Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Das XVI. Capitel. gelocket werden/ daß hierauff das eingenom-mene Antidotum den Gifft desto leichter und stärcker austreiben könne/ es sey gleich vor- hin etwas auffgrfahren oder nicht. So ist über diß bey jungen Leuten und Schwangern Aderlassen sorglicher denn das schröpffen. catorien/ ob/ wenn/ wie und wo solche fürzuneh- men. Zum Beschluß dieses Capitels wollen wir ziehen wird wi- derspro- chen. Gerhardus Columba Disput. Med. de Febr. chen/
Das XVI. Capitel. gelocket werden/ daß hierauff das eingenom-mene Antidotum den Gifft deſto leichter und ſtaͤrcker austreiben koͤnne/ es ſey gleich vor- hin etwas auffgrfahren oder nicht. So iſt uͤber diß bey jungen Leuten und Schwangern Aderlaſſen ſorglicher denn das ſchroͤpffen. catorien/ ob/ wenn/ wie und wo ſolche fuͤrzuneh- men. Zum Beſchluß dieſes Capitels wollen wir ziehen wird wi- derſpro- chen. Gerhardus Columba Diſput. Med. de Febr. chen/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0254" n="232"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Das</hi><hi rendition="#aq">XVI.</hi><hi rendition="#fr">Capitel.</hi></fw><lb/> gelocket werden/ daß hierauff das eingenom-<lb/> mene <hi rendition="#aq">Antidotum</hi> den Gifft deſto leichter und<lb/> ſtaͤrcker austreiben koͤnne/ es ſey gleich vor-<lb/> hin etwas auffgrfahren oder nicht. So iſt<lb/> uͤber diß bey jungen Leuten und Schwangern<lb/> Aderlaſſen ſorglicher denn das ſchroͤpffen.</p><lb/> <note place="left">Von <hi rendition="#aq">Veñ-<lb/> catori</hi>en/<lb/> ob/ wenn/<lb/> wie und<lb/> wo ſolche<lb/> fuͤrzuneh-<lb/> men.</note> <p>Zum Beſchluß dieſes Capitels wollen wir<lb/> noch kuͤrtzlich uͤberlegen/ was gelehrte Leute<lb/> in Peſtzeiten von dem <hi rendition="#fr">Blaſen ziehen</hi> ge-<lb/> halten. Denn ſo bald ſich an des <hi rendition="#aq">Inficirt</hi>en<lb/> Leib eine Druͤſe oder Beule auffwirfft/ pfle-<lb/> gen die meiſten Barbirer alsbald zum Bla-<lb/> ſen-ziehen zu eylen/ ob ſolche ſchon nicht wiſ-<lb/> ſen noch verſtehen/ ob/ wenn/ wo und wie<lb/> ſolch Mittel fuͤrzunehmen/ da ihnen doch wohl<lb/> anſtehen wuͤrde/ ihnen auch in allwege ge-<lb/> buͤhrete/ daß ſie (als welche auff die inner-<lb/> liche Kranckheiten oͤffter ſo viel Verſtand ha-<lb/> ben als der Eſel auff der Laute zu ſpielen) we-<lb/> gen unterſchiedener Zeichen und mancherley<lb/> Zufaͤllen/ einen oder mehr <hi rendition="#aq">Medicos conſulir-</hi><lb/> ten und zu Huͤlff nehmen; denn zu geſchwei-<lb/> gen/ ob die <hi rendition="#aq">Veſication</hi> (vermittelſt des <hi rendition="#aq">Eu-<lb/> phorbii</hi> oder Spaniſchen Muͤcken bevorab)<lb/> allzeit rathſam ſey? wird noch unter vorneh-<lb/> men <hi rendition="#aq">Medicis diſputi</hi>rt.</p><lb/> <note place="left">Blaſen-<lb/> ziehen<lb/> wird wi-<lb/> derſpro-<lb/> chen.</note> <p><hi rendition="#aq">Gerhardus Columba Diſput. Med. de Febr.<lb/> peſt. cog. & cur. lib. 2. c. 7. & ſeq.</hi> vernei-<lb/> net ſolches gar um folgender Urſachen willen/<lb/> als/ weil ſie durch den Schmertzen/ welchen<lb/> ſie verurſachen/ die Kraͤfften mercklich ſchwaͤ-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">chen/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [232/0254]
Das XVI. Capitel.
gelocket werden/ daß hierauff das eingenom-
mene Antidotum den Gifft deſto leichter und
ſtaͤrcker austreiben koͤnne/ es ſey gleich vor-
hin etwas auffgrfahren oder nicht. So iſt
uͤber diß bey jungen Leuten und Schwangern
Aderlaſſen ſorglicher denn das ſchroͤpffen.
Zum Beſchluß dieſes Capitels wollen wir
noch kuͤrtzlich uͤberlegen/ was gelehrte Leute
in Peſtzeiten von dem Blaſen ziehen ge-
halten. Denn ſo bald ſich an des Inficirten
Leib eine Druͤſe oder Beule auffwirfft/ pfle-
gen die meiſten Barbirer alsbald zum Bla-
ſen-ziehen zu eylen/ ob ſolche ſchon nicht wiſ-
ſen noch verſtehen/ ob/ wenn/ wo und wie
ſolch Mittel fuͤrzunehmen/ da ihnen doch wohl
anſtehen wuͤrde/ ihnen auch in allwege ge-
buͤhrete/ daß ſie (als welche auff die inner-
liche Kranckheiten oͤffter ſo viel Verſtand ha-
ben als der Eſel auff der Laute zu ſpielen) we-
gen unterſchiedener Zeichen und mancherley
Zufaͤllen/ einen oder mehr Medicos conſulir-
ten und zu Huͤlff nehmen; denn zu geſchwei-
gen/ ob die Veſication (vermittelſt des Eu-
phorbii oder Spaniſchen Muͤcken bevorab)
allzeit rathſam ſey? wird noch unter vorneh-
men Medicis diſputirt.
Gerhardus Columba Diſput. Med. de Febr.
peſt. cog. & cur. lib. 2. c. 7. & ſeq. vernei-
net ſolches gar um folgender Urſachen willen/
als/ weil ſie durch den Schmertzen/ welchen
ſie verurſachen/ die Kraͤfften mercklich ſchwaͤ-
chen/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |