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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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des Königreichs Franckreich.
chen: Allein der Mörder wird wieder von Eberulfi
Bedienten umgebracht. p. 114.

Gondebald, so sich zum Könige aufgeworffen/
nimmt in unterschiedenen Städten die Huldigung
ein. Gontran bringt eine starcke Armee wider
ihn auf: Gondebald wird in Comminges belagert/
durch seine eigene Freunde verrathen/ und von einem
Hügel herab gestürtzet/ hernach mit einemgrossen
Steine vollends todt geworffen. p. 127. Mom-
mol,
welcher mit zu seinem Untergange geholffen/
wird wieder erstochen. p. 129. Und ein Bischoff/ Sa-
gittarius
Namens/ der gleichfalls in demselbigen
Complot gewesen/ muß durch einen Säbel-Streich
den Kopf zurücke lassen. Fredegonde schicket in
Geheim nach Gondebalden und läßt ihn nach Paris
einladen/ mit Versprechung/ sich daselbst an ihm zu
vermählen. Allein/ wie ihr Abgeschickter nach
Toulouse kömmt/ so erfähret er/ daß Gondebald
nicht mehr am Leben sey.

Gontran beseufftzet in Fredegondens Gegenwart
seiner beyden jungen Vettern Clodovei und Mero-
vei
Tod; welche diese tyrannische Königin lassen
umbringen. Er wil gerne wissen/ wo ihre Cörper
hingekommen/ damit er sie ehrlich zur Erden könte
bestatten lassen. Es giebt sich ein Fischer an/ wel-
cher saget/ daß/ nachdem auf Fredegondens Be-
fehl
Clodovei Cörper in die Marne geschmis-
sen/ er ihn wenig Tage darauf in seinem Fisch-
Netze hätte gefunden/ und weil er ihn an sei-
nen langen Haaren gekannt/ hätte er ihn
auf die Schultern genommen/ und an den

Strand

des Koͤnigreichs Franckreich.
chen: Allein der Moͤrder wird wieder von Eberulfi
Bedienten umgebracht. p. 114.

Gondebald, ſo ſich zum Koͤnige aufgeworffen/
nimmt in unterſchiedenen Staͤdten die Huldigung
ein. Gontran bringt eine ſtarcke Armée wider
ihn auf: Gondebald wird in Comminges belagert/
durch ſeine eigene Freunde verrathen/ und von einem
Huͤgel herab geſtuͤrtzet/ hernach mit einemgroſſen
Steine vollends todt geworffen. p. 127. Mom-
mol,
welcher mit zu ſeinem Untergange geholffen/
wird wieder erſtochen. p. 129. Und ein Biſchoff/ Sa-
gittarius
Namens/ der gleichfalls in demſelbigen
Complot geweſen/ muß durch einen Saͤbel-Streich
den Kopf zuruͤcke laſſen. Fredegonde ſchicket in
Geheim nach Gondebalden und laͤßt ihn nach Paris
einladen/ mit Verſprechung/ ſich daſelbſt an ihm zu
vermaͤhlen. Allein/ wie ihr Abgeſchickter nach
Toulouſe koͤmmt/ ſo erfaͤhret er/ daß Gondebald
nicht mehr am Leben ſey.

Gontran beſeufftzet in Fredegondens Gegenwart
ſeiner beyden jungen Vettern Clodovei und Mero-
vei
Tod; welche dieſe tyranniſche Koͤnigin laſſen
umbringen. Er wil gerne wiſſen/ wo ihre Coͤrper
hingekommen/ damit er ſie ehrlich zur Erden koͤnte
beſtatten laſſen. Es giebt ſich ein Fiſcher an/ wel-
cher ſaget/ daß/ nachdem auf Fredegondens Be-
fehl
Clodovei Coͤrper in die Marne geſchmiſ-
ſen/ er ihn wenig Tage daꝛauf in ſeinem Fiſch-
Netze haͤtte gefunden/ und weil er ihn an ſei-
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Strand
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[79/0099] des Koͤnigreichs Franckreich. chen: Allein der Moͤrder wird wieder von Eberulfi Bedienten umgebracht. p. 114. Gondebald, ſo ſich zum Koͤnige aufgeworffen/ nimmt in unterſchiedenen Staͤdten die Huldigung ein. Gontran bringt eine ſtarcke Armée wider ihn auf: Gondebald wird in Comminges belagert/ durch ſeine eigene Freunde verrathen/ und von einem Huͤgel herab geſtuͤrtzet/ hernach mit einemgroſſen Steine vollends todt geworffen. p. 127. Mom- mol, welcher mit zu ſeinem Untergange geholffen/ wird wieder erſtochen. p. 129. Und ein Biſchoff/ Sa- gittarius Namens/ der gleichfalls in demſelbigen Complot geweſen/ muß durch einen Saͤbel-Streich den Kopf zuruͤcke laſſen. Fredegonde ſchicket in Geheim nach Gondebalden und laͤßt ihn nach Paris einladen/ mit Verſprechung/ ſich daſelbſt an ihm zu vermaͤhlen. Allein/ wie ihr Abgeſchickter nach Toulouſe koͤmmt/ ſo erfaͤhret er/ daß Gondebald nicht mehr am Leben ſey. Gontran beſeufftzet in Fredegondens Gegenwart ſeiner beyden jungen Vettern Clodovei und Mero- vei Tod; welche dieſe tyranniſche Koͤnigin laſſen umbringen. Er wil gerne wiſſen/ wo ihre Coͤrper hingekommen/ damit er ſie ehrlich zur Erden koͤnte beſtatten laſſen. Es giebt ſich ein Fiſcher an/ wel- cher ſaget/ daß/ nachdem auf Fredegondens Be- fehl Clodovei Coͤrper in die Marne geſchmiſ- ſen/ er ihn wenig Tage daꝛauf in ſeinem Fiſch- Netze haͤtte gefunden/ und weil er ihn an ſei- nen langen Haaren gekannt/ haͤtte er ihn auf die Schultern genommen/ und an den Strand

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/99>, abgerufen am 22.12.2024.