nicht im Stande, das Wahre immer und überall von dem Unwahren zu säubern. Der Kapuziner Zuechelli giebt in seiner "Missions- und Reisebeschreibung nach Kongo", welche anfangs des vorigen Jahrhunderts erschien, eine ziemlich ausführliche Beschreibung von ihm. "Es wird nicht undienlich sein," sagt er, "hier Etwas derjenigen Thiere zu gedenken, welche einen natürlichen Haß gegen alle anderen Thiere im Walde haben und dieselben verfolgen und jagen, nämlich die Mebbien. Diese Mebbien sind eine Art wilder Hunde, welche jagen, aber doch von den Wölfen sehr verschieden sind. Sie scheinen vielmehr die Eigenschaft der Spürhunde zu haben und von der Natur erschaffen zu sein, die anderen schädlichen Thiere wegzutreiben. Besinden sie sich in dem Walde, so braucht sich kein Wandersmann vor reißenden Thieren zu fürchten. Als einst einer von unsrer Mission zu Bamba
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Der Steppenhund (Lycaon pletus).
durch die Wüste reisen wollte, besprach er sich vorher mit dem Fürsten, ob er Dies der Löwen und Panther wegen wohl wagen dürfte, und der Fürst erwiderte ihm, daß er ganz ohne Gefahr reisen könne, weil er vor etlichen Tagen in jener Gegend die Mebbien gesehen habe, welche den Weg von allen grimmigen Thieren gereinigt haben würden. Sie vertreiben also die wilden Thiere, obschon sie selbst solche sind, und gleichwohl sind sie dem Menschen überaus zugethan und fügen ihnen nicht den geringsten Schaden zu; deshalb läßt man sie auch ohne Scheu in die Dörfer und sogar bis in die Höfe kommen."
"Jhr Widerwille gegen andere wilde Thiere ist so groß, daß sie die grausamsten Raubthiere, wie Löwen und Panther, anfallen und trotz deren Stärke durch ihre Menge überwältigen und nieder-
Beſchreibung beider Thiere.
nicht im Stande, das Wahre immer und überall von dem Unwahren zu ſäubern. Der Kapuziner Zuechelli giebt in ſeiner „Miſſions- und Reiſebeſchreibung nach Kongo‟, welche anfangs des vorigen Jahrhunderts erſchien, eine ziemlich ausführliche Beſchreibung von ihm. „Es wird nicht undienlich ſein,‟ ſagt er, „hier Etwas derjenigen Thiere zu gedenken, welche einen natürlichen Haß gegen alle anderen Thiere im Walde haben und dieſelben verfolgen und jagen, nämlich die Mebbien. Dieſe Mebbien ſind eine Art wilder Hunde, welche jagen, aber doch von den Wölfen ſehr verſchieden ſind. Sie ſcheinen vielmehr die Eigenſchaft der Spürhunde zu haben und von der Natur erſchaffen zu ſein, die anderen ſchädlichen Thiere wegzutreiben. Beſinden ſie ſich in dem Walde, ſo braucht ſich kein Wandersmann vor reißenden Thieren zu fürchten. Als einſt einer von unſrer Miſſion zu Bamba
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Der Steppenhund (Lycaon pletus).
durch die Wüſte reiſen wollte, beſprach er ſich vorher mit dem Fürſten, ob er Dies der Löwen und Panther wegen wohl wagen dürfte, und der Fürſt erwiderte ihm, daß er ganz ohne Gefahr reiſen könne, weil er vor etlichen Tagen in jener Gegend die Mebbien geſehen habe, welche den Weg von allen grimmigen Thieren gereinigt haben würden. Sie vertreiben alſo die wilden Thiere, obſchon ſie ſelbſt ſolche ſind, und gleichwohl ſind ſie dem Menſchen überaus zugethan und fügen ihnen nicht den geringſten Schaden zu; deshalb läßt man ſie auch ohne Scheu in die Dörfer und ſogar bis in die Höfe kommen.‟
„Jhr Widerwille gegen andere wilde Thiere iſt ſo groß, daß ſie die grauſamſten Raubthiere, wie Löwen und Panther, anfallen und trotz deren Stärke durch ihre Menge überwältigen und nieder-
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Beſchreibung beider Thiere.
nicht im Stande, das Wahre immer und überall von dem Unwahren zu ſäubern. Der Kapuziner
Zuechelli giebt in ſeiner „Miſſions- und Reiſebeſchreibung nach Kongo‟, welche anfangs des vorigen
Jahrhunderts erſchien, eine ziemlich ausführliche Beſchreibung von ihm. „Es wird nicht undienlich
ſein,‟ ſagt er, „hier Etwas derjenigen Thiere zu gedenken, welche einen natürlichen Haß gegen alle
anderen Thiere im Walde haben und dieſelben verfolgen und jagen, nämlich die Mebbien. Dieſe
Mebbien ſind eine Art wilder Hunde, welche jagen, aber doch von den Wölfen ſehr verſchieden ſind.
Sie ſcheinen vielmehr die Eigenſchaft der Spürhunde zu haben und von der Natur erſchaffen zu ſein,
die anderen ſchädlichen Thiere wegzutreiben. Beſinden ſie ſich in dem Walde, ſo braucht ſich kein
Wandersmann vor reißenden Thieren zu fürchten. Als einſt einer von unſrer Miſſion zu Bamba
[Abbildung Der Steppenhund (Lycaon pletus).]
durch die Wüſte reiſen wollte, beſprach er ſich vorher mit dem Fürſten, ob er Dies der Löwen und
Panther wegen wohl wagen dürfte, und der Fürſt erwiderte ihm, daß er ganz ohne Gefahr reiſen
könne, weil er vor etlichen Tagen in jener Gegend die Mebbien geſehen habe, welche den Weg von
allen grimmigen Thieren gereinigt haben würden. Sie vertreiben alſo die wilden Thiere, obſchon ſie
ſelbſt ſolche ſind, und gleichwohl ſind ſie dem Menſchen überaus zugethan und fügen ihnen nicht den
geringſten Schaden zu; deshalb läßt man ſie auch ohne Scheu in die Dörfer und ſogar bis in die
Höfe kommen.‟
„Jhr Widerwille gegen andere wilde Thiere iſt ſo groß, daß ſie die grauſamſten Raubthiere,
wie Löwen und Panther, anfallen und trotz deren Stärke durch ihre Menge überwältigen und nieder-
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 1. Hildburghausen, 1864, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben01_1864/517>, abgerufen am 18.06.2024.
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