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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
men Proviant versehen/ sondern auch vor ihre eigene
einen ziemlichen Uberschuß behalten können.

Wannenhero auch alle Schiffe welche auf den
Sclaven-Handel ausgewesen/ hier anlegen um sich zu
erholen/ ausgenommen unserer Compagnie Schiffe/
aus Furcht wie ich glaube/ damit die Herren der Schif-
fe hieselbst keine verbotene Handlung zum Nachtheil
der Compagnie führen mögen; Jnzwischen aber kan
man vor die Sclaven keine bessere Erfrischung und Ein-
kauff derer benöthigten Sachen bekommen/ als zu An-
naboa,
welches der vornehmste Ort ist/ da denn leicht
zu urtheilen/ insonderheit denen so es versucht haben/
was Nutzen und Gewinst unsere Compagnie hiebey
geniessen würde.

Gewiß ists/ daß man weder so viel todte noch krancke
Sclaven bekommen würde/ falls man sie zu gewisser
Zeit mit Nothwendigkeiten und allerhand Erfrischun-
gen versähe. Allein man macht denen Herren der
Compagnie ein gantz anders weiß/ und kan ich die
Ursach hievon nicht finden. Eben so wenig als wenn
man unsern Schiffen verbietet in die Portugiesischen
Jnsuln zu lauffen/ davon ich keine gründliche Ursach
weiß/ auch vielleicht nicht wissen muß/ folglich ohne
weitere Säumniß auf den Fluß Gabon komme. Sel-
biger nun ist 15. Meilen von Cabolopez de Gonsal-
vez,
oder vom Ende des Gvineischen Meer-Busens/
und so berühmt/ daß er keinem Menschen so in diesem
Theil Africae gewesen/ unbekandt ist; wie er denn in
der That überaus schön/ und bey seinem Munde über
zwey Meilen breit ist.

Drey oder vier Meilen/ von dessen Mündung lie-
gen zwey Eylande mitten im Fluß/ eines unter dem

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des Landes Gvinea.
men Proviant verſehen/ ſondern auch vor ihre eigene
einen ziemlichen Uberſchuß behalten koͤnnen.

Wannenhero auch alle Schiffe welche auf den
Sclaven-Handel ausgeweſen/ hier anlegen um ſich zu
erholen/ ausgenommen unſerer Compagnie Schiffe/
aus Furcht wie ich glaube/ damit die Herren der Schif-
fe hieſelbſt keine verbotene Handlung zum Nachtheil
der Compagnie fuͤhren moͤgen; Jnzwiſchen aber kan
man vor die Sclaven keine beſſere Erfriſchung und Ein-
kauff derer benoͤthigten Sachen bekommen/ als zu An-
naboa,
welches der vornehmſte Ort iſt/ da denn leicht
zu urtheilen/ inſonderheit denen ſo es verſucht haben/
was Nutzen und Gewinſt unſere Compagnie hiebey
genieſſen wuͤrde.

Gewiß iſts/ daß man weder ſo viel todte noch krancke
Sclaven bekommen wuͤrde/ falls man ſie zu gewiſſer
Zeit mit Nothwendigkeiten und allerhand Erfriſchun-
gen verſaͤhe. Allein man macht denen Herren der
Compagnie ein gantz anders weiß/ und kan ich die
Urſach hievon nicht finden. Eben ſo wenig als wenn
man unſern Schiffen verbietet in die Portugieſiſchen
Jnſuln zu lauffen/ davon ich keine gruͤndliche Urſach
weiß/ auch vielleicht nicht wiſſen muß/ folglich ohne
weitere Saͤumniß auf den Fluß Gabon komme. Sel-
biger nun iſt 15. Meilen von Cabolopez de Gonſal-
vez,
oder vom Ende des Gvineiſchen Meer-Buſens/
und ſo beruͤhmt/ daß er keinem Menſchen ſo in dieſem
Theil Africæ geweſen/ unbekandt iſt; wie er denn in
der That uͤberaus ſchoͤn/ und bey ſeinem Munde uͤber
zwey Meilen breit iſt.

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gen zwey Eylande mitten im Fluß/ eines unter dem

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[483/0543] des Landes Gvinea. men Proviant verſehen/ ſondern auch vor ihre eigene einen ziemlichen Uberſchuß behalten koͤnnen. Wannenhero auch alle Schiffe welche auf den Sclaven-Handel ausgeweſen/ hier anlegen um ſich zu erholen/ ausgenommen unſerer Compagnie Schiffe/ aus Furcht wie ich glaube/ damit die Herren der Schif- fe hieſelbſt keine verbotene Handlung zum Nachtheil der Compagnie fuͤhren moͤgen; Jnzwiſchen aber kan man vor die Sclaven keine beſſere Erfriſchung und Ein- kauff derer benoͤthigten Sachen bekommen/ als zu An- naboa, welches der vornehmſte Ort iſt/ da denn leicht zu urtheilen/ inſonderheit denen ſo es verſucht haben/ was Nutzen und Gewinſt unſere Compagnie hiebey genieſſen wuͤrde. Gewiß iſts/ daß man weder ſo viel todte noch krancke Sclaven bekommen wuͤrde/ falls man ſie zu gewiſſer Zeit mit Nothwendigkeiten und allerhand Erfriſchun- gen verſaͤhe. Allein man macht denen Herren der Compagnie ein gantz anders weiß/ und kan ich die Urſach hievon nicht finden. Eben ſo wenig als wenn man unſern Schiffen verbietet in die Portugieſiſchen Jnſuln zu lauffen/ davon ich keine gruͤndliche Urſach weiß/ auch vielleicht nicht wiſſen muß/ folglich ohne weitere Saͤumniß auf den Fluß Gabon komme. Sel- biger nun iſt 15. Meilen von Cabolopez de Gonſal- vez, oder vom Ende des Gvineiſchen Meer-Buſens/ und ſo beruͤhmt/ daß er keinem Menſchen ſo in dieſem Theil Africæ geweſen/ unbekandt iſt; wie er denn in der That uͤberaus ſchoͤn/ und bey ſeinem Munde uͤber zwey Meilen breit iſt. Drey oder vier Meilen/ von deſſen Muͤndung lie- gen zwey Eylande mitten im Fluß/ eines unter dem Nah- H h 2

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/543>, abgerufen am 23.11.2024.