Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite

Denckwürdigkeiten
erbittert als verzagt gemacht/ setzen hitzig in die
Burgundier hinein/ metzeln viele Regimenter nie-
der/ und zerstreuen den Rest von Gondemars sei-
nem Heere. p. 172.

Ein Theil von Burgund kömmt darauf in der
Frantzosen ihre Gewalt. Theodorico, König in J-
talien/ kömmt von der andern Seiten/ und nimmt
auch einige seinem Lande am nähesten gelegene
Städte davon weg.

Gundiocha, König Clodomirs hinterlassene Wit-
we/ suchet Schutz bey ihres verstorbenen Gemahls
Bruder/ Clotario: Dieser verliebt sich in sie/ und
ohnerachtet er bereits viele Gemahlinnen hat/ so
läßt er sich diese auch noch beylegen. p. 173.

Clotilde nimmt Clodomirs hinterlassene Prin-
tzen zu sich. Thierry König von Austrasien bekrie-
get mit Beystand seines Halb-Bruders/ Königs
Clotarii den Thüringischen König Hermenfried,
schläget ihn. p. 174. Hermenfried schwimmet durch
die Unstrut/ damit er nicht den Siegern in die Hän-
de falle. Die Frantzosen setzen denen Thürin-
gern heftig nach. Clotarius kömmt in Hermen-
frieds
Pallast: Findet allda die Printzeßin Rade-
gonde, Bertharii
Tochter. Verliebt sich in sie.
Nimmt selbige stat aller andern Beuthe/ und läßt
Thierry das gantze Königreich Thüringen/ dieses
geschiehet ums Jahr Christi 530. Thierry, in der
Meynung/ Clotarius möchte doch dereinst seinen
Antheil an Thüringen fodern/ weil er ihme solches
helffen einnehmen/ trachtet dahin/ diesen seinen
Bruder ermorden zu lassen. Er läßt ihn also

freund-

Denckwuͤrdigkeiten
erbittert als verzagt gemacht/ ſetzen hitzig in die
Burgundier hinein/ metzeln viele Regimenter nie-
der/ und zerſtreuen den Reſt von Gondemars ſei-
nem Heere. p. 172.

Ein Theil von Burgund koͤmmt darauf in der
Frantzoſen ihre Gewalt. Theodorico, Koͤnig in J-
talien/ koͤmmt von der andern Seiten/ und nimmt
auch einige ſeinem Lande am naͤheſten gelegene
Staͤdte davon weg.

Gundiocha, Koͤnig Clodomirs hinterlaſſene Wit-
we/ ſuchet Schutz bey ihres verſtorbenen Gemahls
Bruder/ Clotario: Dieſer verliebt ſich in ſie/ und
ohnerachtet er bereits viele Gemahlinnen hat/ ſo
laͤßt er ſich dieſe auch noch beylegen. p. 173.

Clotilde nimmt Clodomirs hinterlaſſene Prin-
tzen zu ſich. Thierry Koͤnig von Auſtraſien bekrie-
get mit Beyſtand ſeines Halb-Bruders/ Koͤnigs
Clotarii den Thuͤringiſchen Koͤnig Hermenfried,
ſchlaͤget ihn. p. 174. Hermenfried ſchwimmet durch
die Unſtrut/ damit er nicht den Siegern in die Haͤn-
de falle. Die Frantzoſen ſetzen denen Thuͤrin-
gern heftig nach. Clotarius koͤmmt in Hermen-
frieds
Pallaſt: Findet allda die Printzeßin Rade-
gonde, Bertharii
Tochter. Verliebt ſich in ſie.
Nimmt ſelbige ſtat aller andern Beuthe/ und laͤßt
Thierry das gantze Koͤnigreich Thuͤringen/ dieſes
geſchiehet ums Jahr Chriſti 530. Thierry, in der
Meynung/ Clotarius moͤchte doch dereinſt ſeinen
Antheil an Thuͤringen fodern/ weil er ihme ſolches
helffen einnehmen/ trachtet dahin/ dieſen ſeinen
Bruder ermorden zu laſſen. Er laͤßt ihn alſo

