Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.des August. Marc. Anton. und Lepidus. so Moesien bewohnen in acht Feldschlachten über-wunden/ und ihren König mit eigener Hand getöd- tet; der Geten König aber genöthiget/ daß er aus Verzweifelung sich selbst ermordet. Durch diesen Sieg sey gantz Dacien (Siebenbürgen) unter der Römer Botmäßigkeit gebracht worden. p. 94. des- wegen wird dem Augusto und Crasso der Triumph vom Rathe zuerkannt. Käyser Augustus schliesset den Tempel des Janus zu/ welcher zwey hundert Jahr/ so lange Rom Krieg gehabt/ offen gestanden. Und ist diese Zuschliessung seint der Fundation der Stadt Rom das dritte mahl. p. 94. Einige Plätze in Rom/ so die Privat-Personen durch die lange Zeit an sich gebracht/ will die Republic wieder an sich ziehen/ anführend; daß solche vormahls dem publi- co gehöret: die Besitzer wollen sie nicht gerne fahren lassen/ vorwendend; sie hätten sie von ihren Vor- fahren durch die Succession bekommen. Weil nun beyder Recht ungewiß/ spricht sie der Käyser denen Besitzern zu; und heißt den Rath abstehen. p. 94. Er läßt auch alle Obligationen der Bürger ihrer Vorfahren/ welche Geld bey der gemeinen Cassa gehoben/ und nun ihren Nachkommen die Bezah- lungen solcher Schulden auf dem Halse gelassen/ vor den Augen des gantzen Volcks verbrennen; p. 95. so läßt er auch alle Schrifften des Antonii herbey schaffen/ und nachdem er durch einen Eyd versichert/ daß er keines von allen diesen Papieren gelesen/ sie ingesamt ins Feuer schmeissen. Also ziehet er die Ge- müther der Rathsherren an sich/ welche vor diesem dem Antonio affectioniret gewesen/ und selbigem allen
des Auguſt. Marc. Anton. und Lepidus. ſo Mœſien bewohnen in acht Feldſchlachten uͤber-wunden/ und ihren Koͤnig mit eigener Hand getoͤd- tet; der Geten Koͤnig aber genoͤthiget/ daß er aus Verzweifelung ſich ſelbſt ermordet. Durch dieſen Sieg ſey gantz Dacien (Siebenbuͤrgen) unter der Roͤmer Botmaͤßigkeit gebracht worden. p. 94. des- wegen wird dem Auguſto und Craſſo der Triumph vom Rathe zuerkannt. Kaͤyſer Auguſtus ſchlieſſet den Tempel des Janus zu/ welcher zwey hundert Jahr/ ſo lange Rom Krieg gehabt/ offen geſtanden. Und iſt dieſe Zuſchlieſſung ſeint der Fundation der Stadt Rom das dritte mahl. p. 94. Einige Plaͤtze in Rom/ ſo die Privat-Perſonen durch die lange Zeit an ſich gebracht/ will die Republic wieder an ſich ziehen/ anfuͤhrend; daß ſolche vormahls dem publi- co gehoͤret: die Beſitzer wollen ſie nicht gerne fahren laſſen/ vorwendend; ſie haͤtten ſie von ihren Vor- fahren durch die Succeſſion bekommen. Weil nun beyder Recht ungewiß/ ſpricht ſie der Kaͤyſer denen Beſitzern zu; und heißt den Rath abſtehen. p. 94. Er laͤßt auch alle Obligationen der Buͤrger ihrer Vorfahren/ welche Geld bey der gemeinen Caſſa gehoben/ und nun ihren Nachkommen die Bezah- lungen ſolcher Schulden auf dem Halſe gelaſſen/ vor den Augen des gantzen Volcks verbrennen; p. 95. ſo laͤßt er auch alle Schrifften des Antonii herbey ſchaffen/ und nachdem er durch einen Eyd verſichert/ daß er keines von allen dieſen Papieren geleſen/ ſie ingeſamt ins Feuer ſchmeiſſen. Alſo ziehet er die Ge- muͤther der Rathsherren an ſich/ welche vor dieſem dem Antonio affectioniret geweſen/ und ſelbigem allen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0239" n="211"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des <hi rendition="#aq">Auguſt. Marc. Anton.</hi> und <hi rendition="#aq">Lepidus.</hi></hi></fw><lb/> ſo <hi rendition="#aq">Mœſien</hi> bewohnen in acht Feldſchlachten uͤber-<lb/> wunden/ und ihren Koͤnig mit eigener Hand getoͤd-<lb/> tet; der <hi rendition="#aq">Geten</hi> Koͤnig aber genoͤthiget/ daß er aus<lb/> Verzweifelung ſich ſelbſt ermordet. Durch dieſen<lb/> Sieg ſey gantz <hi rendition="#aq">Dacien</hi> (Siebenbuͤrgen) unter der<lb/> Roͤmer Botmaͤßigkeit gebracht worden. <hi rendition="#aq">p.