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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
und zwar mit nicht geringem Nutzen. Seit dem man
aber unsern Kauffmann ums Leben gebracht/ und die
Popenser das gantze Land verheeret/ haben wir
das Wiederkommen vergessen/ von der Zeit an ist
auch schier das gantze Land unbebauet liegen blieben/
und stehet zu besorgen es werde noch in langen Jahren
nicht besser gehen/ sintemahlen der König zu Fida und
zu Ardra stets gegen einander/ und beyde gerne Meister
davon seyn wolten/ folglich ihre Vice-Könige einfüh-
ren/ wenn nur einer oder ander so behertzt wäre/ den
Anfang zu machen. Sie mögen aber disputiren
und zancken so lange sie wollen/ ich endige diese Be-
schreibung um den Anfang meiner Reyse zu machen.

Setzte mich demnach bey Fida auf ein Schiff/
Stadt und Land genennet/ im Jahr 1698. den 14. Aug.
und seegelte nach dem Fluß Gabon, allwo wir nach eilf
Tagen glücklich anlangeten. Unter Weges hatten
wir zie mlich starcken Wind/ kamen aber schlecht damit
fort/ weil es nur ein Seiten-Wind war.

Ehe ich nun von dem Fluß Gabon melde/ muß ich
noch von dem Gvineischen Busen (denn so nennen
ihn die Europäer) beyfügen/ und ist dieser von Ardra
bis Cabo Lopez - - - - Meilen lang. Zwischen bey-
den solchen Oertern finden sich sehr schöne Flüsse/ auf
welchen wir unsere Handlung vermittelst unserer Jag-
ten ziemlich fortsetzen/ es bestehen aber die Kauff-Waa-
ren so wir daher abholen/ meistens in Elephanten Zäh-
nen/ derer es daselbst eine grosse Menge giebt. Die
Handel-Plätze sind Rio formosa, oder der schöne Fluß/
sonsten auch Rio de Benin genennet/ von einem mäch-
tigen Königreich gleiches Nahmens. Folgends Riod'
Elrei,
oder der Königs-Fluß. Camarones, alt und

neu
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des Landes Gvinea.
und zwar mit nicht geringem Nutzen. Seit dem man
aber unſern Kauffmann ums Leben gebracht/ und die
Popenſer das gantze Land verheeret/ haben wir
das Wiederkommen vergeſſen/ von der Zeit an iſt
auch ſchier das gantze Land unbebauet liegen blieben/
und ſtehet zu beſorgen es werde noch in langen Jahren
nicht beſſer gehen/ ſintemahlen der Koͤnig zu Fida und
zu Ardra ſtets gegen einander/ und beyde gerne Meiſter
davon ſeyn wolten/ folglich ihre Vice-Koͤnige einfuͤh-
ren/ wenn nur einer oder ander ſo behertzt waͤre/ den
Anfang zu machen. Sie moͤgen aber diſputiren
und zancken ſo lange ſie wollen/ ich endige dieſe Be-
ſchreibung um den Anfang meiner Reyſe zu machen.

Setzte mich demnach bey Fida auf ein Schiff/
Stadt und Land genennet/ im Jahr 1698. den 14. Aug.
und ſeegelte nach dem Fluß Gabon, allwo wir nach eilf
Tagen gluͤcklich anlangeten. Unter Weges hatten
wir zie mlich ſtarcken Wind/ kamen aber ſchlecht damit
fort/ weil es nur ein Seiten-Wind war.

Ehe ich nun von dem Fluß Gabon melde/ muß ich
noch von dem Gvineiſchen Buſen (denn ſo nennen
ihn die Europaͤer) beyfuͤgen/ und iſt dieſer von Ardra
bis Cabo Lopez ‒ ‒ ‒ ‒ Meilen lang. Zwiſchen bey-
den ſolchen Oertern finden ſich ſehr ſchoͤne Fluͤſſe/ auf
welchen wir unſere Handlung vermittelſt unſerer Jag-
ten ziemlich fortſetzen/ es beſtehen aber die Kauff-Waa-
ren ſo wir daher abholen/ meiſtens in Elephanten Zaͤh-
nen/ derer es daſelbſt eine groſſe Menge giebt. Die
Handel-Plaͤtze ſind Rio formoſa, oder der ſchoͤne Fluß/
ſonſten auch Rio de Benin genennet/ von einem maͤch-
tigen Koͤnigreich gleiches Nahmens. Folgends Riod’
Elrei,
oder der Koͤnigs-Fluß. Camarones, alt und

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[481/0541] des Landes Gvinea. und zwar mit nicht geringem Nutzen. Seit dem man aber unſern Kauffmann ums Leben gebracht/ und die Popenſer das gantze Land verheeret/ haben wir das Wiederkommen vergeſſen/ von der Zeit an iſt auch ſchier das gantze Land unbebauet liegen blieben/ und ſtehet zu beſorgen es werde noch in langen Jahren nicht beſſer gehen/ ſintemahlen der Koͤnig zu Fida und zu Ardra ſtets gegen einander/ und beyde gerne Meiſter davon ſeyn wolten/ folglich ihre Vice-Koͤnige einfuͤh- ren/ wenn nur einer oder ander ſo behertzt waͤre/ den Anfang zu machen. Sie moͤgen aber diſputiren und zancken ſo lange ſie wollen/ ich endige dieſe Be- ſchreibung um den Anfang meiner Reyſe zu machen. Setzte mich demnach bey Fida auf ein Schiff/ Stadt und Land genennet/ im Jahr 1698. den 14. Aug. und ſeegelte nach dem Fluß Gabon, allwo wir nach eilf Tagen gluͤcklich anlangeten. Unter Weges hatten wir zie mlich ſtarcken Wind/ kamen aber ſchlecht damit fort/ weil es nur ein Seiten-Wind war. Ehe ich nun von dem Fluß Gabon melde/ muß ich noch von dem Gvineiſchen Buſen (denn ſo nennen ihn die Europaͤer) beyfuͤgen/ und iſt dieſer von Ardra bis Cabo Lopez ‒ ‒ ‒ ‒ Meilen lang. Zwiſchen bey- den ſolchen Oertern finden ſich ſehr ſchoͤne Fluͤſſe/ auf welchen wir unſere Handlung vermittelſt unſerer Jag- ten ziemlich fortſetzen/ es beſtehen aber die Kauff-Waa- ren ſo wir daher abholen/ meiſtens in Elephanten Zaͤh- nen/ derer es daſelbſt eine groſſe Menge giebt. Die Handel-Plaͤtze ſind Rio formoſa, oder der ſchoͤne Fluß/ ſonſten auch Rio de Benin genennet/ von einem maͤch- tigen Koͤnigreich gleiches Nahmens. Folgends Riod’ Elrei, oder der Koͤnigs-Fluß. Camarones, alt und neu H h

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/541>, abgerufen am 23.11.2024.