Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.des Königreichs Franckreich. Seinigen fliehen: Er suchet vergeblich/ sie zu be-wegen/ Stand zu halten: Ruffet alle seine heydni- schen Götter umsonst an/ endlich erinnert ihn Au- relianus an seiner Gemahlin GOtt/ da fasset er Hoffnung/ und schreyet: JEsu/ GOtt der Christen/ wo du itzo mir den Sieg giebst/ so bekenne ich/ daß du ein allmächtiger GOtt bist/ und thue das Gelübde/ allen andern Göttern zu entsagen/ um sonst keinen/ als dich alleine anzubethen. Alsofort wendet sich das Glück des Treffens: Die Seinigen erholen sich/ und er schläget die Feinde aufs Haupt/ so daß die Könige der Allemannen und Schwaben auf der Wahlstadt getödtet werden. p. 104. Clodoveus bedienet sich seines Sieges/ gehet ü- man C
des Koͤnigreichs Franckreich. Seinigen fliehen: Er ſuchet vergeblich/ ſie zu be-wegen/ Stand zu halten: Ruffet alle ſeine heydni- ſchen Goͤtter umſonſt an/ endlich erinnert ihn Au- relianus an ſeiner Gemahlin GOtt/ da faſſet er Hoffnung/ und ſchreyet: JEſu/ GOtt der Chriſten/ wo du itzo mir den Sieg giebſt/ ſo bekenne ich/ daß du ein allmaͤchtiger GOtt biſt/ und thue das Geluͤbde/ allen andern Goͤttern zu entſagen/ um ſonſt keinen/ als dich alleine anzubethen. Alſofort wendet ſich das Gluͤck des Treffens: Die Seinigen erholen ſich/ und er ſchlaͤget die Feinde aufs Haupt/ ſo daß die Koͤnige der Allemannen und Schwaben auf der Wahlſtadt getoͤdtet werden. p. 104. Clodoveus bedienet ſich ſeines Sieges/ gehet uͤ- man C
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des Koͤnigreichs Franckreich.
Seinigen fliehen: Er ſuchet vergeblich/ ſie zu be-
wegen/ Stand zu halten: Ruffet alle ſeine heydni-
ſchen Goͤtter umſonſt an/ endlich erinnert ihn Au-
relianus an ſeiner Gemahlin GOtt/ da faſſet er
Hoffnung/ und ſchreyet: JEſu/ GOtt der
Chriſten/ wo du itzo mir den Sieg giebſt/ ſo
bekenne ich/ daß du ein allmaͤchtiger GOtt
biſt/ und thue das Geluͤbde/ allen andern
Goͤttern zu entſagen/ um ſonſt keinen/ als
dich alleine anzubethen. Alſofort wendet ſich
das Gluͤck des Treffens: Die Seinigen erholen ſich/
und er ſchlaͤget die Feinde aufs Haupt/ ſo daß die
Koͤnige der Allemannen und Schwaben auf der
Wahlſtadt getoͤdtet werden. p. 104.
Clodoveus bedienet ſich ſeines Sieges/ gehet uͤ-
ber den Rhein/ durchſtreichet die Laͤnder der Alle-
mannen und Schwaben/ bringet ſie unter ſich/ und
leget beyden Nationen einen Tribut auf. Begiebt
ſich nach Rheims/ und laͤßt ſich allda von Sanct Re-
migio nebſt einer groſſen Anzahl vornehmer Her-
ren und anderer von ſeiner Armée unter herrlichen
Solennien taufen. p. 107. Solches geſchiehet am
Weyhnachts-Feſte/ und werden zugleich auch Koͤ-
nig Clodovei beyde Schweſtern/ Alboflede und
Lantilde, mit ihm getauft. Jndem nun vom Vol-
cke bey ſolcher ſolennen Handlung ein groſſer Zu-
lauff/ ſo koͤmmt/ wie Hincmarus, hernachmahliger
Ertz-Biſchoff zu Rheims/ behaupten will/ ein En-
gel in Geſtalt einer Taube mitten in die Verſamm-
lung geflogen/ und bringet eine Phiole, oder Glas
mit einem engen Halſe/ voll wohlriechendes Oel/ ſo
man
C
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