</hi> 94. des-<lb/> wegen wird dem <hi rendition="#aq">Auguſto</hi> und <hi rendition="#aq">Craſſo</hi> der Triumph<lb/> vom Rathe zuerkannt. Kaͤyſer <hi rendition="#aq">Auguſtus</hi> ſchlieſſet<lb/> den Tempel des <hi rendition="#aq">Janus</hi> zu/ welcher zwey hundert<lb/> Jahr/ ſo lange Rom Krieg gehabt/ offen geſtanden.<lb/> Und iſt dieſe Zuſchlieſſung ſeint der <hi rendition="#aq">Fundatio</hi>n der<lb/> Stadt Rom das dritte mahl. <hi rendition="#aq">p.</hi> 94. Einige Plaͤtze<lb/> in Rom/ ſo die Privat-Perſonen durch die lange Zeit<lb/> an ſich gebracht/ will die Republic wieder an ſich<lb/> ziehen/ anfuͤhrend; daß ſolche vormahls dem <hi rendition="#aq">publi-<lb/> co</hi> gehoͤret: die Beſitzer wollen ſie nicht gerne fahren<lb/> laſſen/ vorwendend; ſie haͤtten ſie von ihren Vor-<lb/> fahren durch die <hi rendition="#aq">Succeſſion</hi> bekommen. Weil nun<lb/> beyder Recht ungewiß/ ſpricht ſie der Kaͤyſer denen<lb/> Beſitzern zu; und heißt den Rath abſtehen. <hi rendition="#aq">p.</hi> 94.<lb/> Er laͤßt auch alle <hi rendition="#aq">Obligatio</hi>nen der Buͤrger ihrer<lb/> Vorfahren/ welche Geld bey der gemeinen <hi rendition="#aq">Caſſa</hi><lb/> gehoben/ und nun ihren Nachkommen die Bezah-<lb/> lungen ſolcher Schulden auf dem Halſe gelaſſen/ vor<lb/> den Augen des gantzen Volcks verbrennen; <hi rendition="#aq">p.</hi> 95. ſo<lb/> laͤßt er auch alle Schrifften des <hi rendition="#aq">Antonii</hi> herbey<lb/> ſchaffen/ und nachdem er durch einen Eyd verſichert/<lb/> daß er keines von allen dieſen Papieren geleſen/ ſie<lb/> ingeſamt ins Feuer ſchmeiſſen. Alſo ziehet er die Ge-<lb/> muͤther der Rathsherren an ſich/ welche vor dieſem<lb/> dem <hi rendition="#aq">Antonio affectioni</hi>ret geweſen/ und ſelbigem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">allen</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [211/0239]
des Auguſt. Marc. Anton. und Lepidus.
ſo Mœſien bewohnen in acht Feldſchlachten uͤber-
wunden/ und ihren Koͤnig mit eigener Hand getoͤd-
tet; der Geten Koͤnig aber genoͤthiget/ daß er aus
Verzweifelung ſich ſelbſt ermordet. Durch dieſen
Sieg ſey gantz Dacien (Siebenbuͤrgen) unter der
Roͤmer Botmaͤßigkeit gebracht worden. p. 94. des-
wegen wird dem Auguſto und Craſſo der Triumph
vom Rathe zuerkannt. Kaͤyſer Auguſtus ſchlieſſet
den Tempel des Janus zu/ welcher zwey hundert
Jahr/ ſo lange Rom Krieg gehabt/ offen geſtanden.
Und iſt dieſe Zuſchlieſſung ſeint der Fundation der
Stadt Rom das dritte mahl. p. 94. Einige Plaͤtze
in Rom/ ſo die Privat-Perſonen durch die lange Zeit
an ſich gebracht/ will die Republic wieder an ſich
ziehen/ anfuͤhrend; daß ſolche vormahls dem publi-
co gehoͤret: die Beſitzer wollen ſie nicht gerne fahren
laſſen/ vorwendend; ſie haͤtten ſie von ihren Vor-
fahren durch die Succeſſion bekommen. Weil nun
beyder Recht ungewiß/ ſpricht ſie der Kaͤyſer denen
Beſitzern zu; und heißt den Rath abſtehen. p. 94.
Er laͤßt auch alle Obligationen der Buͤrger ihrer
Vorfahren/ welche Geld bey der gemeinen Caſſa
gehoben/ und nun ihren Nachkommen die Bezah-
lungen ſolcher Schulden auf dem Halſe gelaſſen/ vor
den Augen des gantzen Volcks verbrennen; p. 95. ſo
laͤßt er auch alle Schrifften des Antonii herbey
ſchaffen/ und nachdem er durch einen Eyd verſichert/
daß er keines von allen dieſen Papieren geleſen/ ſie
ingeſamt ins Feuer ſchmeiſſen. Alſo ziehet er die Ge-
muͤther der Rathsherren an ſich/ welche vor dieſem
dem Antonio affectioniret geweſen/ und ſelbigem
allen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDiese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |