Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.dians eines gewöhnlichen, aber auf der Hinterseite geschwärzten dians eines gewoͤhnlichen, aber auf der Hinterſeite geſchwaͤrzten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0336" n="322"/> dians eines gewoͤhnlichen, aber auf der Hinterſeite geſchwaͤrzten<lb/> Glaſes; durch dieſes Ueberziehen der Hinterflaͤche mit ſchwarzer<lb/> Tuſche oder einem aͤhnlichen Stoffe raubt man dieſer die Faͤhig-<lb/> keit, das Licht zu reflectiren, erhaͤlt ſo die Strahlen bloß von<lb/> der Vorderſeite, und wird nicht durch die jenſeits des Glaſes liegen-<lb/> den Gegenſtaͤnde geſtoͤrt. Hier zeigen ſich nun folgende Erſcheinun-<lb/> gen. Faͤllt von einer Lichtflamme der Strahl auf eine ſolche Spie-<lb/> gelplatte, ſo wird er bekanntlich bei jedem Einfallswinkel reflectirt;<lb/> aber dieſer reflectirte Strahl iſt nicht immer faͤhig von einer eben<lb/> ſolchen zweiten Spiegelflaͤche abermals zuruͤckgeworfen zu werden,<lb/> ſondern wenn der Strahl eine Neigung von 34 Gr. gegen die erſte<lb/> Spiegelflaͤche hatte, ſo kann man die zweite Spiegelflaͤche ſo ſtellen,<lb/> daß er gar nicht reflectirt wird. Um den Verſuch anzuſtellen,<lb/> dient am beſten die von <hi rendition="#g">Biot</hi> angegebene Einrichtung. Man<lb/> laͤßt (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 141.</hi></hi>) auf einem Geſtelle mehrere parallele Ringe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C, D,<lb/> E,</hi></hi> ſo an einander befeſtigt aufſtellen, daß ſie ein offenes Rohr bil-<lb/> den, oder daß ihre Mittelpuncte in grader Linie liegen. An dem Ver-<lb/> bindungsſtuͤcke dieſer Ringe iſt bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">F</hi></hi> ein Gradbogen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">GH</hi></hi> feſt ange-<lb/> bracht und ein Spiegel von der vorhin erwaͤhnten Art iſt an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">F</hi></hi> ſo<lb/> befeſtigt, daß er ſich um <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">F,</hi></hi> den Mittelpunct des Kreisbogens,<lb/> drehen laͤßt. Dieſem Spiegel giebt man die Neigung von 34 Gr.<lb/> gegen die Axe der Roͤhre, und ſtellt die Flamme ſo, daß ein bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">O</hi></hi><lb/> ſtehendes Auge ſie in der Mitte der Roͤhre im Spiegel ſieht. In dem<lb/> erſten Ringe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> iſt ein beweglicher Ring, der ſich naͤmlich in der Faſſung<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> um die gemeinſchaftliche Axe des Rohres drehen laͤßt, mit dieſem<lb/> iſt ein Gradbogen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">MN</hi></hi> verbunden und ein um deſſen Mittelpunct<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">K</hi></hi> beweglicher Spiegel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">KL.</hi></hi> Stellt man nun auch dieſen auf 34<lb/> Gr. das heißt ſo, daß der durch die Axe des Rohres gehende Strahl<lb/> 34 Grad mit der Ebne des Spiegels macht, ſo iſt alles zu dem<lb/> Verſuche vorbereitet. Da der Ring <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> und mit ihm der Spiegel<lb/> um die Axe des Rohres gedreht werden kann, ſo wollen wir den<lb/> Verſuch mit derjenigen (auf dem Rande des bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> befindlichen<lb/> Kreiſes bemerkten) Stellung anfangen laſſen, wo beide Spiegel<lb/> parallel ſind; ſieht man bei dieſer Stellung des Spiegels von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">P</hi></hi><lb/> her in denſelben, ſo erblickt man die geſpiegelte Lichtflamme, naͤm-<lb/> lich ihr im erſten Spiegel dargeſtelltes Bild im zweiten Spiegel,<lb/> ohne etwas Ungewoͤhnliches zu bemerken; aber ſchiebt man nun den<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [322/0336]
dians eines gewoͤhnlichen, aber auf der Hinterſeite geſchwaͤrzten
Glaſes; durch dieſes Ueberziehen der Hinterflaͤche mit ſchwarzer
Tuſche oder einem aͤhnlichen Stoffe raubt man dieſer die Faͤhig-
keit, das Licht zu reflectiren, erhaͤlt ſo die Strahlen bloß von
der Vorderſeite, und wird nicht durch die jenſeits des Glaſes liegen-
den Gegenſtaͤnde geſtoͤrt. Hier zeigen ſich nun folgende Erſcheinun-
gen. Faͤllt von einer Lichtflamme der Strahl auf eine ſolche Spie-
gelplatte, ſo wird er bekanntlich bei jedem Einfallswinkel reflectirt;
aber dieſer reflectirte Strahl iſt nicht immer faͤhig von einer eben
ſolchen zweiten Spiegelflaͤche abermals zuruͤckgeworfen zu werden,
ſondern wenn der Strahl eine Neigung von 34 Gr. gegen die erſte
Spiegelflaͤche hatte, ſo kann man die zweite Spiegelflaͤche ſo ſtellen,
daß er gar nicht reflectirt wird. Um den Verſuch anzuſtellen,
dient am beſten die von Biot angegebene Einrichtung. Man
laͤßt (Fig. 141.) auf einem Geſtelle mehrere parallele Ringe C, D,
E, ſo an einander befeſtigt aufſtellen, daß ſie ein offenes Rohr bil-
den, oder daß ihre Mittelpuncte in grader Linie liegen. An dem Ver-
bindungsſtuͤcke dieſer Ringe iſt bei F ein Gradbogen GH feſt ange-
bracht und ein Spiegel von der vorhin erwaͤhnten Art iſt an F ſo
befeſtigt, daß er ſich um F, den Mittelpunct des Kreisbogens,
drehen laͤßt. Dieſem Spiegel giebt man die Neigung von 34 Gr.
gegen die Axe der Roͤhre, und ſtellt die Flamme ſo, daß ein bei O
ſtehendes Auge ſie in der Mitte der Roͤhre im Spiegel ſieht. In dem
erſten Ringe E iſt ein beweglicher Ring, der ſich naͤmlich in der Faſſung
E um die gemeinſchaftliche Axe des Rohres drehen laͤßt, mit dieſem
iſt ein Gradbogen MN verbunden und ein um deſſen Mittelpunct
K beweglicher Spiegel KL. Stellt man nun auch dieſen auf 34
Gr. das heißt ſo, daß der durch die Axe des Rohres gehende Strahl
34 Grad mit der Ebne des Spiegels macht, ſo iſt alles zu dem
Verſuche vorbereitet. Da der Ring E und mit ihm der Spiegel
um die Axe des Rohres gedreht werden kann, ſo wollen wir den
Verſuch mit derjenigen (auf dem Rande des bei E befindlichen
Kreiſes bemerkten) Stellung anfangen laſſen, wo beide Spiegel
parallel ſind; ſieht man bei dieſer Stellung des Spiegels von P
her in denſelben, ſo erblickt man die geſpiegelte Lichtflamme, naͤm-
lich ihr im erſten Spiegel dargeſtelltes Bild im zweiten Spiegel,
ohne etwas Ungewoͤhnliches zu bemerken; aber ſchiebt man nun den
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