Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Das XIII. Capitel. tige Wasser trincken auch keine Cruditätenverursache/ soll einen Tag um den andern/ Wein und Wasser zu trincken/ erlaubt wer- den. So schreibt auch Celsus lib. vj. daß der Wein einem Pest Krancken wohl zuzulassen sey/ weilen er allem Gifft wieder stehet/ nun kann niemand läugnen/ daß die Pest ein Gifft sey/ ja so vieler andern Gifften Natur an sich nehme. Dannenhero auch wider den gifftigen Schmertzen warmer Wein gebrau- chet wird/ dahero denn Galenus Epid. 6. Hyppocr. cent. 5. wider den Gifft und giff- tiger Thier Biß gewärmten Wein gebrau- chet/ da er saget: Es kommen zuweilen giff- tige Schmertzen von Gifften und gifftigen Thieren/ so entweder schädlicher Weiß oder Pestilentzialischer Lufft im Leib entsprungen/ von welcher diese Mittel/ Milch/ Knob- lauch/ warmer Wein/ Eßig und Saltz ge- saget seyn. So kann der Wein auch fast zu allen Antidotis, insonderheit aber zu dem Theriac und Mithridat; So bezeugen auch viel andere/ daß der Wein in specie wider die Pest nutzlich sey. Plinius postremo lib. 23. naruralis histor. cap. 2. spricht vom Wein also: In pestilentia quoque adpere- grinationibus vim magnam auxiliandi ha- bens dicitur. einige den Pattenten Wein ver- bleten. Hergegen auch seynd nicht wenig/ die dem peste
Das XIII. Capitel. tige Waſſer trincken auch keine Cruditaͤtenverurſache/ ſoll einen Tag um den andern/ Wein und Waſſer zu trincken/ erlaubt wer- den. So ſchreibt auch Celſus lib. vj. daß der Wein einem Peſt Krancken wohl zuzulaſſen ſey/ weilen er allem Gifft wieder ſtehet/ nun kann niemand laͤugnen/ daß die Peſt ein Gifft ſey/ ja ſo vieler andern Gifften Natur an ſich nehme. Dannenhero auch wider den gifftigen Schmertzen warmer Wein gebrau- chet wird/ dahero denn Galenus Epid. 6. Hyppocr. cent. 5. wider den Gifft und giff- tiger Thier Biß gewaͤrmten Wein gebrau- chet/ da er ſaget: Es kommen zuweilen giff- tige Schmertzen von Gifften und gifftigen Thieren/ ſo entweder ſchaͤdlicher Weiß oder Peſtilentzialiſcher Lufft im Leib entſprungen/ von welcher dieſe Mittel/ Milch/ Knob- lauch/ warmer Wein/ Eßig und Saltz ge- ſaget ſeyn. So kann der Wein auch faſt zu allen Antidotis, inſonderheit aber zu dem Theriac und Mithridat; So bezeugen auch viel andere/ daß der Wein in ſpecie wider die Peſt nutzlich ſey. Plinius poſtremo lib. 23. naruralis hiſtor. cap. 2. ſpricht vom Wein alſo: In peſtilentia quoque adpere- grinationibus vim magnam auxiliandi ha- bens dicitur. einige den Pattenten Wein ver- bleten. Hergegen auch ſeynd nicht wenig/ die dem peſte
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Das XIII. Capitel.
tige Waſſer trincken auch keine Cruditaͤten
verurſache/ ſoll einen Tag um den andern/
Wein und Waſſer zu trincken/ erlaubt wer-
den. So ſchreibt auch Celſus lib. vj. daß der
Wein einem Peſt Krancken wohl zuzulaſſen
ſey/ weilen er allem Gifft wieder ſtehet/ nun
kann niemand laͤugnen/ daß die Peſt ein
Gifft ſey/ ja ſo vieler andern Gifften Natur
an ſich nehme. Dannenhero auch wider den
gifftigen Schmertzen warmer Wein gebrau-
chet wird/ dahero denn Galenus Epid. 6.
Hyppocr. cent. 5. wider den Gifft und giff-
tiger Thier Biß gewaͤrmten Wein gebrau-
chet/ da er ſaget: Es kommen zuweilen giff-
tige Schmertzen von Gifften und gifftigen
Thieren/ ſo entweder ſchaͤdlicher Weiß oder
Peſtilentzialiſcher Lufft im Leib entſprungen/
von welcher dieſe Mittel/ Milch/ Knob-
lauch/ warmer Wein/ Eßig und Saltz ge-
ſaget ſeyn. So kann der Wein auch faſt zu
allen Antidotis, inſonderheit aber zu dem
Theriac und Mithridat; So bezeugen auch
viel andere/ daß der Wein in ſpecie wider
die Peſt nutzlich ſey. Plinius poſtremo lib.
23. naruralis hiſtor. cap. 2. ſpricht vom
Wein alſo: In peſtilentia quoque adpere-
grinationibus vim magnam auxiliandi ha-
bens dicitur.
Hergegen auch ſeynd nicht wenig/ die dem
Peſt-Krancken den Wein durchaus nicht
zulaſſen wollen/ als Thomas Jordanus de
peſte
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