Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569.

Bild:
<< vorherige Seite

gnade Gottes / keine bewilligung oder Consens des gepredigten Worts / kein guter vorsatz dem Wort zufolgen / kein vleiß noch mühe dem alten Adam zuwehren / dem bösen willen zuwiederstreben / vnd sich in Gottes willen zuergeben / etc. do ist ohne zweiffel auch keine warhafftige bekerung / Vnd sollen die leute offt erinnert werden / das solche stücke in warhafftiger bekerung müssen vorhanden sein / vnd sollen auch darzu vermanet werden.

Aber diß ist die frage / darauff der rechte status controuersiae stehet / Woher der Mensch solche enderung des sinnes / vnnd willens / verlangen / bewilligung / vorsatz / vleiß / etc. geschicklicheit / vnd vermögen solchs zugedencken / zuwöllen / fürzunehmen vnd außzurichten / vberkomme vnd habe / ob er solchs auß seinen eigenen krefften allein vermöge / Oder / ob der mensch auß seiner natürlichen geschicklicheit den anfang mache / vnd alßdann erst der heilige Geist zuhülffe komme / Oder / wenn der heilige Geist seine wirckung in dem menschen angefangen hat / das alßdann der mensch auß seinen eignen natürlichen krefften des alten Adams / etwas vermöge zu seiner bekerung zuhelffen vnd mit zuwircken / das also die frage ist / nicht von den newen gaben / newen krefften / vnd newer geschicklicheit / so der heilige Geist durch seine wirckung in denen die bekeret werden / gibt / schafft / vnd anrichtet / sondern was der heilige Geist im menschen für natürliche angeborne art / geschicklicheit / kreffte / vnd vermögen finde / belangend die Geistliche Götliche sachen.

Vnd hierauff gibt auß der schifft die Confession vnnd

gnade Gottes / keine bewilligung oder Consens des gepredigten Worts / kein guter vorsatz dem Wort zufolgen / kein vleiß noch mühe dem alten Adam zuwehren / dem bösen willen zuwiederstreben / vnd sich in Gottes willen zuergeben / etc. do ist ohne zweiffel auch keine warhafftige bekerung / Vnd sollen die leute offt erinnert werden / das solche stücke in warhafftiger bekerung müssen vorhanden sein / vnd sollen auch darzu vermanet werden.

Aber diß ist die frage / darauff der rechte status controuersiae stehet / Woher der Mensch solche enderung des sinnes / vnnd willens / verlangen / bewilligung / vorsatz / vleiß / etc. geschicklicheit / vnd vermögen solchs zugedencken / zuwöllen / fürzunehmen vnd außzurichten / vberkomme vnd habe / ob er solchs auß seinen eigenen krefften allein vermöge / Oder / ob der mensch auß seiner natürlichen geschicklicheit den anfang mache / vnd alßdann erst der heilige Geist zuhülffe komme / Oder / wenn der heilige Geist seine wirckung in dem menschen angefangen hat / das alßdann der mensch auß seinen eignen natürlichen krefften des alten Adams / etwas vermöge zu seiner bekerung zuhelffen vnd mit zuwircken / das also die frage ist / nicht von den newen gaben / newen krefften / vnd newer geschicklicheit / so der heilige Geist durch seine wirckung in denen die bekeret werden / gibt / schafft / vnd anrichtet / sondern was der heilige Geist im menschen für natürliche angeborne art / geschicklicheit / kreffte / vnd vermögen finde / belangend die Geistliche Götliche sachen.

Vnd hierauff gibt auß der schifft die Confession vnnd

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0086"/>
gnade Gottes / keine bewilligung oder       Consens des gepredigten Worts / kein guter vorsatz dem Wort zufolgen / kein vleiß noch mühe dem       alten Adam zuwehren / dem bösen willen zuwiederstreben / vnd sich in Gottes willen zuergeben /       etc. do ist ohne zweiffel auch keine warhafftige bekerung / Vnd sollen die leute offt erinnert       werden / das solche stücke in warhafftiger bekerung müssen vorhanden sein / vnd sollen auch       darzu vermanet werden.</p>
        <p>Aber diß ist die frage / darauff der rechte status controuersiae stehet / Woher der Mensch       solche enderung des sinnes / vnnd willens / verlangen / bewilligung / vorsatz / vleiß / etc.       geschicklicheit / vnd vermögen solchs zugedencken / zuwöllen / fürzunehmen vnd außzurichten /       vberkomme vnd habe / ob er solchs auß seinen eigenen krefften allein vermöge / Oder / ob der       mensch auß seiner natürlichen geschicklicheit den anfang mache / vnd alßdann erst der heilige       Geist zuhülffe komme / Oder / wenn der heilige Geist seine wirckung in dem menschen angefangen       hat / das alßdann der mensch auß seinen eignen natürlichen krefften des alten Adams / etwas       vermöge zu seiner bekerung zuhelffen vnd mit zuwircken / das also die frage ist / nicht von den       newen gaben / newen krefften / vnd newer geschicklicheit / so der heilige Geist durch seine       wirckung in denen die bekeret werden / gibt / schafft / vnd anrichtet / sondern was der heilige       Geist im menschen für natürliche angeborne art / geschicklicheit / kreffte / vnd vermögen finde       / belangend die Geistliche Götliche sachen.</p>
        <p>Vnd hierauff gibt auß der schifft die Confession vnnd
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0086] gnade Gottes / keine bewilligung oder Consens des gepredigten Worts / kein guter vorsatz dem Wort zufolgen / kein vleiß noch mühe dem alten Adam zuwehren / dem bösen willen zuwiederstreben / vnd sich in Gottes willen zuergeben / etc. do ist ohne zweiffel auch keine warhafftige bekerung / Vnd sollen die leute offt erinnert werden / das solche stücke in warhafftiger bekerung müssen vorhanden sein / vnd sollen auch darzu vermanet werden. Aber diß ist die frage / darauff der rechte status controuersiae stehet / Woher der Mensch solche enderung des sinnes / vnnd willens / verlangen / bewilligung / vorsatz / vleiß / etc. geschicklicheit / vnd vermögen solchs zugedencken / zuwöllen / fürzunehmen vnd außzurichten / vberkomme vnd habe / ob er solchs auß seinen eigenen krefften allein vermöge / Oder / ob der mensch auß seiner natürlichen geschicklicheit den anfang mache / vnd alßdann erst der heilige Geist zuhülffe komme / Oder / wenn der heilige Geist seine wirckung in dem menschen angefangen hat / das alßdann der mensch auß seinen eignen natürlichen krefften des alten Adams / etwas vermöge zu seiner bekerung zuhelffen vnd mit zuwircken / das also die frage ist / nicht von den newen gaben / newen krefften / vnd newer geschicklicheit / so der heilige Geist durch seine wirckung in denen die bekeret werden / gibt / schafft / vnd anrichtet / sondern was der heilige Geist im menschen für natürliche angeborne art / geschicklicheit / kreffte / vnd vermögen finde / belangend die Geistliche Götliche sachen. Vnd hierauff gibt auß der schifft die Confession vnnd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/86
Zitationshilfe: Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/86>, abgerufen am 24.11.2024.