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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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des August. Marc. Anton. und Lepidus.
Er ist freygebig gegen gelehrte Leute und Künstler
p. 71. leidet nicht gerne/ daß man etwas von ihm
schreibet/ wenn es nicht ein Mann ist/ der den Wer-
cke gewachsen.

Das 3. Cap. Augustus ist biß auf den Aber-
glauben religiös p. 71. fürchtet sich über die massen
vor den Donner/ weil einsten der Strahl einen
Sclaven erschlagen/ der ihm die Fackel vorträget
p. 72. bauet dem donnrenden Jupiter beym Ein-
gange des Capitolii einen Tempel; hält viel auff
Träume; wenn man ihm beym Anziehen den lin-
cken Schu zu erst reichet/ nimmt ers vor ein übel Zei-
chen an. Jst strenge in der Rache p. 74. Als er
einst wider Ubelthäter ein hartes Urthel spricht/
schickt ihm Mecaenas einen Zettul/ darauf stehet:
Mache dich vom Richtstuhl herunter/ du
Hencker.
Ob nun wohl dieser Verweiß sehr
hart/ steiget doch Augustus von Tribunal, und
dancket seinem Freunde wegen seines Eyfers seine
gantze Lebenszeit p. 75. Er wird darauf gantz leutsee-
lig und gelinde. Nach des Antonii Tode vergie-
bet er allen/ die dessen Partie gehalten. Schreibet
dem Tiberio, der ihn zur Rache anmahnet: Ge-
bet nicht/ mein geliebter
Tiberii, der Hitze eu-
rer Jugend und euren Regungen so viel Frey-
heit/ als man ihnen zulassen kan; und dencket
dahin/ daß es Glücks genug sey/ daß man uns
nichts übels thun könne/ ohne euch darum zu
bekümmern/ was man uns übels saget
p. 76.
Er leidet nicht/ daß man ihm zu Ehren Tempel baue.

Das 4. Cap. Augustus will den Nahmen Di-
ctator
durchaus nicht annehmen. Vielweniger

sich
P 3

des Auguſt. Marc. Anton. und Lepidus.
Er iſt freygebig gegen gelehrte Leute und Kuͤnſtler
p. 71. leidet nicht gerne/ daß man etwas von ihm
ſchreibet/ wenn es nicht ein Mann iſt/ der den Wer-
cke gewachſen.

Das 3. Cap. Auguſtus iſt biß auf den Aber-
glauben religioͤs p. 71. fuͤrchtet ſich uͤber die maſſen
vor den Donner/ weil einſten der Strahl einen
Sclaven erſchlagen/ der ihm die Fackel vortraͤget
p. 72. bauet dem donnrenden Jupiter beym Ein-
gange des Capitolii einen Tempel; haͤlt viel auff
Traͤume; wenn man ihm beym Anziehen den lin-
cken Schu zu erſt reichet/ nim̃t ers vor ein uͤbel Zei-
chen an. Jſt ſtrenge in der Rache p. 74. Als er
einſt wider Ubelthaͤter ein hartes Urthel ſpricht/
ſchickt ihm Mecænas einen Zettul/ darauf ſtehet:
Mache dich vom Richtſtuhl herunter/ du
Hencker.
Ob nun wohl dieſer Verweiß ſehr
hart/ ſteiget doch Auguſtus von Tribunal, und
dancket ſeinem Freunde wegen ſeines Eyfers ſeine
gantze Lebenszeit p. 75. Er wird darauf gantz leutſee-
lig und gelinde. Nach des Antonii Tode vergie-
bet er allen/ die deſſen Partie gehalten. Schreibet
dem Tiberio, der ihn zur Rache anmahnet: Ge-
bet nicht/ mein geliebter
Tiberii, der Hitze eu-
rer Jugend und euren Regungen ſo viel Frey-
heit/ als man ihnen zulaſſen kan; und dencket
dahin/ daß es Gluͤcks genug ſey/ daß man uns
nichts uͤbels thun koͤnne/ ohne euch darum zu
bekuͤmmern/ was man uns uͤbels ſaget
p. 76.
Er leidet nicht/ daß man ihm zu Ehren Tempel baue.

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durchaus nicht annehmen. Vielweniger

ſich
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[205/0233] des Auguſt. Marc. Anton. und Lepidus. Er iſt freygebig gegen gelehrte Leute und Kuͤnſtler p. 71. leidet nicht gerne/ daß man etwas von ihm ſchreibet/ wenn es nicht ein Mann iſt/ der den Wer- cke gewachſen. Das 3. Cap. Auguſtus iſt biß auf den Aber- glauben religioͤs p. 71. fuͤrchtet ſich uͤber die maſſen vor den Donner/ weil einſten der Strahl einen Sclaven erſchlagen/ der ihm die Fackel vortraͤget p. 72. bauet dem donnrenden Jupiter beym Ein- gange des Capitolii einen Tempel; haͤlt viel auff Traͤume; wenn man ihm beym Anziehen den lin- cken Schu zu erſt reichet/ nim̃t ers vor ein uͤbel Zei- chen an. Jſt ſtrenge in der Rache p. 74. Als er einſt wider Ubelthaͤter ein hartes Urthel ſpricht/ ſchickt ihm Mecænas einen Zettul/ darauf ſtehet: Mache dich vom Richtſtuhl herunter/ du Hencker. Ob nun wohl dieſer Verweiß ſehr hart/ ſteiget doch Auguſtus von Tribunal, und dancket ſeinem Freunde wegen ſeines Eyfers ſeine gantze Lebenszeit p. 75. Er wird darauf gantz leutſee- lig und gelinde. Nach des Antonii Tode vergie- bet er allen/ die deſſen Partie gehalten. Schreibet dem Tiberio, der ihn zur Rache anmahnet: Ge- bet nicht/ mein geliebter Tiberii, der Hitze eu- rer Jugend und euren Regungen ſo viel Frey- heit/ als man ihnen zulaſſen kan; und dencket dahin/ daß es Gluͤcks genug ſey/ daß man uns nichts uͤbels thun koͤnne/ ohne euch darum zu bekuͤmmern/ was man uns uͤbels ſaget p. 76. Er leidet nicht/ daß man ihm zu Ehren Tempel baue. Das 4. Cap. Auguſtus will den Nahmen Di- ctator durchaus nicht annehmen. Vielweniger ſich P 3

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/233>, abgerufen am 24.11.2024.