Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.des Landes Gvinea. gekleidet. Einjeder nach eigenem Belie-ben so viel Weiber nehmen kan als er selbst will und ernehren kan/ wie dieses zugehe. Die Männer sehr eyffersüchtig auf ihre Frauen/ und vollkommen Regiment über diese führen. Wie Ehebruch auf dreyerley Art gestraffet werde. Von schwangern Weibern und Kindbetterinnen. Wie die Männliches Geschlechts dem Könige zuge- hören; die Mägdlein sowol als Knaben be- schnitten werden. Von der Speise die man der Kindbetterin darreichet. Wie man die Zwilling vor ein gutes Zeichen halte/ ohne zu Arebo, allwo die Einwohner bey solcher Gelegenheit grausame Unmenschligkeiten begehen/ deren einige Exempel angeführet werden. Von dem geheiligten Holtz; was sie vor Meynung davon hegen. Wie sehr viele Kinder anzutreffen; die Frauen in monatlicher Reinigung vor unrein gehal- ten; hiesige Mohren sich vor dem Tode nicht so sehr fürchten als andere. Was sie vor Artzeneyen in ihrer Kranckheit gebrauchen: die Aertzte wenig achten/ und wie sie mit den Todten umgehen. Wer die Erben seyn/ und wenn die Erbschafft dem Könige an- heimfället. Offentliche gemeine Weiber. Was sie vor eine Regierung führen/ und wie sie den Diebstahl bestraffen. Wie sie gar
des Landes Gvinea. gekleidet. Einjeder nach eigenem Belie-ben ſo viel Weiber nehmen kan als er ſelbſt will und ernehren kan/ wie dieſes zugehe. Die Maͤnner ſehr eyfferſuͤchtig auf ihre Frauen/ und vollkommen Regiment uͤber dieſe fuͤhren. Wie Ehebruch auf dreyerley Art geſtraffet werde. Von ſchwangern Weibern und Kindbetterinnen. Wie die Maͤnnliches Geſchlechts dem Koͤnige zuge- hoͤren; die Maͤgdlein ſowol als Knaben be- ſchnitten werden. Von der Speiſe die man der Kindbetterin darreichet. Wie man die Zwilling vor ein gutes Zeichen halte/ ohne zu Arebo, allwo die Einwohner bey ſolcher Gelegenheit grauſame Unmenſchligkeiten begehen/ deren einige Exempel angefuͤhret werden. Von dem geheiligten Holtz; was ſie vor Meynung davon hegen. Wie ſehr viele Kinder anzutreffen; die Frauen in monatlicher Reinigung vor unrein gehal- ten; hieſige Mohren ſich vor dem Tode nicht ſo ſehr fuͤrchten als andere. Was ſie vor Artzeneyen in ihrer Kranckheit gebrauchen: die Aertzte wenig achten/ und wie ſie mit den Todten umgehen. Wer die Erben ſeyn/ und wenn die Erbſchafft dem Koͤnige an- heimfaͤllet. Offentliche gemeine Weiber. Was ſie vor eine Regierung fuͤhren/ und wie ſie den Diebſtahl beſtraffen. Wie ſie gar
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gekleidet. Einjeder nach eigenem Belie-
ben ſo viel Weiber nehmen kan als er ſelbſt
will und ernehren kan/ wie dieſes zugehe.
Die Maͤnner ſehr eyfferſuͤchtig auf ihre
Frauen/ und vollkommen Regiment uͤber
dieſe fuͤhren. Wie Ehebruch auf dreyerley
Art geſtraffet werde. Von ſchwangern
Weibern und Kindbetterinnen. Wie die
Maͤnnliches Geſchlechts dem Koͤnige zuge-
hoͤren; die Maͤgdlein ſowol als Knaben be-
ſchnitten werden. Von der Speiſe die man
der Kindbetterin darreichet. Wie man die
Zwilling vor ein gutes Zeichen halte/ ohne
zu Arebo, allwo die Einwohner bey ſolcher
Gelegenheit grauſame Unmenſchligkeiten
begehen/ deren einige Exempel angefuͤhret
werden. Von dem geheiligten Holtz; was
ſie vor Meynung davon hegen. Wie ſehr
viele Kinder anzutreffen; die Frauen in
monatlicher Reinigung vor unrein gehal-
ten; hieſige Mohren ſich vor dem Tode nicht
ſo ſehr fuͤrchten als andere. Was ſie vor
Artzeneyen in ihrer Kranckheit gebrauchen:
die Aertzte wenig achten/ und wie ſie mit den
Todten umgehen. Wer die Erben ſeyn/
und wenn die Erbſchafft dem Koͤnige an-
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Zitationshilfe: | Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 511. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/571>, abgerufen am 17.06.2024. |