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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832.

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irgend einer Art durch das Anhäufen um diese Röhren oder durch
das Aufhängen an denselben trocknen will, indem da ein stärkerer
Wärmegrad leicht Beschädigung hervorbringt.

Durch die Zuleitung der Dämpfe in Gefäße, die nicht selbst
auf dem Feuer stehen, kann man die in denselben enthaltenen Ge-
genstände erwärmen, und hat dabei den Vortheil, nicht bloß sich
eines hölzernen Gefäßes, das man nicht dem Feuer unmittelbar
aussetzen dürfte, bedienen zu können, sondern auch leichter denjeni-
gen mäßigen Grad von Wärme zu erhalten, der zu irgend einem
Zwecke erforderlich ist. Wenn die Dämpfe in großer Menge zu-
strömen, so kann man mit Wasserdämpfen Wasser zum Kochen
bringen.

Man hat die Vortheile des im Dampfe Kochens oft gerühmt.
Dieses im Dampfe Kochen besteht darin, daß in dem Topfe sich,
etwa in der halben Höhe, ein durchlöcherter Boden befindet, auf
welchen man die zu kochenden Speisen legt, während Wasser oder
auch Fleisch im Wasser sich im unteren Theile des Topfes befindet.
So werden jene Speisen nur von dem Dampfe durchdrungen, was
in manchen Fällen vortheilhafter sein soll. Ein solcher Topf muß
ziemlich dicht verschlossen sein, damit nicht durch das Entweichen
zu vielen Dampfes ein öfteres Nachfüllen neuen Wassers nöthig
werde. Der Zweck der völlig geschlossenen Kochgefäße, der Rum-
fordschen Töpfe, ist ein anderer, nämlich der, bei gehinderter Ver-
dampfung die Wärme zu verstärken, und diese Einrichtung der
Kochgefäße ist daher Holz ersparend, weil bei dem Kochen in offenen
Gefäßen eine große Menge Hitze zum Entstehen des verloren gehen-
den Dampfes verwandt wird, hier hingegen diese Wärme zugleich
dazu wirkt, größere Hitze hervorzubringen und dadurch die gewöhn-
lichen Erfolge des Kochens schneller, zugleich aber noch größere Wir-
kungen, ein Zerkochen von Knochen u. s. w., hervorzubringen. Auch
für das gewöhnliche Kochen knüpft sich eine Regel an die Bemer-
kung, daß eine starke Dampf-Erzeugung unnützen Wärme-Auf-
wand fordert, nämlich die, daß man ein zwar ununterbrochenes,
aber nie sehr heftiges Kochen anwenden muß, indem bei dem letz-
tern der Wärmegrad nicht merklich erhöhet wird, während die vielen
verloren gehenden Dämpfe Wärme unnütz fortführen. Gesalzenes
Wasser nimmt beim Kochen etwas mehr Wärme an, eine Schichte

irgend einer Art durch das Anhaͤufen um dieſe Roͤhren oder durch
das Aufhaͤngen an denſelben trocknen will, indem da ein ſtaͤrkerer
Waͤrmegrad leicht Beſchaͤdigung hervorbringt.

Durch die Zuleitung der Daͤmpfe in Gefaͤße, die nicht ſelbſt
auf dem Feuer ſtehen, kann man die in denſelben enthaltenen Ge-
genſtaͤnde erwaͤrmen, und hat dabei den Vortheil, nicht bloß ſich
eines hoͤlzernen Gefaͤßes, das man nicht dem Feuer unmittelbar
ausſetzen duͤrfte, bedienen zu koͤnnen, ſondern auch leichter denjeni-
gen maͤßigen Grad von Waͤrme zu erhalten, der zu irgend einem
Zwecke erforderlich iſt. Wenn die Daͤmpfe in großer Menge zu-
ſtroͤmen, ſo kann man mit Waſſerdaͤmpfen Waſſer zum Kochen
bringen.

