Unser allbekannter Staar oder Strahl, die Sprehe oder Spreu (Sturnus vulgaris) scheint alle Eigenthümlichkeiten der Mitglieder seiner Familie in sich zu vereinigen, und seine ausführliche Lebensschilderung würde deshalb hinreichen, uns mit der Familie selbst bekannt zu machen. Der Staar ist je nach Alter und Jahreszeit verschieden gefärbt und gezeichnet. Das Kleid des alten Männchens ist im Frühling schwarz mit grünem und purpurfarbigem Schiller, welche Färbung auf den Schwingen und dem Schwanze der breiten grauen Ränder wegen lichter erscheint. Einzelne
[Abbildung]
Der Staar (Sturnus vulgaris).
Federn des Rückens zeigen graugilbliche Spitzenflecke. Das Auge ist braun, der Schnabel schwarz, der Fuß rothbraun. Gänzlich verschieden ist das Herbstkleid d. h. die Tracht sofort nach beendeter Mauser. Dann endigen alle Federn des Nackens, Oberrückens und der Brust mit weißlichen Spitzen, und das ganze Gefieder erscheint deshalb gepunktet. Der Schnabel erhält zugleich eine dunklere Färbung. Das Weibchen ähnelt dem Männchen, ist aber auch im Frühlingskleide stärker gefleckt als dieses. Die Jungen sind dunkelbraungrau, in der Gesichtsgegend am lichtesten; ihr Schnabel ist grau-
Die Knacker. Rabenvögel. Staaren.
Unſer allbekannter Staar oder Strahl, die Sprehe oder Spreu (Sturnus vulgaris) ſcheint alle Eigenthümlichkeiten der Mitglieder ſeiner Familie in ſich zu vereinigen, und ſeine ausführliche Lebensſchilderung würde deshalb hinreichen, uns mit der Familie ſelbſt bekannt zu machen. Der Staar iſt je nach Alter und Jahreszeit verſchieden gefärbt und gezeichnet. Das Kleid des alten Männchens iſt im Frühling ſchwarz mit grünem und purpurfarbigem Schiller, welche Färbung auf den Schwingen und dem Schwanze der breiten grauen Ränder wegen lichter erſcheint. Einzelne
[Abbildung]
Der Staar (Sturnus vulgaris).
Federn des Rückens zeigen graugilbliche Spitzenflecke. Das Auge iſt braun, der Schnabel ſchwarz, der Fuß rothbraun. Gänzlich verſchieden iſt das Herbſtkleid d. h. die Tracht ſofort nach beendeter Mauſer. Dann endigen alle Federn des Nackens, Oberrückens und der Bruſt mit weißlichen Spitzen, und das ganze Gefieder erſcheint deshalb gepunktet. Der Schnabel erhält zugleich eine dunklere Färbung. Das Weibchen ähnelt dem Männchen, iſt aber auch im Frühlingskleide ſtärker gefleckt als dieſes. Die Jungen ſind dunkelbraungrau, in der Geſichtsgegend am lichteſten; ihr Schnabel iſt grau-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0318"n="294"/><fwplace="top"type="header">Die Knacker. Rabenvögel. Staaren.</fw><lb/><p>Unſer allbekannter <hirendition="#g">Staar</hi> oder <hirendition="#g">Strahl,</hi> die <hirendition="#g">Sprehe</hi> oder <hirendition="#g">Spreu</hi> (<hirendition="#aq">Sturnus vulgaris</hi>) ſcheint<lb/>
alle Eigenthümlichkeiten der Mitglieder ſeiner Familie in ſich zu vereinigen, und ſeine ausführliche<lb/>
Lebensſchilderung würde deshalb hinreichen, uns mit der Familie ſelbſt bekannt zu machen. Der<lb/>
Staar iſt je nach Alter und Jahreszeit verſchieden gefärbt und gezeichnet. Das Kleid des alten<lb/>
Männchens iſt im Frühling ſchwarz mit grünem und purpurfarbigem Schiller, welche Färbung auf<lb/>
den Schwingen und dem Schwanze der breiten grauen Ränder wegen lichter erſcheint. Einzelne<lb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#g">Der Staar</hi> (<hirendition="#aq">Sturnus vulgaris</hi>).</hi></head></figure><lb/>
Federn des Rückens zeigen graugilbliche Spitzenflecke. Das Auge iſt braun, der Schnabel ſchwarz,<lb/>
der Fuß rothbraun. Gänzlich verſchieden iſt das Herbſtkleid d. h. die Tracht ſofort nach beendeter<lb/>
Mauſer. Dann endigen alle Federn des Nackens, Oberrückens und der Bruſt mit weißlichen Spitzen,<lb/>
und das ganze Gefieder erſcheint deshalb gepunktet. Der Schnabel erhält zugleich eine dunklere<lb/>
Färbung. Das Weibchen ähnelt dem Männchen, iſt aber auch im Frühlingskleide ſtärker gefleckt als<lb/>
dieſes. Die Jungen ſind dunkelbraungrau, in der Geſichtsgegend am lichteſten; ihr Schnabel iſt grau-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[294/0318]
Die Knacker. Rabenvögel. Staaren.
Unſer allbekannter Staar oder Strahl, die Sprehe oder Spreu (Sturnus vulgaris) ſcheint
alle Eigenthümlichkeiten der Mitglieder ſeiner Familie in ſich zu vereinigen, und ſeine ausführliche
Lebensſchilderung würde deshalb hinreichen, uns mit der Familie ſelbſt bekannt zu machen. Der
Staar iſt je nach Alter und Jahreszeit verſchieden gefärbt und gezeichnet. Das Kleid des alten
Männchens iſt im Frühling ſchwarz mit grünem und purpurfarbigem Schiller, welche Färbung auf
den Schwingen und dem Schwanze der breiten grauen Ränder wegen lichter erſcheint. Einzelne
[Abbildung Der Staar (Sturnus vulgaris).]
Federn des Rückens zeigen graugilbliche Spitzenflecke. Das Auge iſt braun, der Schnabel ſchwarz,
der Fuß rothbraun. Gänzlich verſchieden iſt das Herbſtkleid d. h. die Tracht ſofort nach beendeter
Mauſer. Dann endigen alle Federn des Nackens, Oberrückens und der Bruſt mit weißlichen Spitzen,
und das ganze Gefieder erſcheint deshalb gepunktet. Der Schnabel erhält zugleich eine dunklere
Färbung. Das Weibchen ähnelt dem Männchen, iſt aber auch im Frühlingskleide ſtärker gefleckt als
dieſes. Die Jungen ſind dunkelbraungrau, in der Geſichtsgegend am lichteſten; ihr Schnabel iſt grau-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/318>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.