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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832.

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fache Anordnung solcher Rauch verzehrender Oefen verdient hier
noch erwähnt zu werden. Wenn (Fig. 35.) auf dem Roste A
das zum Brennen bestimmte Holz liegt und man glühende Kohlen
auf dasselbe legt, so ist der gewöhnliche Erfolg, daß das Holz seinen
Rauch nach B aufwärts sendet; ist aber die Röhre C bedeutend
hoch und hat man sie vorher so erhitzt, daß ein starker Luftstrom
in ihr hinauf, also bei B eindringend von B nach D hinabwärts,
geht; so zieht dieser Luftstrom die Flamme nach innen und die
immer mehr und mehr erhitzte Röhre C erfüllt den Zweck, den
Rauch vollständig zu verbrennen, immer besser, je stärker das in A
angemachte und in die Röhre hinein gehende Feuer ist.

Ein ebenfalls wichtiger Umstand beim Anordnen des Feuers
ist, daß man die noch unentflammten Holzstücke auf die passendste
Weise zu Verstärkung des Feuers anbringe. Die Holzstücke müssen
nicht zu groß sein, damit sie viel glühende Oberfläche darbieten,
um so das Sauerstoffgas vollständiger zu zersetzen. Sie müssen
nicht so auf die Kohlen gelegt werden, daß sie durch ihre Kälte die
Kohlen tödten, ihnen zu viel Wärme entziehen, und sie dadurch
zur Zersetzung der Luft untauglich machen; sie müssen dagegen
dem Zutritte der Flamme vollkommen ausgesetzt sein, ohne die
Kohlen in zu vielen Puncten zu berühren; sie müssen einander
so nahe sein, daß das Entflammen des einen Stückes das andre
erreiche, dabei aber muß der Luftzug ungehemmt jedem derselben
Sauerstoffgas zuführen können. Ist der Rost, auf dem allemal
das Feuer am besten brennt, in der Mitte etwas gesenkt, so hat
das den Vortheil, daß auch die allmählig abnehmende Menge des
Feuermaterials sich gegen die Mitte sammelt, und dem Zuge auf
die vortheilhafteste Weise ausgesetzt bleibt.

Damit kein unnützer Luftzug neben dem Feuer vorbei gehe,
ist es vortheilhaft, den Rost so anzulegen, daß alle seine Oeffnun-
gen gegen den Mittelpunkt des Feuers gehen, indem alsdann auch
die von der Seite eindringende Luft auf das Feuer zu geleitet wird.
Ebenso ist es da, wo ein starker Blasebalg das Feuer anbläst, vor-
theilhaft, diesen in einen das Feuer umgebenden hohlen Cylinder-
raum blasen zu lassen, damit durch die durchlöcherte innere Wand
dieses Cylinderringes die von allen Seiten auf den Feuerraum

fache Anordnung ſolcher Rauch verzehrender Oefen verdient hier
noch erwaͤhnt zu werden. Wenn (Fig. 35.) auf dem Roſte A
das zum Brennen beſtimmte Holz liegt und man gluͤhende Kohlen
auf dasſelbe legt, ſo iſt der gewoͤhnliche Erfolg, daß das Holz ſeinen
Rauch nach B aufwaͤrts ſendet; iſt aber die Roͤhre C bedeutend
hoch und hat man ſie vorher ſo erhitzt, daß ein ſtarker Luftſtrom
in ihr hinauf, alſo bei B eindringend von B nach D hinabwaͤrts,
geht; ſo zieht dieſer Luftſtrom die Flamme nach innen und die
immer mehr und mehr erhitzte Roͤhre C erfuͤllt den Zweck, den
Rauch vollſtaͤndig zu verbrennen, immer beſſer, je ſtaͤrker das in A
angemachte und in die Roͤhre hinein gehende Feuer iſt.

Ein ebenfalls wichtiger Umſtand beim Anordnen des Feuers
iſt, daß man die noch unentflammten Holzſtuͤcke auf die paſſendſte
Weiſe zu Verſtaͤrkung des Feuers anbringe. Die Holzſtuͤcke muͤſſen
nicht zu groß ſein, damit ſie viel gluͤhende Oberflaͤche darbieten,
um ſo das Sauerſtoffgas vollſtaͤndiger zu zerſetzen. Sie muͤſſen
nicht ſo auf die Kohlen gelegt werden, daß ſie durch ihre Kaͤlte die
Kohlen toͤdten, ihnen zu viel Waͤrme entziehen, und ſie dadurch
zur Zerſetzung der Luft untauglich machen; ſie muͤſſen dagegen
dem Zutritte der Flamme vollkommen ausgeſetzt ſein, ohne die
Kohlen in zu vielen Puncten zu beruͤhren; ſie muͤſſen einander
ſo nahe ſein, daß das Entflammen des einen Stuͤckes das andre
erreiche, dabei aber muß der Luftzug ungehemmt jedem derſelben
Sauerſtoffgas zufuͤhren koͤnnen. Iſt der Roſt, auf dem allemal
das Feuer am beſten brennt, in der Mitte etwas geſenkt, ſo hat
das den Vortheil, daß auch die allmaͤhlig abnehmende Menge des
Feuermaterials ſich gegen die Mitte ſammelt, und dem Zuge auf
die vortheilhafteſte Weiſe ausgeſetzt bleibt.