Man hat die Vortheile des im Dampfe Kochens oft geruͤhmt.
Dieſes im Dampfe Kochen beſteht darin, daß in dem Topfe ſich,
etwa in der halben Hoͤhe, ein durchloͤcherter Boden befindet, auf
welchen man die zu kochenden Speiſen legt, waͤhrend Waſſer oder
auch Fleiſch im Waſſer ſich im unteren Theile des Topfes befindet.
So werden jene Speiſen nur von dem Dampfe durchdrungen, was
in manchen Faͤllen vortheilhafter ſein ſoll. Ein ſolcher Topf muß
ziemlich dicht verſchloſſen ſein, damit nicht durch das Entweichen
zu vielen Dampfes ein oͤfteres Nachfuͤllen neuen Waſſers noͤthig
werde. Der Zweck der voͤllig geſchloſſenen Kochgefaͤße, der Rum-
fordſchen Toͤpfe, iſt ein anderer, naͤmlich der, bei gehinderter Ver-
dampfung die Waͤrme zu verſtaͤrken, und dieſe Einrichtung der
Kochgefaͤße iſt daher Holz erſparend, weil bei dem Kochen in offenen
Gefaͤßen eine große Menge Hitze zum Entſtehen des verloren gehen-
den Dampfes verwandt wird, hier hingegen dieſe Waͤrme zugleich
dazu wirkt, groͤßere Hitze hervorzubringen und dadurch die gewoͤhn-
lichen Erfolge des Kochens ſchneller, zugleich aber noch groͤßere Wir-
kungen, ein Zerkochen von Knochen u. ſ. w., hervorzubringen. Auch
fuͤr das gewoͤhnliche Kochen knuͤpft ſich eine Regel an die Bemer-
kung, daß eine ſtarke Dampf-Erzeugung unnuͤtzen Waͤrme-Auf-
wand fordert, naͤmlich die, daß man ein zwar ununterbrochenes,
aber nie ſehr heftiges Kochen anwenden muß, indem bei dem letz-
tern der Waͤrmegrad nicht merklich erhoͤhet wird, waͤhrend die vielen
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Waſſer nimmt beim Kochen etwas mehr Waͤrme an, eine Schichte

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[120/0134] irgend einer Art durch das Anhaͤufen um dieſe Roͤhren oder durch das Aufhaͤngen an denſelben trocknen will, indem da ein ſtaͤrkerer Waͤrmegrad leicht Beſchaͤdigung hervorbringt. Durch die Zuleitung der Daͤmpfe in Gefaͤße, die nicht ſelbſt auf dem Feuer ſtehen, kann man die in denſelben enthaltenen Ge- genſtaͤnde erwaͤrmen, und hat dabei den Vortheil, nicht bloß ſich eines hoͤlzernen Gefaͤßes, das man nicht dem Feuer unmittelbar ausſetzen duͤrfte, bedienen zu koͤnnen, ſondern auch leichter denjeni- gen maͤßigen Grad von Waͤrme zu erhalten, der zu irgend einem Zwecke erforderlich iſt. Wenn die Daͤmpfe in großer Menge zu- ſtroͤmen, ſo kann man mit Waſſerdaͤmpfen Waſſer zum Kochen bringen. Man hat die Vortheile des im Dampfe Kochens oft geruͤhmt. Dieſes im Dampfe Kochen beſteht darin, daß in dem Topfe ſich, etwa in der halben Hoͤhe, ein durchloͤcherter Boden befindet, auf welchen man die zu kochenden Speiſen legt, waͤhrend Waſſer oder auch Fleiſch im Waſſer ſich im unteren Theile des Topfes befindet. So werden jene Speiſen nur von dem Dampfe durchdrungen, was in manchen Faͤllen vortheilhafter ſein ſoll. Ein ſolcher Topf muß ziemlich dicht verſchloſſen ſein, damit nicht durch das Entweichen zu vielen Dampfes ein oͤfteres Nachfuͤllen neuen Waſſers noͤthig werde. Der Zweck der voͤllig geſchloſſenen Kochgefaͤße, der Rum- fordſchen Toͤpfe, iſt ein anderer, naͤmlich der, bei gehinderter Ver- dampfung die Waͤrme zu verſtaͤrken, und dieſe Einrichtung der Kochgefaͤße iſt daher Holz erſparend, weil bei dem Kochen in offenen Gefaͤßen eine große Menge Hitze zum Entſtehen des verloren gehen- den Dampfes verwandt wird, hier hingegen dieſe Waͤrme zugleich dazu wirkt, groͤßere Hitze hervorzubringen und dadurch die gewoͤhn- lichen Erfolge des Kochens ſchneller, zugleich aber noch groͤßere Wir- kungen, ein Zerkochen von Knochen u. ſ. w., hervorzubringen. Auch fuͤr das gewoͤhnliche Kochen knuͤpft ſich eine Regel an die Bemer- kung, daß eine ſtarke Dampf-Erzeugung unnuͤtzen Waͤrme-Auf- wand fordert, naͤmlich die, daß man ein zwar ununterbrochenes, aber nie ſehr heftiges Kochen anwenden muß, indem bei dem letz- tern der Waͤrmegrad nicht merklich erhoͤhet wird, waͤhrend die vielen verloren gehenden Daͤmpfe Waͤrme unnuͤtz fortfuͤhren. Geſalzenes Waſſer nimmt beim Kochen etwas mehr Waͤrme an, eine Schichte

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Zitationshilfe: Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/134>, abgerufen am 23.11.2024.