Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Das XIV. Capitel. Wie mandie kran- cken Kin- der tracti- ren soll. Wann aber Kinder von unterschiedenem get/
Das XIV. Capitel. Wie mandie kran- cken Kin- der tracti- ren ſoll. Wann aber Kinder von unterſchiedenem get/
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Das XIV. Capitel.
Wann aber Kinder von unterſchiedenem
Alter von der Peſt angriffen/ ſo ſoll man
ſolchen nicht insgemein einerley Artzney ver-
ordnen/ dieweil ſie unterſchiedener Comple-
xion ſeyn/ auch unterſchieden an Jahren;
auch etliche noch ſaugen/ andere aber nicht
mehr angeleget werden: denen Saͤuglingen
wird entweder durch der Mutter Einneh-
men/ oder auch durch ihren ſelbſt innerlichen
oder aͤuſſerlichen Artzney-Gebrauch geholf-
fen. Die Muͤtter koͤnnen gar offt ihrer Kind-
lein Artzt ſeyn/ wann ſie ſelbſt nur wollen/
und diejenigen Artzneyen gebrauchen/ derer
Zweck man gern an Kindern ſehen wolte/
ja/ welche man gern den Kindern ſelbſt ein-
gaͤbe/ wann ſie ſolche nur brauchen und ein-
nehmen koͤnten/ welches alles vermittelſt der
Milch bey denen Kindern geſchehen kann.
Wann nun ein ſaugend Kind von der Peſt
inficirt waͤre/ koͤnte man ihm von dem Ma-
giſterio Corn. Cerv. Perlarum. Lap. Bezoard.
or. Unicorn. Vero. Bezoardico minerali, Spe-
cier. liberantis, Spec. de hyacinth. pulv. mar-
chion. &c. etwas/ entweder in einer aqua
appropriata, oder in einem warmen Bruͤh-
lein/ oder in Milch/ (doch derer nicht viel/
wann ein Fieber oder Hauptwehe fuͤrhan-
den) oder in Krafftwaſſer eingeben. Er neh-
me nun dieſe oder dergleichen Mittel/ oder
nehme ſie nicht/ ſo iſt doch nuͤtzlich und gut/
daß dje Mutter/ oder welche das Kind ſau-
get/
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