freund-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0070" n="50"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Denckwu&#x0364;rdigkeiten</hi></fw><lb/>
erbittert als verzagt gemacht/ &#x017F;etzen hitzig in die<lb/>
Burgundier hinein/ metzeln viele Regimenter nie-<lb/>
der/ und zer&#x017F;treuen den Re&#x017F;t von <hi rendition="#aq">Gondemars</hi> &#x017F;ei-<lb/>
nem Heere. <hi rendition="#aq">p.</hi> 172.</p><lb/>
            <p>Ein Theil von <hi rendition="#aq">Burgund</hi> ko&#x0364;mmt darauf in der<lb/>
Frantzo&#x017F;en ihre Gewalt. <hi rendition="#aq">Theodorico,</hi> Ko&#x0364;nig in J-<lb/>
talien/ ko&#x0364;mmt von der andern Seiten/ und nimmt<lb/>
auch einige &#x017F;einem Lande am na&#x0364;he&#x017F;ten gelegene<lb/>
Sta&#x0364;dte davon weg.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Gundiocha,</hi> Ko&#x0364;nig <hi rendition="#aq">Clodomirs</hi> hinterla&#x017F;&#x017F;ene Wit-<lb/>
we/ &#x017F;uchet Schutz bey ihres ver&#x017F;torbenen Gemahls<lb/>
Bruder/ <hi rendition="#aq">Clotario:</hi> Die&#x017F;er verliebt &#x017F;ich in &#x017F;ie/ und<lb/>
ohnerachtet er bereits viele Gemahlinnen hat/ &#x017F;o<lb/>
la&#x0364;ßt er &#x017F;ich die&#x017F;e auch noch beylegen. <hi rendition="#aq">p.</hi> 173.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Clotilde</hi> nimmt <hi rendition="#aq">Clodomirs</hi> hinterla&#x017F;&#x017F;ene Prin-<lb/>
tzen zu &#x017F;ich. <hi rendition="#aq">Thierry</hi> Ko&#x0364;nig von <hi rendition="#aq">Au&#x017F;tra&#x017F;ien</hi> bekrie-<lb/>
get mit Bey&#x017F;tand &#x017F;eines Halb-Bruders/ Ko&#x0364;nigs<lb/><hi rendition="#aq">Clotarii</hi> den Thu&#x0364;ringi&#x017F;chen Ko&#x0364;nig <hi rendition="#aq">Hermenfried,</hi><lb/>
&#x017F;chla&#x0364;get ihn. <hi rendition="#aq">p. 174. Hermenfried</hi> &#x017F;chwimmet durch<lb/>
die Un&#x017F;trut/ damit er nicht den Siegern in die Ha&#x0364;n-<lb/>
de falle. Die Frantzo&#x017F;en &#x017F;etzen denen Thu&#x0364;rin-<lb/>
gern heftig nach. <hi rendition="#aq">Clotarius</hi> ko&#x0364;mmt in <hi rendition="#aq">Hermen-<lb/>
frieds</hi> Palla&#x017F;t: Findet allda die Printzeßin <hi rendition="#aq">Rade-<lb/>
gonde, Bertharii</hi> Tochter. Verliebt &#x017F;ich in &#x017F;ie.<lb/>
Nimmt &#x017F;elbige &#x017F;tat aller andern Beuthe/ und la&#x0364;ßt<lb/><hi rendition="#aq">Thierry</hi> das gantze Ko&#x0364;nigreich Thu&#x0364;ringen/ die&#x017F;es<lb/>
ge&#x017F;chiehet ums Jahr Chri&#x017F;ti 530. <hi rendition="#aq">Thierry,</hi> in der<lb/>
Meynung/ <hi rendition="#aq">Clotarius</hi> mo&#x0364;chte doch derein&#x017F;t &#x017F;einen<lb/>
Antheil an Thu&#x0364;ringen fodern/ weil er ihme &#x017F;olches<lb/>
helffen einnehmen/ trachtet dahin/ die&#x017F;en &#x017F;einen<lb/>
Bruder ermorden zu la&#x017F;&#x017F;en. Er la&#x0364;ßt ihn al&#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">freund-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[50/0070] Denckwuͤrdigkeiten erbittert als verzagt gemacht/ ſetzen hitzig in die Burgundier hinein/ metzeln viele Regimenter nie- der/ und zerſtreuen den Reſt von Gondemars ſei- nem Heere. p. 172. Ein Theil von Burgund koͤmmt darauf in der Frantzoſen ihre Gewalt. Theodorico, Koͤnig in J- talien/ koͤmmt von der andern Seiten/ und nimmt auch einige ſeinem Lande am naͤheſten gelegene Staͤdte davon weg. Gundiocha, Koͤnig Clodomirs hinterlaſſene Wit- we/ ſuchet Schutz bey ihres verſtorbenen Gemahls Bruder/ Clotario: Dieſer verliebt ſich in ſie/ und ohnerachtet er bereits viele Gemahlinnen hat/ ſo laͤßt er ſich dieſe auch noch beylegen. p. 173. Clotilde nimmt Clodomirs hinterlaſſene Prin- tzen zu ſich. Thierry Koͤnig von Auſtraſien bekrie- get mit Beyſtand ſeines Halb-Bruders/ Koͤnigs Clotarii den Thuͤringiſchen Koͤnig Hermenfried, ſchlaͤget ihn. p. 174. Hermenfried ſchwimmet durch die Unſtrut/ damit er nicht den Siegern in die Haͤn- de falle. Die Frantzoſen ſetzen denen Thuͤrin- gern heftig nach. Clotarius koͤmmt in Hermen- frieds Pallaſt: Findet allda die Printzeßin Rade- gonde, Bertharii Tochter. Verliebt ſich in ſie. Nimmt ſelbige ſtat aller andern Beuthe/ und laͤßt Thierry das gantze Koͤnigreich Thuͤringen/ dieſes geſchiehet ums Jahr Chriſti 530. Thierry, in der Meynung/ Clotarius moͤchte doch dereinſt ſeinen Antheil an Thuͤringen fodern/ weil er ihme ſolches helffen einnehmen/ trachtet dahin/ dieſen ſeinen Bruder ermorden zu laſſen. Er laͤßt ihn alſo freund-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Diese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/70
Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/70>, abgerufen am 09.11.2024.