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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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des Königreichs Franckreich.
spat/ indem er spüret/ daß man ihn hintergangen.
p. 167. Die drey Königlichen Brüder Clodo-
mir, Childebert,
und Clotarius, bekriegen ihn/
schlagen seine Armee; und ob er schon fliehet/ so le-
gen ihm doch seine eigene Bediente Fesseln an/ und
liefern ihn König Clodomirn, welcher denselben
samt seiner Gemahlin und Kindern auf ein
Schloß nahe bey Orleans läßt gefangen setzen.
p. 169.

Godomar, Königes Sigismundi Bruder/ ziehet
den Rest von Sigismunds Armee zusammen/ ver-
stärcket selbige/ und nimmt viel Städte in Bur-
gundien weg. Clodomir wil nicht einem andern
den Nutzen von seinem Siege gönnen/ ziehet also
mit seinem Heere fort/ Godomarn aufzusuchen.
Vorhero aber läßt er/ ohnerachtet der von dem
Abt von S. Mesmin geschehenen Warnung/ Kö-
nig Sigismundo, wie auch seiner Gemahlin/ die
an Printz Siegerichs Tode schuld gewesen/ und ih-
ren Kindern die Köpfe herunter schlagen: Da denn
Sigismund gantz beständig und geduldig sich bey
Empfang des Urthels bezeiget und bekennet/ daß
er solche Züchtigung GOttes wegen seines unschul-
dig ermordeten Printzen verdienet. p. 170.

Clodomir rücket nebst Thierry, dem Könige in
Austrasien auf Godomarn los. Thierry handelt
an ihm arglistig/ läßt ihn den flüchtigen Burgundi-
ern alleine nachsetzen. Diese wenden sich/ umrin-
gen Clodomirn, schlagen ihm das Haupt ab/ stecken
es auf eine Lantzen/ damit es von der Frantzöischen
Armee könne gesehen werden. Diese mehr dadurch

erbit-
D

des Koͤnigreichs Franckreich.
ſpat/ indem er ſpuͤret/ daß man ihn hintergangen.
p. 167. Die drey Koͤniglichen Bruͤder Clodo-
mir, Childebert,
und Clotarius, bekriegen ihn/
ſchlagen ſeine Armée; und ob er ſchon fliehet/ ſo le-
gen ihm doch ſeine eigene Bediente Feſſeln an/ und
liefern ihn Koͤnig Clodomirn, welcher denſelben
ſamt ſeiner Gemahlin und Kindern auf ein
Schloß nahe bey Orleans laͤßt gefangen ſetzen.
p. 169.

Godomar, Koͤniges Sigismundi Bruder/ ziehet
den Reſt von Sigismunds Armée zuſammen/ ver-
ſtaͤrcket ſelbige/ und nimmt viel Staͤdte in Bur-
gundien weg. Clodomir wil nicht einem andern
den Nutzen von ſeinem Siege goͤnnen/ ziehet alſo
mit ſeinem Heere fort/ Godomarn aufzuſuchen.
Vorhero aber laͤßt er/ ohnerachtet der von dem
Abt von S. Mesmin geſchehenen Warnung/ Koͤ-
nig Sigismundo, wie auch ſeiner Gemahlin/ die
an Printz Siegerichs Tode ſchuld geweſen/ und ih-
ren Kindern die Koͤpfe herunter ſchlagen: Da denn
Sigismund gantz beſtaͤndig und geduldig ſich bey
Empfang des Urthels bezeiget und bekennet/ daß
er ſolche Zuͤchtigung GOttes wegen ſeines unſchul-
dig ermordeten Printzen verdienet. p. 170.

Clodomir ruͤcket nebſt Thierry, dem Koͤnige in
Auſtraſien auf Godomarn los. Thierry handelt
an ihm argliſtig/ laͤßt ihn den fluͤchtigen Burgundi-
ern alleine nachſetzen. Dieſe wenden ſich/ umrin-
gen Clodomirn, ſchlagen ihm das Haupt ab/ ſtecken
es auf eine Lantzen/ damit es von der Frantzoͤiſchen
Armée koͤnne geſehen werden. Dieſe mehr dadurch

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[49/0069] des Koͤnigreichs Franckreich. ſpat/ indem er ſpuͤret/ daß man ihn hintergangen. p. 167. Die drey Koͤniglichen Bruͤder Clodo- mir, Childebert, und Clotarius, bekriegen ihn/ ſchlagen ſeine Armée; und ob er ſchon fliehet/ ſo le- gen ihm doch ſeine eigene Bediente Feſſeln an/ und liefern ihn Koͤnig Clodomirn, welcher denſelben ſamt ſeiner Gemahlin und Kindern auf ein Schloß nahe bey Orleans laͤßt gefangen ſetzen. p. 169. Godomar, Koͤniges Sigismundi Bruder/ ziehet den Reſt von Sigismunds Armée zuſammen/ ver- ſtaͤrcket ſelbige/ und nimmt viel Staͤdte in Bur- gundien weg. Clodomir wil nicht einem andern den Nutzen von ſeinem Siege goͤnnen/ ziehet alſo mit ſeinem Heere fort/ Godomarn aufzuſuchen. Vorhero aber laͤßt er/ ohnerachtet der von dem Abt von S. Mesmin geſchehenen Warnung/ Koͤ- nig Sigismundo, wie auch ſeiner Gemahlin/ die an Printz Siegerichs Tode ſchuld geweſen/ und ih- ren Kindern die Koͤpfe herunter ſchlagen: Da denn Sigismund gantz beſtaͤndig und geduldig ſich bey Empfang des Urthels bezeiget und bekennet/ daß er ſolche Zuͤchtigung GOttes wegen ſeines unſchul- dig ermordeten Printzen verdienet. p. 170. Clodomir ruͤcket nebſt Thierry, dem Koͤnige in Auſtraſien auf Godomarn los. Thierry handelt an ihm argliſtig/ laͤßt ihn den fluͤchtigen Burgundi- ern alleine nachſetzen. Dieſe wenden ſich/ umrin- gen Clodomirn, ſchlagen ihm das Haupt ab/ ſtecken es auf eine Lantzen/ damit es von der Frantzoͤiſchen Armée koͤnne geſehen werden. Dieſe mehr dadurch erbit- D

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/69>, abgerufen am 22.12.2024.