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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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Naudaeanische
sten Pio secundo und Paulo secundo geliebet; und
hat Faernus sein Leben beschrieben. p 73.

* Das Buch/ so den Titul hat: Cyclopaedia An-
ticlaudiani, seu de Officio viri bonilibri IX. Heroi-
co carmine conscripti,
und zu Antvverpen im Jahr
1611. gedruckt/ ist durch einen Engländer/ Namens
Alanus, gemacht/ wie denn auch selbiger einander
Buch verfertiget/ so man in Bibliothecken findet/
und tituliret wird: De planctu naturae adversus
Sodomitas. p.
76.

* Cyriacus Strozza war ein Patricius von Flo-
renz,
welcher im Jahr 1504. gebohren wurde. Er
war einer von den vornehmsten Gelehrten in Jta-
lien/ sonderlich im Griechischen. Er hat Supple-
menta
denen Oeconomicis des Aristotelis angefü-
get. Er ist niemahls verheyrathet gewesen; al-
lein er hat zwey natürliche Kinder gezeuget. Er
docirete die Philosophie und das Griechische zu
Bologne und zu Pisa im Jahr 1565.

* Von der Divinatione morientium setzet Nau-
daeus
folgendes: Es seynd viel Leute welche gläu-
ben/ daß die Krancken/ so nun im Abdrücken seyn/ öf-
ters weissagen. Viele Autores haben davon ge-
schrieben. Aber im Fall/ daß sie weissagen/ wie
man spricht/ so halte ich davor/ daß solches aus einer
natürlichen Krafft geschehe/ und darunter eben kein
Wunder enthalten/ weil der Geist des Menschen/
indem er anhebet/ sich von der Materie los zu wickeln/
viel subtiler wird. Jedoch ist diese Quaestion sehr
metaphysisch/ de qua vid. Jul-Caes. Scalig. adversus
Cardanum 307. num. 34. Gregor. Pont. in suis Dia-

log.

Naudæaniſche
ſten Pio ſecundo und Paulo ſecundo geliebet; und
hat Faernus ſein Leben beſchrieben. p 73.

* Das Buch/ ſo den Titul hat: Cyclopædia An-
ticlaudiani, ſeu de Officio viri bonilibri IX. Heroi-
co carmine conſcripti,
und zu Antvverpen im Jahr
1611. gedruckt/ iſt durch einen Englaͤnder/ Namens
Alanus, gemacht/ wie denn auch ſelbiger einander
Buch verfertiget/ ſo man in Bibliothecken findet/
und tituliret wird: De planctu naturæ adverſus
Sodomitas. p.
76.

* Cyriacus Strozza war ein Patricius von Flo-
renz,
welcher im Jahr 1504. gebohren wurde. Er
war einer von den vornehmſten Gelehrten in Jta-
lien/ ſonderlich im Griechiſchen. Er hat Supple-
menta
denen Oeconomicis des Ariſtotelis angefuͤ-
get. Er iſt niemahls verheyrathet geweſen; al-
lein er hat zwey natuͤrliche Kinder gezeuget. Er
docirete die Philoſophie und das Griechiſche zu
Bologne und zu Piſa im Jahr 1565.

* Von der Divinatione morientium ſetzet Nau-
dæus
folgendes: Es ſeynd viel Leute welche glaͤu-
ben/ daß die Krancken/ ſo nun im Abdruͤcken ſeyn/ oͤf-
ters weiſſagen. Viele Autores haben davon ge-
ſchrieben. Aber im Fall/ daß ſie weiſſagen/ wie
man ſpricht/ ſo halte ich davor/ daß ſolches aus einer
natuͤrlichen Krafft geſchehe/ und darunter eben kein
Wunder enthalten/ weil der Geiſt des Menſchen/
indem er anhebet/ ſich von der Materie los zu wickeln/
viel ſubtiler wird. Jedoch iſt dieſe Quæſtion ſehr
metaphyſiſch/ de qua vid. Jul-Cæſ. Scalig. adverſus
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[228/0248] Naudæaniſche ſten Pio ſecundo und Paulo ſecundo geliebet; und hat Faernus ſein Leben beſchrieben. p 73. * Das Buch/ ſo den Titul hat: Cyclopædia An- ticlaudiani, ſeu de Officio viri bonilibri IX. Heroi- co carmine conſcripti, und zu Antvverpen im Jahr 1611. gedruckt/ iſt durch einen Englaͤnder/ Namens Alanus, gemacht/ wie denn auch ſelbiger einander Buch verfertiget/ ſo man in Bibliothecken findet/ und tituliret wird: De planctu naturæ adverſus Sodomitas. p. 76. * Cyriacus Strozza war ein Patricius von Flo- renz, welcher im Jahr 1504. gebohren wurde. Er war einer von den vornehmſten Gelehrten in Jta- lien/ ſonderlich im Griechiſchen. Er hat Supple- menta denen Oeconomicis des Ariſtotelis angefuͤ- get. Er iſt niemahls verheyrathet geweſen; al- lein er hat zwey natuͤrliche Kinder gezeuget. Er docirete die Philoſophie und das Griechiſche zu Bologne und zu Piſa im Jahr 1565. * Von der Divinatione morientium ſetzet Nau- dæus folgendes: Es ſeynd viel Leute welche glaͤu- ben/ daß die Krancken/ ſo nun im Abdruͤcken ſeyn/ oͤf- ters weiſſagen. Viele Autores haben davon ge- ſchrieben. Aber im Fall/ daß ſie weiſſagen/ wie man ſpricht/ ſo halte ich davor/ daß ſolches aus einer natuͤrlichen Krafft geſchehe/ und darunter eben kein Wunder enthalten/ weil der Geiſt des Menſchen/ indem er anhebet/ ſich von der Materie los zu wickeln/ viel ſubtiler wird. Jedoch iſt dieſe Quæſtion ſehr metaphyſiſch/ de qua vid. Jul-Cæſ. Scalig. adverſus Cardanum 307. num. 34. Gregor. Pont. in ſuis Dia- log.

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/248>, abgerufen am 22.12.2024.