Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.Beschreibung Bäumen bepflantzet; welches des KönigesSchiffe seyn; wie das Benin nicht sehr volck- reich/ und wie die drey Dörffer da wir unsere Handlung führen/ heissen und beschaffen seyn/ und unter was Commendanten ste- hen. Noch von dem 4ten Dorff/ allwo einer von unsern Commendanten ums Leben ge- bracht worden/ wie man seinen Todt gero- chen; wie die Einwohner von Benin wacke- re und sehr belebte Leute seyn/ mit denen man füglich zurechte kommen könne/ fals man nicht nach der Strenge/ sondern gelin- de mit ihnen umgehet/ insonder heit weil sie auf ihre Gewohnheiten ein vieles geben; Wer die Handlung bey ihnen bestellet; wie sie gegen Fremde sehr höfflich/ unter sich selbst aber ziemlich politisch seyn; auch ihre Regenten dem Geitz sonderlich ergeben. Ausser dem Könige finden sich dreyerley Gattung vornehmer Standes-Leute; wer die ersten und vornehmsten/ wer die zwey- ten/ was diese vor ein Ehren-Zeichen tra- gen/ und selbiges bey Lebens-Straffe nicht verliehren müssen/ was hiebey vorgegan- gen; welches die dritten seyn. Was der ge- meine Leute Arbeit und Handwerck sey. Die Reichen ein herrliches Leben führen/ und gegen den Armen sehr mildthätig seyn. Wie sowol Manns- als Weibes-Personen ge-
Beſchreibung Baͤumen bepflantzet; welches des KoͤnigesSchiffe ſeyn; wie das Benin nicht ſehr volck- reich/ und wie die drey Doͤrffer da wir unſere Handlung fuͤhren/ heiſſen und beſchaffen ſeyn/ und unter was Commendanten ſte- hen. Noch von dem 4ten Dorff/ allwo einer von unſern Commendanten ums Leben ge- bracht worden/ wie man ſeinen Todt gero- chen; wie die Einwohner von Benin wacke- re und ſehr belebte Leute ſeyn/ mit denen man fuͤglich zurechte kommen koͤnne/ fals man nicht nach der Strenge/ ſondern gelin- de mit ihnen umgehet/ inſonder heit weil ſie auf ihre Gewohnheiten ein vieles geben; Wer die Handlung bey ihnen beſtellet; wie ſie gegen Fremde ſehr hoͤfflich/ unter ſich ſelbſt aber ziemlich politiſch ſeyn; auch ihre Regenten dem Geitz ſonderlich ergeben. Auſſer dem Koͤnige finden ſich dreyerley Gattung vornehmer Standes-Leute; wer die erſten und vornehmſten/ wer die zwey- ten/ was dieſe vor ein Ehren-Zeichen tra- gen/ und ſelbiges bey Lebens-Straffe nicht verliehren muͤſſen/ was hiebey vorgegan- gen; welches die dritten ſeyn. Was der ge- meine Leute Arbeit und Handwerck ſey. Die Reichen ein herrliches Leben fuͤhren/ und gegen den Armen ſehr mildthaͤtig ſeyn. Wie ſowol Manns- als Weibes-Perſonen ge-
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Beſchreibung
Baͤumen bepflantzet; welches des Koͤniges
Schiffe ſeyn; wie das Benin nicht ſehr volck-
reich/ und wie die drey Doͤrffer da wir unſere
Handlung fuͤhren/ heiſſen und beſchaffen
ſeyn/ und unter was Commendanten ſte-
hen. Noch von dem 4ten Dorff/ allwo einer
von unſern Commendanten ums Leben ge-
bracht worden/ wie man ſeinen Todt gero-
chen; wie die Einwohner von Benin wacke-
re und ſehr belebte Leute ſeyn/ mit denen
man fuͤglich zurechte kommen koͤnne/ fals
man nicht nach der Strenge/ ſondern gelin-
de mit ihnen umgehet/ inſonder heit weil ſie
auf ihre Gewohnheiten ein vieles geben;
Wer die Handlung bey ihnen beſtellet; wie
ſie gegen Fremde ſehr hoͤfflich/ unter ſich
ſelbſt aber ziemlich politiſch ſeyn; auch ihre
Regenten dem Geitz ſonderlich ergeben.
Auſſer dem Koͤnige finden ſich dreyerley
Gattung vornehmer Standes-Leute; wer
die erſten und vornehmſten/ wer die zwey-
ten/ was dieſe vor ein Ehren-Zeichen tra-
gen/ und ſelbiges bey Lebens-Straffe nicht
verliehren muͤſſen/ was hiebey vorgegan-
gen; welches die dritten ſeyn. Was der ge-
meine Leute Arbeit und Handwerck ſey.
Die Reichen ein herrliches Leben fuͤhren/
und gegen den Armen ſehr mildthaͤtig ſeyn.
Wie ſowol Manns- als Weibes-Perſonen
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