Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569.frey / vnd der Sünde allzu dienstbar / Roman. 6. das er nicht allein kan auß eigener wahl außdencken / wehlen / fürnehmen / vnd außrichten was böses ist / Sondern kan von natur / ohne den Geist Gottes / nicht anders gedencken / wöllen vnd thun / denn was böse / vnd Gott zuwieder ist / Genesis 6. vnd 8. Roman. 8. vnd darzu hat er willen / lust vnd liebe / Prouerb. 3. Isai. 3. vnd wird vom Teuffel darzu offt wünderlich getrieben / Ephes. 2. Zum Dritten aber / ist in diesem Artickel die fürnemste frage / Was die natürlichen kreffte des Menschen / so durch die Sünde verderbet / vnnd denn der heilig Geist noch nicht angefangen hat zuwidergeberen vnd vernewern / in Geistlichen vnd Göttlichen sachen / belangend die bekerung für Gott / vermügen / Als da sind warhafftige / rechtschaffene hertzliche furcht Gottes / Glaube / liebe etc. anzufangen / vnd zuwege zubringen / (Denn sonst eusserlich / vnd zum schein / der Pharisaische freye wille / auch in diesen sachen / sich viel bemühet / aber ist nichts rechtschaffnes) Auff diese frage / wird auß GOttes wort recht geantwortet / das der natürliche freye wille / in den sachen / zum guten erstorben sey / vnd nichts vermüge / sondern das diß alles ein eigen werck sey / allein Gottes des heiligen Geistes / Aber dieses muß auch alßbald mit fleiß erkleret vnd verwaret werden / das es nicht auff Enthusiastische weise verstanden werde / alß wirckte der heilige Geist die bekerung im Menschen also / das gar keine enderung oder bewegung in des Menschen verstande / wille vnd hertze / geschee vnd folgte / / Dann wo keine enderung oder vernewerung der gedancken / sinnes vnd gemütes ist / Wo kein verlangen ist zur frey / vnd der Sünde allzu dienstbar / Roman. 6. das er nicht allein kan auß eigener wahl außdencken / wehlen / fürnehmen / vnd außrichten was böses ist / Sondern kan von natur / ohne den Geist Gottes / nicht anders gedencken / wöllen vnd thun / denn was böse / vnd Gott zuwieder ist / Genesis 6. vnd 8. Roman. 8. vnd darzu hat er willen / lust vnd liebe / Prouerb. 3. Isai. 3. vnd wird vom Teuffel darzu offt wünderlich getrieben / Ephes. 2. Zum Dritten aber / ist in diesem Artickel die fürnemste frage / Was die natürlichen kreffte des Menschen / so durch die Sünde verderbet / vnnd denn der heilig Geist noch nicht angefangen hat zuwidergeberen vnd vernewern / in Geistlichen vnd Göttlichen sachen / belangend die bekerung für Gott / vermügen / Als da sind warhafftige / rechtschaffene hertzliche furcht Gottes / Glaube / liebe etc. anzufangen / vnd zuwege zubringen / (Denn sonst eusserlich / vnd zum schein / der Pharisaische freye wille / auch in diesen sachen / sich viel bemühet / aber ist nichts rechtschaffnes) Auff diese frage / wird auß GOttes wort recht geantwortet / das der natürliche freye wille / in den sachen / zum guten erstorben sey / vnd nichts vermüge / sondern das diß alles ein eigen werck sey / allein Gottes des heiligen Geistes / Aber dieses muß auch alßbald mit fleiß erkleret vnd verwaret werden / das es nicht auff Enthusiastische weise verstanden werde / alß wirckte der heilige Geist die bekerung im Menschen also / das gar keine enderung oder bewegung in des Menschen verstande / wille vnd hertze / geschee vnd folgte / / Dann wo keine enderung oder vernewerung der gedancken / sinnes vnd gemütes ist / Wo kein verlangen ist zur <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0085"/> frey / vnd der Sünde allzu dienstbar / Roman. 