Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.Historia vom Triumvirat befürchten/ daß durch ihre Zurückweisung der Egy-ptische Succurs von ihnen gleichfalls abträt/ worin- nen doch das beste Theil der Flotte bestünde. Sie wiche keinem Könige unter allen Alliirten an Klug- heit und Anführung wichtiger affairen: welches man an ihrer bißherigen Regierung wahrgenommen: wie dann ihre conduite durch das bißherige Umge- hen mit Antonio noch herrlicher worden. Diesen Rath nimmt Antonius zu seinem Unglück men
Hiſtoria vom Triumvirat befuͤrchten/ daß durch ihre Zuruͤckweiſung der Egy-ptiſche Succurs von ihnen gleichfalls abtraͤt/ worin- nen doch das beſte Theil der Flotte beſtuͤnde. Sie wiche keinem Koͤnige unter allen Alliirten an Klug- heit und Anfuͤhrung wichtiger affairen: welches man an ihrer bißherigen Regierung wahrgenom̃en: wie dann ihre conduite durch das bißherige Umge- hen mit Antonio noch herꝛlicher worden. Dieſen Rath nim̃t Antonius zu ſeinem Ungluͤck men
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Hiſtoria vom Triumvirat
befuͤrchten/ daß durch ihre Zuruͤckweiſung der Egy-
ptiſche Succurs von ihnen gleichfalls abtraͤt/ worin-
nen doch das beſte Theil der Flotte beſtuͤnde. Sie
wiche keinem Koͤnige unter allen Alliirten an Klug-
heit und Anfuͤhrung wichtiger affairen: welches
man an ihrer bißherigen Regierung wahrgenom̃en:
wie dann ihre conduite durch das bißherige Umge-
hen mit Antonio noch herꝛlicher worden.
Dieſen Rath nim̃t Antonius zu ſeinem Ungluͤck
an; die Koͤnigin bleibet/ und ſie begeben ſich nach Sa-
mos. Daſelbſt muͤſſen alle Koͤnige von Egypten biß
an das Euxiniſche Meer/ und von Armenien biß an
Dalmatien/ Volck/ Waffen/ und Proviant nach Sa-
mos ſchicken. Es werden aber auch alle Comoͤdian-
ten/ Taͤntzer/ Muſici und Gauckler in dieſe Jnſul ver-
ſchrieben. Und immittelſt/ daß die Weltfaſt gantz
verwuͤſtet/ und von Erwartung neuer Krieges-Stuͤr-
me zittert/ ſcheinet es/ daß alle Luſt und Ergoͤtzung ſich
in Samosretiriret Antonius laͤßt unter allen die-
ſen Froͤligkeiten einen heimlichen Kummer ſpuͤren;
ſo aus Mißtrauen entſtehet pag. 209. Cleopatra
mercket ſolches: Sie verbirgt ihren Verdacht/ pro-
pomret aber bey einem groſſen Panqvet/ daß ſie al-
le die Blumen-Kraͤntze/ ſo nach damahliger Gewon-
heit die Gaͤſte auf den Haͤuptern trugen/ in Wein
tauchen/ und davon trincken wolten. Antonius be-
williget es aus Gefaͤlligkeit; und faͤnget aus Ga-
lanterie von demjenigen an/ die Cleopatra auf dem
Kopffe traͤget/ zu pfluͤcken/ und ſie in ſein Glaß zu
werffen. Sie nim̃t den gantzen Krantz herunter/ er
wird zerſchnitten/ und in eine guͤldene Schaale voll
Wein geworffen: Weil aber die Spitzen der Blu-
men
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