Damit kein unnuͤtzer Luftzug neben dem Feuer vorbei gehe,
iſt es vortheilhaft, den Roſt ſo anzulegen, daß alle ſeine Oeffnun-
gen gegen den Mittelpunkt des Feuers gehen, indem alsdann auch
die von der Seite eindringende Luft auf das Feuer zu geleitet wird.
Ebenſo iſt es da, wo ein ſtarker Blaſebalg das Feuer anblaͤſt, vor-
theilhaft, dieſen in einen das Feuer umgebenden hohlen Cylinder-
raum blaſen zu laſſen, damit durch die durchloͤcherte innere Wand
dieſes Cylinderringes die von allen Seiten auf den Feuerraum

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[180/0194] fache Anordnung ſolcher Rauch verzehrender Oefen verdient hier noch erwaͤhnt zu werden. Wenn (Fig. 35.) auf dem Roſte A das zum Brennen beſtimmte Holz liegt und man gluͤhende Kohlen auf dasſelbe legt, ſo iſt der gewoͤhnliche Erfolg, daß das Holz ſeinen Rauch nach B aufwaͤrts ſendet; iſt aber die Roͤhre C bedeutend hoch und hat man ſie vorher ſo erhitzt, daß ein ſtarker Luftſtrom in ihr hinauf, alſo bei B eindringend von B nach D hinabwaͤrts, geht; ſo zieht dieſer Luftſtrom die Flamme nach innen und die immer mehr und mehr erhitzte Roͤhre C erfuͤllt den Zweck, den Rauch vollſtaͤndig zu verbrennen, immer beſſer, je ſtaͤrker das in A angemachte und in die Roͤhre hinein gehende Feuer iſt. Ein ebenfalls wichtiger Umſtand beim Anordnen des Feuers iſt, daß man die noch unentflammten Holzſtuͤcke auf die paſſendſte Weiſe zu Verſtaͤrkung des Feuers anbringe. Die Holzſtuͤcke muͤſſen nicht zu groß ſein, damit ſie viel gluͤhende Oberflaͤche darbieten, um ſo das Sauerſtoffgas vollſtaͤndiger zu zerſetzen. Sie muͤſſen nicht ſo auf die Kohlen gelegt werden, daß ſie durch ihre Kaͤlte die Kohlen toͤdten, ihnen zu viel Waͤrme entziehen, und ſie dadurch zur Zerſetzung der Luft untauglich machen; ſie muͤſſen dagegen dem Zutritte der Flamme vollkommen ausgeſetzt ſein, ohne die Kohlen in zu vielen Puncten zu beruͤhren; ſie muͤſſen einander ſo nahe ſein, daß das Entflammen des einen Stuͤckes das andre erreiche, dabei aber muß der Luftzug ungehemmt jedem derſelben Sauerſtoffgas zufuͤhren koͤnnen. Iſt der Roſt, auf dem allemal das Feuer am beſten brennt, in der Mitte etwas geſenkt, ſo hat das den Vortheil, daß auch die allmaͤhlig abnehmende Menge des Feuermaterials ſich gegen die Mitte ſammelt, und dem Zuge auf die vortheilhafteſte Weiſe ausgeſetzt bleibt. Damit kein unnuͤtzer Luftzug neben dem Feuer vorbei gehe, iſt es vortheilhaft, den Roſt ſo anzulegen, daß alle ſeine Oeffnun- gen gegen den Mittelpunkt des Feuers gehen, indem alsdann auch die von der Seite eindringende Luft auf das Feuer zu geleitet wird. Ebenſo iſt es da, wo ein ſtarker Blaſebalg das Feuer anblaͤſt, vor- theilhaft, dieſen in einen das Feuer umgebenden hohlen Cylinder- raum blaſen zu laſſen, damit durch die durchloͤcherte innere Wand dieſes Cylinderringes die von allen Seiten auf den Feuerraum

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Zitationshilfe: Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/194>, abgerufen am 23.11.2024.