz</hi></fw><lb/>
andre Printzen nur <hi rendition="#aq">Falconetten,</hi> Feld&#x017F;chlangen/<lb/>
und dergleichen fu&#x0364;hren.</p><lb/>
        <p>Vor allen die&#x017F;en <hi rendition="#aq">Troupen marchirete</hi> der Printz<lb/><hi rendition="#aq">Galimatias,</hi> von &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Compagnie Mousquetai-</hi><lb/>
res/ &#x017F;o in <hi rendition="#aq">Acro&#x017F;tichen</hi> <note place="foot" n="a)">Eine Art Ver&#x017F;e/ da &#x017F;ich ieder von einem &#x017F;onder-<lb/>
lichen Buch&#x017F;taben eines Worts anhebet/<lb/>
&#x017F;o man die Seite herunter vom Anfange der<lb/>
Zeilen ausfu&#x0364;hren will.</note> be&#x017F;tunde umgeben; die&#x017F;e<lb/><hi rendition="#aq">rangire</hi>ten &#x017F;ich allemahl vor &#x017F;ein Gezelt/ und hilten<lb/>
Reihenwei&#x017F;e Wache. Der Angeber die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Miliz,</hi><lb/>
und der &#x017F;ie vor die&#x017F;em &#x017F;ehr in Gang gebracht/ hie&#x017F;&#x017F;e<lb/><hi rendition="#aq">Rabanus.</hi> <note place="foot" n="b)">Ertzbi&#x017F;choff zu<lb/>
Mayntz.</note> Sie waren aber &#x017F;ehr &#x017F;chwer in Ord-<lb/>
nung zu bringen/ denn &#x017F;ie offt wider ihren Obri&#x017F;ten<lb/><hi rendition="#aq">revolti</hi>reten/ und ihm gro&#x017F;&#x017F;e Mu&#x0364;he macheten/ zu-<lb/>
mahl/ wenn er ihre Reihen wolte verdoppeln und<lb/>
eine <hi rendition="#aq">Bataillon</hi> daraus machen/ die man <hi rendition="#aq">Penta-<lb/>
cro&#x017F;tiche</hi> <note place="foot" n="c)">Wenn man in iedem Ver&#x017F;e fu&#x0364;nff<lb/>
mahl den Buch&#x017F;taben <hi rendition="#aq">repeti</hi>ret/ der im An-<lb/>
fange der Zeile i&#x017F;t.</note> nennete. Auch hatte er eine <hi rendition="#aq">Compa-<lb/>
gnie Anagrammata.</hi> <note place="foot" n="d)">Wenn man durch<lb/>
Ver&#x017F;etzung der Buch&#x017F;taben eines Namens<lb/>
etwas anders heraus bringet.</note> Jhr <hi rendition="#aq">Capitain</hi> hieß <hi rendition="#aq">Billon,</hi><lb/>
und der <hi rendition="#aq">Lieutenant Douet,</hi> <note place="foot" n="e)">Die&#x017F;e beyde<lb/>
haben gantze Bu&#x0364;cher voll <hi rendition="#aq">Anagrammata</hi><lb/>
ge&#x017F;chrieben.</note> welche daß gantze<lb/>
Reich der <hi rendition="#aq">Grammatic</hi> durch&#x017F;to&#x0364;hret/ ohne daß &#x017F;ie<lb/>
was rechts ha&#x0364;tten angetroffen.</p><lb/>
        <p>Endlich &#x017F;ahe man vor die&#x017F;em Printzen das Haupt-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Panir</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[182/0202] Krieg der Eloquenz andre Printzen nur Falconetten, Feldſchlangen/ und dergleichen fuͤhren. Vor allen dieſen Troupen marchirete der Printz Galimatias, von ſeiner Compagnie Mousquetai- res/ ſo in Acroſtichen a) beſtunde umgeben; dieſe rangireten ſich allemahl vor ſein Gezelt/ und hilten Reihenweiſe Wache. Der Angeber dieſer Miliz, und der ſie vor dieſem ſehr in Gang gebracht/ hieſſe Rabanus. b) Sie waren aber ſehr ſchwer in Ord- nung zu bringen/ denn ſie offt wider ihren Obriſten revoltireten/ und ihm groſſe Muͤhe macheten/ zu- mahl/ wenn er ihre Reihen wolte verdoppeln und eine Bataillon daraus machen/ die man Penta- croſtiche c) nennete. Auch hatte er eine Compa- gnie Anagrammata. d) Jhr Capitain hieß Billon, und der Lieutenant Douet, e) welche daß gantze Reich der Grammatic durchſtoͤhret/ ohne daß ſie was rechts haͤtten angetroffen. Endlich ſahe man vor dieſem Printzen das Haupt- Panir a) Eine Art Verſe/ da ſich ieder von einem ſonder- lichen Buchſtaben eines Worts anhebet/ ſo man die Seite herunter vom Anfange der Zeilen ausfuͤhren will. b) Ertzbiſchoff zu Mayntz. c) Wenn man in iedem Verſe fuͤnff mahl den Buchſtaben repetiret/ der im An- fange der Zeile iſt. d) Wenn man durch Verſetzung der Buchſtaben eines Namens etwas anders heraus bringet. e) Dieſe beyde haben gantze Buͤcher voll Anagrammata geſchrieben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Diese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/202
Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/202>, abgerufen am 22.12.2024.