6. das er nicht allein kan auß eigener wahl außdencken / wehlen / fürnehmen / vnd außrichten was böses ist / Sondern kan von natur / ohne den Geist Gottes / nicht anders gedencken / wöllen vnd thun / denn was böse / vnd Gott zuwieder ist / Genesis 6. vnd 8. 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Isai. 3. vnd wird vom Teuffel darzu offt wünderlich getrieben / Ephes. 2.</p> <p>Zum Dritten aber / ist in diesem Artickel die fürnemste frage / Was die natürlichen kreffte des Menschen / so durch die Sünde verderbet / vnnd denn der heilig Geist noch nicht angefangen hat zuwidergeberen vnd vernewern / in Geistlichen vnd Göttlichen sachen / belangend die bekerung für Gott / vermügen / Als da sind warhafftige / rechtschaffene hertzliche furcht Gottes / Glaube / liebe etc. anzufangen / vnd zuwege zubringen / (Denn sonst eusserlich / vnd zum schein / der Pharisaische freye wille / auch in diesen sachen / sich viel bemühet / aber ist nichts rechtschaffnes) Auff diese frage / wird auß GOttes wort recht geantwortet / das der natürliche freye wille / in den sachen / zum guten erstorben sey / vnd nichts vermüge / sondern das diß alles ein eigen werck sey / allein Gottes des heiligen Geistes / Aber dieses muß auch alßbald mit fleiß erkleret vnd verwaret werden / das es nicht auff Enthusiastische weise verstanden werde / alß wirckte der heilige Geist die bekerung im Menschen also / das gar keine enderung oder bewegung in des Menschen verstande / wille vnd hertze / geschee vnd folgte / / Dann wo keine enderung oder vernewerung der gedancken / sinnes vnd gemütes ist / Wo kein verlangen ist zur </p> </div> </body> </text> </TEI> [0085]
frey / vnd der Sünde allzu dienstbar / Roman. 6. das er nicht allein kan auß eigener wahl außdencken / wehlen / fürnehmen / vnd außrichten was böses ist / Sondern kan von natur / ohne den Geist Gottes / nicht anders gedencken / wöllen vnd thun / denn was böse / vnd Gott zuwieder ist / Genesis 6. vnd 8. Roman. 8. vnd darzu hat er willen / lust vnd liebe / Prouerb. 3. Isai. 3. vnd wird vom Teuffel darzu offt wünderlich getrieben / Ephes. 2.
Zum Dritten aber / ist in diesem Artickel die fürnemste frage / Was die natürlichen kreffte des Menschen / so durch die Sünde verderbet / vnnd denn der heilig Geist noch nicht angefangen hat zuwidergeberen vnd vernewern / in Geistlichen vnd Göttlichen sachen / belangend die bekerung für Gott / vermügen / Als da sind warhafftige / rechtschaffene hertzliche furcht Gottes / Glaube / liebe etc. anzufangen / vnd zuwege zubringen / (Denn sonst eusserlich / vnd zum schein / der Pharisaische freye wille / auch in diesen sachen / sich viel bemühet / aber ist nichts rechtschaffnes) Auff diese frage / wird auß GOttes wort recht geantwortet / das der natürliche freye wille / in den sachen / zum guten erstorben sey / vnd nichts vermüge / sondern das diß alles ein eigen werck sey / allein Gottes des heiligen Geistes / Aber dieses muß auch alßbald mit fleiß erkleret vnd verwaret werden / das es nicht auff Enthusiastische weise verstanden werde / alß wirckte der heilige Geist die bekerung im Menschen also / das gar keine enderung oder bewegung in des Menschen verstande / wille vnd hertze / geschee vnd folgte / / Dann wo keine enderung oder vernewerung der gedancken / sinnes vnd gemütes ist / Wo kein verlangen ist zur
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