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Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569.

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Göttlichen Namens ist / wieder das ander Gebott. So soll solch weihen hinfuro in diesen Kirchen abgeschafft sein. Vnd das die Pastores das Volck desto besser berichten mögen / warumb es abgeschaffet werde / haben wir auß der Agenda / etliche stücke hieher verzeichnet. Es sollen aber dagegen die leute berichtet werden / wie alle Creaturen / wenn wir dieselbigen zu rechtem natürlichen brauch nehmen wöllen / auß Gottes Wort befehl vnnd verheissung / vnß Gleubigen also geheiliget mögen werden / das wir dieselselbigen mit gutem gewissen / mit Gottes gnedigen guten willen / seliglich brauchen mögen / wie das auß dem spruch Pauli / j. Timoth. 4. droben klerlich erweiset ist.

Vnd der vrsachen halben sollen Alt vnnd Jung vermanet vnd gewehnet werden / wenn sie zum Tisch vnnd dauon gehen / das sie das Benedicite / vnnd Gratias / mit andacht sprechen / Vnd deßgleichen auch thun / wenn sie anderer gaben Gottes brauchen wöllen / Wie ohn zweiffel erstlich vmb solcher Paedagogi willen / man angefangen hat in der Kirchen den leuten eine anweisung zugeben / wie sie durchs Gebet die Creaturen zu seligen brauch heiligen solten / wie ein Benedictio ouorum lautet / Segene diese Creaturen / die du geschaffen hast / das es eine gesunde selige speise möge sein deinen Gleubigen / die es mit dancksagung zu sich nehmen: Aber darauß ist hernach ein solcher Aberglaube / ja Abgötterey gemacht worden / die nun mehr bey reiner lehre vnleidlich ist.

Göttlichen Namens ist / wieder das ander Gebott. So soll solch weihen hinfuro in diesen Kirchen abgeschafft sein. Vnd das die Pastores das Volck desto besser berichten mögen / warumb es abgeschaffet werde / haben wir auß der Agenda / etliche stücke hieher verzeichnet. Es sollen aber dagegen die leute berichtet werden / wie alle Creaturen / wenn wir dieselbigen zu rechtem natürlichen brauch nehmen wöllen / auß Gottes Wort befehl vnnd verheissung / vnß Gleubigen also geheiliget mögen werden / das wir dieselselbigen mit gutem gewissen / mit Gottes gnedigen guten willen / seliglich brauchen mögen / wie das auß dem spruch Pauli / j. Timoth. 4. droben klerlich erweiset ist.

Vnd der vrsachen halben sollen Alt vnnd Jung vermanet vnd gewehnet werden / wenn sie zum Tisch vnnd dauon gehen / das sie das Benedicite / vnnd Gratias / mit andacht sprechen / Vnd deßgleichen auch thun / wenn sie anderer gaben Gottes brauchen wöllen / Wie ohn zweiffel erstlich vmb solcher Paedagogi willen / man angefangen hat in der Kirchen den leuten eine anweisung zugeben / wie sie durchs Gebet die Creaturen zu seligen brauch heiligen solten / wie ein Benedictio ouorum lautet / Segene diese Creaturen / die du geschaffen hast / das es eine gesunde selige speise möge sein deinen Gleubigen / die es mit dancksagung zu sich nehmen: Aber darauß ist hernach ein solcher Aberglaube / ja Abgötterey gemacht worden / die nun mehr bey reiner lehre vnleidlich ist.

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Göttlichen       Namens ist / wieder das ander Gebott. So soll solch weihen hinfuro in diesen Kirchen       abgeschafft sein. Vnd das die Pastores das Volck desto besser berichten mögen / warumb es       abgeschaffet werde / haben wir auß der Agenda / etliche stücke hieher verzeichnet. Es sollen       aber dagegen die leute berichtet werden / wie alle Creaturen / wenn wir dieselbigen zu rechtem       natürlichen brauch nehmen wöllen / auß Gottes Wort befehl vnnd verheissung / vnß Gleubigen also       geheiliget mögen werden / das wir dieselselbigen mit gutem gewissen / mit Gottes gnedigen guten       willen / seliglich brauchen mögen / wie das auß dem spruch Pauli / j. Timoth. 4. droben       klerlich erweiset ist.</p>
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[0141] Göttlichen Namens ist / wieder das ander Gebott. So soll solch weihen hinfuro in diesen Kirchen abgeschafft sein. Vnd das die Pastores das Volck desto besser berichten mögen / warumb es abgeschaffet werde / haben wir auß der Agenda / etliche stücke hieher verzeichnet. Es sollen aber dagegen die leute berichtet werden / wie alle Creaturen / wenn wir dieselbigen zu rechtem natürlichen brauch nehmen wöllen / auß Gottes Wort befehl vnnd verheissung / vnß Gleubigen also geheiliget mögen werden / das wir dieselselbigen mit gutem gewissen / mit Gottes gnedigen guten willen / seliglich brauchen mögen / wie das auß dem spruch Pauli / j. Timoth. 4. droben klerlich erweiset ist. Vnd der vrsachen halben sollen Alt vnnd Jung vermanet vnd gewehnet werden / wenn sie zum Tisch vnnd dauon gehen / das sie das Benedicite / vnnd Gratias / mit andacht sprechen / Vnd deßgleichen auch thun / wenn sie anderer gaben Gottes brauchen wöllen / Wie ohn zweiffel erstlich vmb solcher Paedagogi willen / man angefangen hat in der Kirchen den leuten eine anweisung zugeben / wie sie durchs Gebet die Creaturen zu seligen brauch heiligen solten / wie ein Benedictio ouorum lautet / Segene diese Creaturen / die du geschaffen hast / das es eine gesunde selige speise möge sein deinen Gleubigen / die es mit dancksagung zu sich nehmen: Aber darauß ist hernach ein solcher Aberglaube / ja Abgötterey gemacht worden / die nun mehr bey reiner lehre vnleidlich ist.

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Zitationshilfe: Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/141>, abgerufen am 15.05.2024.